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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Treppe warten. Anza duckte sich noch mehr; sie machte sich sprungbereit. Ledax ging nicht zur Mitte des Raumes, sondern folgte ein Stück die Wand entlang, während er ein dünnes Seil musterte, das nach oben in die Dunkelheit verschwand. Es war eines der Seile, an denen Lampen befestigt waren. Allerdings fand Jandra keine Lampe, als sie hinauf in die Düsternis sah. Stattdessen sah sie … was? Es war eine Art Gitter, das sich über die Decke zog, als würden Millionen kleiner Quadrate den gesamten Bereich bedecken.
    Plötzlich begriff sie, was sie sah. Alle Versuche, sich zu verbergen, beiseiteschiebend, schrie sie: »Haltet ihn auf!«
    Aber es war zu spät. Ledax schwang seine Axt in Richtung des Seiles. Funken stoben auf, als sie gegen die Steinmauer prallte und das Hanfseil durchtrennte. Das ausgefranste Ende schoss nach oben. Anza sprang hoch, und Shay riss sein Gewehr an seine Schulter. Jandra packte Echs und drückte ihn an ihre Brust, während sie sich zusammenkauerte, um den Aufprall auf ihrem Rücken abzufangen.
    Das Netz schoss auf sie herunter. Es war schwer, denn das Seil war fast anderthalb Zoll dick und in Quadraten von sieben Zoll gewebt. Anza wurde mitten im Sprung erwischt, während Shay die Schrotflinte aus den Händen fiel, als er gerade den Abzug betätigte. Die Waffe knallte, spuckte Feuer und schickte Granitsplitter in die Luft, als der Schuss auf die Fliesen traf.
    Jandra erhob sich ruhig und zog das Messer heraus, das Burke ihr gegeben hatte. Die Luft war voller Silberstaub. Der Luftzug, den das Herabfallen des Netzes verursacht hatte, hatte ihre Unsichtbarkeit zerstört, aber das war jetzt nicht mehr
wichtig. Sie packte das Netz vor sich, als Erddrachen in den Raum marschiert kamen und die Gefangenen umstellten. Es waren mindestens fünfzig Wachen sowie zehn Himmelsdrachen. Jandra stellte mit einiger Überraschung fest, dass die Gruppe der Himmelsdrachen aus beiden Geschlechtern bestand, es waren vier männliche der Luftwache dabei und fünf Walküren vom Nest. Die Geschlechter der Himmelsdrachen verbanden sich nur selten. Ein älterer Himmelsdrache stellte sich jetzt vor die anderen; sie kannte sein Gesicht von einer Reihe offizieller Angelegenheiten im Palast, auch wenn sie ihm persönlich noch nie begegnet war.
    »Chapelion!«, schrie Shay. Er kauerte jetzt auf den Knien und verhedderte sich mehr und mehr, als er gegen das Netz ankämpfte. »Woher wusstet Ihr, dass ich hier bin? Woher?«
    »Sei nicht so ichbezogen, Shay«, sagte Chapelion. »Diese Falle galt nicht dir. Jandra ist die eigentliche Beute.«
    Anza verhielt sich währenddessen vollkommen still. Jandra fragte sich schon, ob sie bei dem Aufprall bewusstlos geworden war. Dann jedoch durchtrennte Anza mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung ein Stück Seil um sie herum – mit einem Messer, das nicht länger war als ihr Daumen. Um ihren gesamten Rumpf herum befanden sich ausgefranste Seilenden.
    Jandra beschloss dafür zu sorgen, dass die Drachen ihre Aufmerksamkeit auf sie richteten und nicht auf Anza.
    »Ihr wisst, dass ich Jandra bin, die Tochter von Vendevorex«, sagte sie und ahmte die tiefe, theatralische Stimme nach, die ihr Meister immer angenommen hatte. »Ich befehlige die gleichen geheimnisvollen Kräfte wie er. Geht, wenn Euch Euer Leben lieb ist! Dieses Netz kann mich nicht halten.«
    »Deine Behauptungen wären etwas überzeugender, wenn du nicht noch in diesem Netz wärst«, sagte Chapelion. Himmelsdrachen konnten nicht lächeln, aber da war ein Glanz in
seinen Augen, aus dem sie schloss, dass er zufrieden mit sich war. »Wenn du über geheimnisvolle Kräfte verfügst, lade ich dich ein, sie uns zu zeigen. Die Sklaven wispern, dass du deine Macht aus dem Umgang mit Dämonen beziehst. Ich habe andere, vernunftbetontere Theorien. Vulpinus hat mir ein Gerät gegeben, das er dir abgenommen hat, eine Waffe, die ein ungebildeter Beobachter für einen magischen Stab halten könnte. Ich weiß, dass es nur ein Trick der Chemie und Metallarbeit ist; ich habe das Stück zu Bazanel vom Kolleg der Türme schicken lassen, damit er es untersucht. Ich fürchte deine sogenannte Magie nicht.«
    Chapelion warf den Wachen einen Blick zu. »Fesselt Jandra und Shay. Das Mädchen im Hirschleder ist unwichtig. Beseitigt sie.«
    Bevor die Wachen sich rühren konnten, sprang Anza auf; die aufgeschlitzten Seile fielen einfach von ihr ab und zu Boden. Sie selbst wirbelte in einem graziösen Kreis herum, hielt dabei das Schwert mit

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