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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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sie.
    »Einmal«, sagte Shay.
    »Hast du gewonnen?«
    »Überlebt«, sagte Shay. »Weil Bitterholz aufgetaucht ist.«
    »Bitterholz?« Jandra umklammerte Dornys knorrige Finger, während sie ihm auf die Füße half. »Du bist ihm begegnet?«
    »Begegnet trifft es nicht ganz«, sagte Shay. »Ich habe zugesehen, wie drei Sklavenjäger durch einen Bogenschützen zur Strecke gebracht worden sind, auf den ich nie einen Blick werfen konnte. Aber die Sklavenjäger dachten, dass er es war.«
    »Es klingt auch nach ihm.« Sie wies mit einem Nicken auf das Gewehr in seinen Händen. »Burke setzt großes Vertrauen in dich. Glaubst du, du schaffst es?«
    Shay biss die Zähne zusammen. »Gehen wir’s an.«
    Jandra schob Dorny sanft in Richtung Werkstatt zurück. »Verschließt die Tür hinter Euch«, sagte sie.
    »Wenn ich noch ein Schwert halten könnte, wäre ich auch
da draußen«, sagte Dorny kummervoll, während er den Tunnel entlanglief.
    In der Ferne hörte Jandra eine Frau schreien. Sie drehte sich zu dem Geräusch um und lief in die sternenübersäte Nacht hinaus. Ein Halbmond warf harte Schatten über das Dorf. Die kahlen Zweige eines nahe stehenden Apfelbaums schwankten im zunehmenden Wind. Sie wirbelte herum und versuchte, sich zu orientieren. Die Schmiedestraße war beinahe hundert Schritt hinter ihr. Sie verbarg sich in den Schatten von Burkes Schenke, während sie lief. Auf der Straße wimmelte es von Erddrachen, deren Stahlrüstungen im Mondlicht glänzten. Jenseits der Schenke befand sich ein schlichtes Steinhaus. Sie sah, wie drei bullige Erddrachen die Tür eintraten und hineindrängten. Ein Hund bellte daraufhin heftig, jaulte kurz und verstummte. Irgendwo in der Ferne schrie ein Säugling.
    Jandra drückte sich enger an die Schenke; sie war lediglich ein paar Fuß von der Straße entfernt. Die Erddrachen hatten sie noch nicht gesehen. Es waren so viele, dass sie sie nicht zählen konnte, mindestens einhundert, vielleicht auch doppelt so viele. Obwohl diese Stadt ihre Männer nicht an Ragnar verloren hatte, waren die Bewohner hoffnungslos in der Unterzahl.
    Jandra fingerte an dem Silberarmband an ihrem Handgelenk herum. Sollte sie sich unsichtbar machen? Die Schrotflinte war eine mächtige Waffe. Burke hatte ihr versichert, dass sie die Rüstung eines Drachen durchdringen konnte. Aber es dauerte so lange, sie nachzuladen. Nach ein oder zwei Schüssen wäre sie umzingelt. Wenn sie allerdings unsichtbar war, während sie schoss, hatte sie vielleicht eine Chance. Andererseits war Unsichtbarkeit nicht gerade die beste Waffe gegen Erddrachen. Diese Drachenrasse war bekannt dafür, kurzsichtig zu sein, und die Erddrachen glichen diesen Mangel mit einem scharfen Gehör und einem Geruchssinn aus, der dem der Menschen
weit überlegen war. Die Schrotflinte war laut, und der Rauch stank. Es würde nicht lange dauern, bis die Drachen sie gefunden hätten.
    Sie warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob Shay noch hinter ihr war. Er war nicht zu sehen. In der Ferne erklangen Donnerschläge. Er hatte offenbar seinen Platz zum Kämpfen gefunden. Viele Drachen blieben bei dem Geräusch mitten auf der Straße stehen und sahen zu einer nahen Scheune hinüber.
    Der kurze Moment, in dem nichts geschah, wurde rasch durch erneute Gewalt beendet. Einer der Erddrachen warf einen Blick in ihre Richtung. Er legte den Kopf schief, während er die Schatten durchdrang, die sie verbargen, und kniff dann die Augen zusammen. Er packte die Streitaxt mit seinen fleischigen Pfoten und stapfte auf sie zu. Jandra hob ihr Gewehr.
    Sie kam nicht zum Schießen. Der Drache stolperte vornüber, als sich ein silbernes Kriegsbeil in seinen Nacken grub. Anza kam hinter dem Drachen zum Vorschein; sie stand mitten auf der Straße und hielt jetzt ein anderes Kriegsbeil in der linken Hand, während sie mit der Rechten nach den Wurfmessern tastete, die sie an ihrem Bein befestigt hatte. Dann wirbelte Anza auf der Fußspitze herum und ließ die Arme vorschnellen. Zwei weitere Drachen stürzten, als sie von ihren Waffen getroffen wurden. Etwa zwanzig Drachen blickten in ihre Richtung. Dann hoben alle ihre Streitäxte und griffen sie an.
    Anza zog das Langschwert aus der Scheide auf ihrem Rücken. In der linken Hand hielt sie jetzt eine kleinere, gebogene Klinge. Ein Drache näherte sich. Bevor er sie erreichte, kam ein Pfeil von oben heruntergeschossen und drang mit einem lauten TONG durch seine Brustplatte. Der Drache sank auf die Knie, während ein

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