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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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in meinem F-Flaschengeist.« Sie klang, als wäre sie außer Atem. Nachdem sie tief Luft geholt hatte, schien sie sicherer auf den Füßen zu stehen. »Ich bin die lebende Verkörperung des Konzepts, dass mich das, was mich
nicht umbringt, nur noch stärker macht. Ich habe Jandra für immer zum Schweigen gebracht. Ich habe Atlantis in den Orbit um Proxima Centauri gespült. Du kannst nicht gewinnen, Shay. Oder glaubst du, ich werde meines phantastischen Körpers wegen als Göttin bezeichnet? Das hier ist jetzt meine Welt.«
    Shay zwang die Flammen des Engelsschwertes, noch heller zu lodern. »Du bist schon einmal besiegt worden.«
    »Du willst einen Schwertkampf?« Jazz kicherte. Ein Regenbogenschwert tauchte in ihrer linken Hand auf. Sie pflanzte ihre schwarzen Stiefel in Kampfposition auf dem Boden auf. »Kannst du haben!«
    Shay packte sein Schwert mit schweißfeuchter Hand. Er musterte Jazz eingehend. Er musste es wissen. »Denk an Echs!«, bat er.
    »Ich denke an ihn«, sagte sie, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Sein Hals hat ein höchst befriedigendes Knacken von sich gegeben, als ich ihn verdreht habe.«
    Shay machte einen Satz. Die Göttin sprang.
    Heftige Bewegung um ihn herum wogte auf, aber Shay konnte nicht viel davon verstehen. Ihm war plötzlich schwindelig. Er sah nach unten. Sein Schwert lag vor ihm auf dem Boden, und an dem Heft befand sich noch immer seine rechte Hand.
    »Du bist in so was wirklich schlechter als jeder andere, den ich kenne«, sagte Jazz.
    Shay drückte den Stumpf mit der linken Hand zu und hielt so den Blutfluss auf.
    »Vielleicht ist dir ja auch mein Memo entgangen, dass mein Schwert alles zerschneiden kann«, sagte Jazz, während Shay auf die Knie sank. »Immer noch scharf auf einen Kampf?«
    Er schüttelte kummervoll den Kopf. »Ich hatte nie gegen dich kämpfen wollen«, sagte er. Er sah Jazz in die Augen, sah
in den Rest Widerhall, der von Jandra geblieben war. »Ich liebe dich.«
    Jazz’ linkes Auge schloss sich zuckend. Ihr Kopf verdrehte sich, bis er sich auf ihre Schulter presste. Ihre Lippen zitterten, als sie flüsterte: »Ich liebe dich auch.«
    Sekunden danach schrie sie: »AufhörenaufhörenAUFHÖ-REN! «
    »Neiiiiiiin!«, schrie eine zweite Stimme von ihrem Rücken.
    »Wenn du so auf ihn stehst, können wir ja den Kopf aufheben«, fauchte Jazz. Sie machte wieder einen Satz und schwang das Regenbogenschwert in einem mächtigen Bogen.
    Shay fiel nach hinten; er zog Jandras Rucksack mit der linken Hand von seiner Schulter. Als Jazz’ Schwert durch die Tasche schnitt, ließ er in der Hoffnung los, dass es auch die Kristallkugel darin durchschnitt.
    Der zerteilte Rucksack fiel auf den Boden, aber es kam nur Jandras blauer Seidenumhang zum Vorschein.
    Über dem Gebrüll des Windes hinweg erklang das Geheul der Geister.
    Jazz wurde von einer unsichtbaren Hand von den Füßen gerissen und in den Tempel geschleudert. Shay drückte wieder auf die durchgeschnittenen Adern seines Handgelenks und erhob sich auf wackelige Beine, um ihr zu folgen.
    Jazz hüpfte über den Marmorboden, vorbei an Hex, der ausgestreckt auf dem Boden lag. Ihr Gesicht und ihre Schultern waren jetzt nicht mehr silbern. Die Hülle um ihre Haut wurde von unsichtbaren Fingern abgezogen.
    »Shay!«, schrie Jandra, während sie zu dem Loch gezogen wurde.
    Shay brauchte seine Hände nicht, um die Flügel zu benutzen. Er schoss vor, ließ den blutigen Stumpf los und packte mit der linken Hand zu. Jandras rechte Hand schloss sich darum.
Er versuchte, abzuheben, aber der Wind war zu stark, und er fühlte sich zu benommen, als weiteres Blut aus seinem Handgelenk schoss.
    Jandra sah ihn an. Furcht und Verwirrung standen in ihren Augen, als sie weiter auf das Loch zurutschten. Ihre Füße glitten über den Rand, dann auch ihr Körper. Shay hielt ihre Hand mit all seiner nachlassenden Kraft fest, während sein Arm und seine Schulter über den Rand rutschten.
    Plötzlich verharrten sie. Shay spürte einen Druck auf der linken Flügelspitze. Er sah hin und stellte fest, dass Hex den Flügel mit der Hinterklaue festhielt, indem er eine einzige goldene Kralle in die Metallfedern eingehakt hatte.
    Die Geister heulten weiter um ihn herum, lauter noch als der Wind.
    Unter ihm waren Sterne zu sehen. Die in dem Loch herrschende Kälte war weit schlimmer als jeder Winter. Jandra sah zu ihm auf. Die silberne Schädelkappe, die Vendevorex getragen hatte, war auf ihre Stirn gekrochen. Sie streckte die Hand aus und

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