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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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nach vorn. Aber als er die Augen schließen
wollte, erhaschte er einen Blick auf ein leuchtend blaues Kästchen an seinem Fußende. Es war einen Moment zuvor noch nicht da gewesen.
    »Was ist?«, fragte Jandra, deren Gesicht nur wenige Zoll von seinem entfernt war. Sie wirkte unruhig, dass er sich nicht um sie kümmerte.
    »Das muss das Geschenk sein, von dem er gesprochen hat.«
    Jandra nahm das Kästchen und öffnete den Deckel. Im Innern befand sich eine silberne Schädelkappe, eine Kopie derer, die Vendevorex trug.
    »Tu mir einen Gefallen und verändere die Farbe, wenn du sie trägst«, sagte er. »Ich glaube, Silber möchte ich in nächster Zeit nicht mehr an dir sehen.«
    »Oh«, sagte sie und schob die Haare am Nacken hoch, damit er einen Blick darauf werfen konnte. Ein Streifen Silbermetall lief ihr Rückgrat hoch, bis zu den Haaren, wo es sich wie eine dreifingrige Klaue um ihren Schädel legte. Das Silber verwandelte sich vor ihren Augen in Jadegrün. »Schon geschehen«, sagte sie.
    »Du trägst bereits einen Flaschengeist?«, fragte er verwirrt.
    »Vens Flaschengeist hatte immer die Fähigkeit gehabt, neue herzustellen. Er war einfach nur zurückhaltend damit, es zu tun.«
    »Aber wem gehört dann …?«
    Jandra nahm die Schädelkappe aus dem Kästchen. »Es ist deiner, Shay. Dieser Flaschengeist gehört dir.«
    Shay nahm die Schädelkappe und starrte auf sein Spiegelbild. Seine Haare waren ein hoffnungsloser Wirrwarr.
    Da war ein Zettel in dem Kasten. »Danke, dass du meine Tochter gerettet hast«, stand darauf. »Übe gut für den Fall, dass du es noch einmal tun musst.«
    »Er hat eine schöne Handschrift«, sagte Shay. Er schüttelte
den Kopf. »Ich bin mit den Flügeln klargekommen, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, Magie zu erlernen.«
    Jandra nahm ihm die Schädelkappe aus den Händen und legte sie in das Kästchen zurück.
    »Das Erlernen der Magie kann warten«, flüsterte sie. »Im Moment geht es darum, Magie zu erschaffen.«
    Ihre Lippen berührten seine. Er schloss die Augen.
    Und dann gab es nur noch Magie.
     
    Vendevorex schwebte hinunter zu dem Garten mit dem Fischglas. Wie er sah, ging es den Fischen noch immer gut. Jazz’ Antenne war zerlegt worden und lag in Bruchstücken ausgebreitet vor dem Jungen auf dem Boden, der die einzelnen Teile mit uralten Augen musterte. Er trug eine weiße Toga, die aus den Fetzen eines größeren Kleidungsstückes bestand.
    Zeeky saß ganz in der Nähe auf dem Rand eines großen Blumentopfes. Flitzer fraß von einem nahen Baum und verschlang gierig die reifen Avocados, deren Gewicht die Zweige tief nach unten zog.
    Der Junge sah auf, als der Schatten von Vendevorex auf ihn fiel.
    »Das Störsignal ist verschwunden«, sagte Vendevorex.
    »Ja«, sagte der Junge.
    »Aber du kannst immer noch nicht mit den Naniten kommunizieren, die die Stadt bevölkern?«
    »Nein«, sagte der Junge. Er sah zu den hoch aufragenden Türmen. »Ich kann die Stimmen meiner Kinder nicht mehr hören. « Er sah zurück zu der zerlegten Antenne. »Ich weiß nicht, wie es ihr gelungen ist, aber sie hat die Teile meines Geistes verschlossen, die es mir ermöglicht haben, mit allen Teilen von mir selbst zu reden.«
    »Was bist du?«, fragte Vendevorex.

    Der Junge lächelte. »Atlantis, was sonst?«
    Zeeky schüttelte den Kopf. »Er weiß, wer du bist. Er fragt dich, was du bist.« Vendevorex sah das Mädchen an, und sie zuckte mit den Schultern. »Ich bin gut darin zu verstehen, worüber die Leute wirklich reden.«
    Atlantis machte eine weite Geste mit den Händen über den Garten bis zu den Türmen, dann blickte er zum Ozean. »Ich bin alles, was du siehst. Ich bin die Stadt.«
    »Versuch’s noch einmal«, sagte Vendevorex. »Das weiß ich. Cassie hat mir gesagt, dass du nicht von der Erde bist.«
    »Nicht von dieser Erde«, sagte Atlantis.
    »Es ist seltsam, wie du dieses Wort betonst.«
    »Es gibt viele, viele Erden. Mit jedem Weiterticken des Uhrzeigers werden mehr erschaffen. Der Unterraum ist das Medium, in dem diese unendlichen Erden schweben; jede existiert in einem leicht anderen Raum als die anderen. Es ist nicht deine Schuld, dass du es nicht weißt. Die Erden werden durch Dimensionsmembranen voneinander getrennt. Unter gewöhnlichen Umständen besteht der einzige Beweis für die anderen Universen in ihrem Gravitationsverlust. Sie erschaffen die Illusion, dass es weit mehr Materie in einem Universum gibt, als das tatsächlich der Fall ist.«
    »Ich vermute, dass sich

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