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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Bewegung jedoch vollenden konnte, schoss eine zweite blaue Gestalt vom Himmel herunter und landete auf dem Dach. Die himmelblauen krokodilähnlichen Kiefer schlossen sich um Vances Gesicht,
und die Wucht des Angriffs schleuderte ihn über den Rand des Daches. Der Himmelsdrache ließ den jungen Bogenschützen los, der daraufhin zwanzig Fuß tief auf die festgetretene Erde stürzte. Er kam mit einem Übelkeit erregenden Knacken unten auf. Die Arme lagen schlaff an seinen Seiten, während die Augen ausdruckslos nach oben blickten. Blut sickerte aus zwei Reihen von Bisswunden im Gesicht.
    Anza machte einen Satz, um die restlichen Drachen um sie herum anzugreifen, aber Jandra hatte nicht die Zeit zuzusehen. Der Himmelsdrache, der Vance angegriffen hatte, drehte sich mit aufgerissenem Maul und zufriedenem Blick zu ihr um und starrte sie an. Jandra zog den Ladestock aus dem Gewehr, das sie gerade erst neu geladen hatte. Sie hob die Waffe. Das aufgerissene Maul des Drachen war nur wenige Schritte von ihr entfernt, als sie den Abzug betätigte. Der Abstand wurde noch geringer, während die Lunte zischte.
    Eine halbe Sekunde später gab es jede Menge Rauch und Lärm. Jandra wurde von den Füßen gerissen, als der jetzt kopflose Drache gegen sie stürzte. Dann, als der feuchte, zuckende Körper sie gegen die geteerten Bretter des Daches drückte, wich ihr die Luft aus der Lunge. Vulpinus lachte leise, während sie um sich trat und sich freikämpfte. Shay gab ein schmerzerfülltes Kreischen von sich, ein Geräusch, als würde man auf ein Kätzchen treten. Schließlich befreite sie sich von der Leiche. Noch immer auf den Knien, wischte sie sich heißes Blut aus den Augen, während sie versuchte zu begreifen, was da vor sich ging.
    Shay lag ausgestreckt mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, während Vulpinus ihm eine Hinterklaue in den Nacken drückte. Der Drache durchsuchte ihn, ließ seinen langen, schlangenähnlichen Hals vor und zurück schwingen. Er hielt Shays Schrotflinte in einer seiner Vorderklauen. Mit der anderen
zog er den Gürtel ab, an dem die Beutel mit dem Schießpulver und den Schrotladungen waren. Der Himmelsdrache schnüffelte an der Zündpfanne, bis seine Nüstern sich plötzlich zusammenzogen, als wäre der Geruch unangenehm für ihn.
    »Ein interessantes Spielzeug, Shay«, sagte Vulpinus. »Aber nicht das, worum es geht. Wo sind die Bücher?«
    »Das … werde ich nie … verraten«, sagte Shay und versuchte zu atmen.
    Rauch quoll aus der Falltür, die aufs Dach führte. Hatten die Erddrachen, die vorhin ins Haus eingedrungen waren, es in Brand gesteckt? Jandra musste zugeben, dass es ein ziemlich schnörkelloser Umgang mit Heckenschützen wäre, die sich auf einem Dach befanden.
    Vulpinus musterte Jandra, die versuchte aufzustehen.
    »Wenn du dich auch nur noch einen Zoll bewegst, Mädchen, töte ich dich.«
    Jandra warf einen Blick auf das Silberarmband an ihrem Handgelenk. Sie hatte immer noch eine Möglichkeit …
    Plötzlich ertönte ein Knarren hinter Vulpinus. Zwei Hände erschienen am Rand der offenen Falltür. Die Hände waren klein, gebräunt und weiblich. Anzas Kopf tauchte über dem Rand auf, als sie sich hochzog.
    Jandra verspürte eine enorme Erleichterung in sich aufsteigen. Nach Bitterholz war Anza der Mensch, den sie jetzt am liebsten auf dem Dach neben sich sah.
    Vulpinus zog Shays Kopf erst langsam nach hinten und schlug ihn dann kräftig nach unten. Shays Körper wurde schlaff, während Vulpinus auf die Falltür zusprang. Er zielte mit den Hinterklauen auf Anzas Gesicht und trat zu, aber Anza duckte sich und ließ sich zurückfallen, ohne ihre Hände von den Rändern der Luke zu nehmen. Vulpinus griff nach der Holztür, stieß das Holzstück weg, durch das sie offen gehalten wurde, und
schlug die Tür zu. Einen Sekundenbruchteil, ehe ihre Finger zermalmt wurden, ließ Anza los.
    Funken wirbelten in dem plötzlichen Luftzug über das Dach, das allmählich warm wurde. Von den Außenwänden des Gebäudes stieg dichter Rauch auf. Das Feuer unter ihnen fauchte, als der Winterwind durch die zerbrochenen Fenster peitschte.
    Jandra nutzte die wenigen Sekunden, in denen Vulpinus durch Anza abgelenkt war, indem sie den Beutel mit dem Schießpulver in die Flinte schob. Dann rammte sie den Schrotbeutel hinterher. In diesem Augenblick drehte sich Vulpinus zu ihr um.
    »Ich habe dir befohlen, dich nicht zu rühren«, fauchte er. »Ich habe gesehen, wie dein Spielzeug funktioniert.« Er deutete auf

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