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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Macht nehmen können?«, fragte Rorg.
    »Seid vorsichtig, Rorg«, sagte Vulpinus. »Wenn Ihr versucht, Euch den Thron mit Gewalt zu nehmen, wird die Luftwache Euch zermalmen.«
    »Thak«, sagte Rorg leise. »Töte diesen Narr.«
    Thaks Kiefer öffnete sich, und sein Kopf schoss wie eine zuschlagende
Viper vor. Vulpinus seufzte, während er mit den Flügeln schlug und nach oben flog. Thaks Zähne bekamen nur leere Luft wenige Zoll unter ihm zu fassen. Vulpinus trat nach unten. Der Kiefer des jungen Sonnendrachen knallte auf den Steinboden und rutschte in den sandigen, schmutzigen Film, der den Boden bedeckte.
    Der Tritt nach unten brachte Vulpinus noch höher. Die Decke war hier mindestens hundert Fuß hoch und mit unzähligen Stalaktiten bedeckt, die wie Eiszapfen herunterhingen. Er schwang die Hinterklauen hoch und packte einen, der besonders fest aussah; seine Klauen gruben sich hinein, so dass er schließlich in einer aufrechte Hocke endete. Die anderen Sonnendrachen starrten ihn an, aber keiner von ihnen schien eingreifen zu wollen. Rorg hatte seinen Befehl direkt an Thak gegeben. Sowohl Thak als auch Rorg würden das Gesicht verlieren, wenn sie andere um Hilfe riefen.
    Vulpinus blickte sich um und sah, dass seine Schnauze nur wenige Zoll von einem zweiten Stalaktiten entfernt war. Während Thak sich auf alle viere mühte und damit beschäftigt war, sich den Dreck von der Schnauze zu schütteln, schlug Vulpinus mit der Vorderklaue gegen die Spitze des Stalaktiten. Er gab einen Ton von sich, der wie eine Glocke klang, aber er war etwas weicher als diejenigen, welche die Sklaven erzeugt hatten; tatsächlich klang er ziemlich unharmonisch – beinahe, aber nicht ganz, ein E-Moll. Vulpinus zuckte bei dem Misston zusammen.
    Thak erhob sich auf die Hinterklauen und brüllte zur Decke hoch. Es war ein beeindruckender Laut, der die ganze Kammer zum Klingeln brachte. Die Höhle war insgesamt zu einem fast perfekten C gestimmt. Vulpinus konnte nicht umhin, Rorgs Einfallsreichtum zu bewundern, mit dem er ein so wunderbares Instrument geschaffen hatte. Aber es machte es auch umso rätselhafter, dass er den offensichtlichen Vorzügen anderer Erfindungen
gegenüber so blind war. Was spielte es für eine Rolle, ob ein Schwert die Erfindung eines Engels, Menschen oder Drachen war? Vulpinus fand, es war an der Zeit zu zeigen, wieso die Benutzer von Werkzeugen die Herrschaft über die Erde behalten würden.
    Thak sprang jetzt hoch; seine mächtigen Flügel schlugen so kraftvoll nach unten, dass Glut von der Feuerstelle aufwirbelte und im Raum tanzte. Er raste auf Vulpinus zu, die Kiefer wieder geöffnet, während dieser seine Peitsche vom Gürtel löste. Vulpinus ließ die Waffe mit der Vorderklaue schnalzen und zielte mit dem Leder durch die vielen Stalaktiten hindurch auf eine ganz bestimmte schlanke, die etwa zehn Fuß entfernt war. Das Leder wickelte sich um die Steinspitze, und Vulpinus zog kräftig daran. Mit einem Knack riss der Stein etwa fünf Fuß von der Spitze an aufwärts. Ein weiteres Zucken mit der Hand, und er löste die Peitsche wieder, während der Speer aus Stein herunterfiel, geradewegs Thak in den Weg. Der Stein schlug nahe bei der Achsel durch seinen ausgestreckten linken Flügel.
    Thak biss die Kiefer zusammen und sog Luft durch flatternde Nüstern ein. Der verletzte Flügel verkrampfte sich unkontrollierbar. Er versuchte vergeblich, sich mit dem guten Flügel in der Luft zu halten, aber es nützte nichts. Er landete rücklings mitten in der Feuerstelle und erstickte beinahe alle Flammen. Er heulte auf, während er sich wegrollte und Funken und Rauch in alle Richtungen schickte. Ein neuer Gestank verpestete die Luft, der Gestank von brennenden Federschuppen.
    Unter einer Kakophonie von Rufen erhob sich Rorg von seinem Steinkissen. Schatten tanzten durch die Kammer, während sich Menschen mit Fackeln in Sicherheit brachten. Schwarzer Rauch hing überall in der Luft.
    Als das Chaos sich geklärt hatte, lag Thak flach auf dem Rücken; seine Flügel waren zu beiden Seiten hin ausgestreckt, der
Kopf fest auf den Steinboden gedrückt. Auf seiner Kehle, direkt an der Verbindungsstelle von Kiefer und Hals, stand Vulpinus. Er hatte sein Schwert gezogen und in die Unterseite von Thaks Kiefer gebohrt, wo er es mit beiden Vorderklauen hielt, während Blut mit jedem Herzschlag aus der verletzten Stelle schoss. Vulpinus sah Rorg vollkommen ruhig an.
    »Diese Klinge ist drei Fuß lang«, sagte er. Seine Stimme klang

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