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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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als hätten Burkes
Worte eine alte Erinnerung geweckt. Burke hatte den Eindruck, dass er kurz davor stand, etwas zu sagen, aber als er es nicht tat, entschied er, selbst weiterzusprechen.
    »Du warst selbst beschäftigt. Jandra hat mir gesagt, dass du fast die gesamte königliche Familie getötet hast, Blasphet eingeschlossen. Und du hast Jasmine Robertson zur Strecke gebracht, die sogenannte Göttin. Sie war die wahre Bedrohung der Menschheit, sogar noch mehr als die Drachen.«
    Bitterholz kratzte sich an den rauen Stoppeln unter dem Kinn. »Du kennst mich«, sagte er. »Ich bin nie zu etwas anderem gut gewesen als zum Töten. Die Göttin zu töten war keine große Sache. Als ich ihre Tricks erst einmal durchschaut hatte, war sie nur noch eine Frau.« Seine Schultern sackten herab, und seine Stimme wurde weicher. »Wenn du mir vor zwanzig Jahren erzählt hättest, dass ich eines Tages eine Frau töten würde, hätte ich das als Unsinn abgetan. Ich dachte, es würde ein paar Grenzen geben, die nicht einmal ich übertrete.« Er sah Burke nicht direkt an, als er sprach, und als er fertig war, schüttelte er langsam den Kopf.
    »Mach dich nicht fertig, weil du dieses Ungeheuer erledigt hast«, sagte Burke.
    Bitterholz sah ihm in die Augen. Etwas in seiner Miene verhärtete sich. »Ich habe getan, was ich tun musste. Ich bedauere es nicht; ich würde es wieder tun.«
    »Dessen bin ich mir sicher«, sagte Burke. »Ich wollte damit nicht sagen, dass du es nicht mehr tun würdest.«
    »Blasphet hat von sich behauptet, der Gott des Tötens zu sein. Er hat es geglaubt, denke ich. Er dachte, er wäre ein Gott.«
    »Ich bin ihm nie begegnet«, sagte Burke, der nicht sicher war, wohin dieser Themenwechsel führen sollte. »Ich habe ihn allerdings immer dafür bewundert, wie viele Todesopfer sein
Einsatz unter den Drachen gefordert hat. Auch dich, übrigens. Du hast jedem Drachen in diesem Königreich die Angst vor Gott gelehrt, Bant.«
    »Nein«, sagte Bitterholz. »Das war nicht das, wovor sie sich gefürchtet haben. Es gibt keinen Gott, Kanati, der die Rache über die Bösen ausübt. Ich musste diese Arbeit selbst erledigen. Ich bin Der-Tod-aller-Drachen. Ich bin Der-Geist-der-tötet. «
    Burke musterte die Linien in Bitterholz’ Gesicht. Da war ein gehetzter Blick in seinen Augen. Da war etwas an dem Hass auf Drachen, der irgendwann den Geist dessen zerbrach, den er ergriff.
    »Was führt dich her, Bant?«, fragte Burke.
    »Ein Mädchen, das mit Geistern spricht.«
    Burke runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Ich bin nicht allein unterwegs«, sagte Bitterholz. »Ich bin der Wächter eines Mädchens namens Zeeky und ihres Bruders; allerdings muss ich den Jungen erst noch finden. Ihre Familie ist von der Göttin getötet worden. Die Geister von allen Bewohnern ihres Dorfes sind in einer Kristallkugel gefangen. Zeeky kann hören, dass sie ihr etwas zuflüstern. Sie haben Zeeky gesagt, dass wir Jandra retten müssen.«
    »Du bist hier, weil du von Geistern gelenkt wirst?«, fragte Burke. Allerdings ergab es auch nicht mehr Sinn, wenn er es laut aussprach. »Ich fürchte, die Geister haben dich in die Irre geführt. Jandra war hier, aber sie ist bei Sonnenuntergang aufgebrochen. Wie spät ist es?«
    »Beinahe Morgendämmerung«, sagte Bitterholz.
    »Dann ist sie jetzt meilenweit weg.«
    Bitterholz seufzte. »Um Zeeky gegenüber gerecht zu sein: Die Geister haben nicht genau gesagt, dass Jandra hier ist. Wir sind ihr zuerst zum Nest gefolgt. Dort haben wir erfahren, dass
sie vorhatte, nach Drachenschmiede zu gehen. Ich hätte gestern direkt hierherkommen sollen, aber ich wollte das Gebiet auskundschaften. Was an und für sich keine Zeitverschwendung war. Ich habe ein paar Sklavenjäger getötet.«
    »Haben die Geister gesagt, wovor du Jandra rettest?«
    »Nein«, sagte Bitterholz. »Ich kann sie selbst nicht hören. Nur Zeeky kann das. Sie sagt, es ist schwer, sie zu verstehen. Sie sprechen alle auf einmal.«
    »Ich habe nicht viel Vertrauen in die Worte von Geistern, aber wenn du Jandra einholen willst, sie ist auf der Schmiedestraße unterwegs. Meine Tochter Anza ist bei ihr.«
    »Du hast jetzt eine Familie?«, fragte Bitterholz.
    »Nur Anza. Biologisch gesehen ist sie meine Nichte, aber ich habe sie wie mein eigenes Kind großgezogen. Ganz sicher ist sie mein Kind im Geiste.«
    »Inwiefern?«
    »Erinnerst du dich daran, wie man mich in Conyar genannt hat?«
    »Kanati, der Maschinenbauer.«
    »Jetzt bin ich Burke, der

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