Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
Prinzessin hervor.
    Die beiden Ork-Söldner tauschten einen Blick.
    »Ich habe es dir gleich gesagt, umbal «, schnauzte der Feiste den Hageren an. »Diese Verkleidung ist einfach lächerlich!«
    »B-Balbok«, stotterte Dag, der sich halb aufgerichtet hatte. Seinem lädierten Zustand nach zu urteilen hatten die Zwerge ihm ziemlich zugesetzt. »Rammar?«
    Erneut warf Rammar seinem Bruder einen Blick zu. »Ist wirklich ein helles Köpfchchen«, stellte er fest. »Vom dem könnte selbst der weise Anartum noch was lernen.«
    »I-Ihr seid Balbok und Rammar?«, fragte die Menschenfrau, die zusammen mit Dag in der Zelle kauerte, und schaute die beiden ungläubig an. Sie war schlank und wirkte zerbrechlich, was auch der Kerkerhaft geschuldet sein mochte. Ihre Haut war fleckig und ihr schwarzes Haar hing in verfilzten Strähnen von ihrem Kopf. Trotzdem war sie unverkennbar eine Schönheit, jedenfalls nach den ziemlich geschmacklosen Vorstellungen der Milchgesichter. Für Rammar war sie entschieden zu mager und zu wenig robust, und ihre Haut hatte die falsche Farbe.
    »Korr« , bestätigte er mürrisch. »Wen habt ihr erwartet, Zorg und Morg, die fahrenden Trollmusikanten?«
    Obschon Rammar inzwischen wieder ein wenig Übung darin hatte, das menschliche Mienenspiel zu deuten, war der Blick, mit dem sie ihn aus ihren grünen Augen musterte, für ihn undurchschaubar. Zweifel und Hoffnung, Freude und Ärger, von allem schien etwas dabei zu sein. Und Rammar ertappte sich dabei, dass sie ihn an eine gewisse Elfenkönigin erinnerte …
    »Ihr seid es«, flüsterte sie und schickte sich an aufzustehen. »Die Helden der alten Zeit! Und ihr seid gekommen, um uns zu befreien!«
    »Noch so ein Ausbund an Klugheit«, schnaubte Rammar. »Offenbar sind wir auf ein Nest gestoßen.«
    »Ihr steht wirklich vor mir«, flüsterte die Menschenfrau, während sie sich vollends vom Boden erhob. Dann, plötzlich, verhärtete sich ihr Blick. »Aber was, bei allen Mächten Erdwelts, hat euch so lange aufgehalten?«
    »Wie meinen?« Die Orks glaubten, nicht recht zu hören.
    »Ist euch bewusst, was wir durchgemacht haben?«, fuhr sie fort. »Dag ist schwer verwundet und braucht dringend Hilfe!«
    »Was du nicht sagst, Prinzessin«, konterte Rammar. »Und ist dir auch klar, was wir durchgemacht haben? Wir wären um ein Haar ersoffen, und dann mussten wir uns auch noch mit den Eigentümern dieser Rüstungen auseinandersetzen.« Er hieb mit der geballten Faust auf den Schienenpanzer, dass es nur so klirrte. »Ganz abgesehen von den Kerkerknechten, die wir nach dem Weg fragen musssten. Und jetzt beschwerst du dich?«
    »Es hieß, ihr würdet kommen, und ich erwartete euch lieber früher als später«, erwiderte sie achselzuckend, während sie Dag auf die Beine half. »Die Zeit in diesem Loch verstreicht sehr, sehr langsam.«
    »Du scheinst mir ja ein verwöhntes Früchtchen zu sein«, grunzte Rammar.
    Die Menschenfrau enthielt sich einer Antwort und schlang sich Dags Arm um die Schultern, der kaum aufrecht stehen konnte und aussah wie ein Orkling, der in ein Blutbierfass gefallen war. »Wichtig ist, dass wir von hier verschwinden, denn wenn ihr die Kerkerwache erledigt habt, wird das nicht lange unbemerkt bleiben.«
    »Korr« , pflichtete Rammar bei, »aber eines will ich gleich klarstellen – ich gebe hier die Befehle.«
    Die Gestalt der jungen Frau straffte sich, und trotz ihres desolaten Äußeren brachte sie es fertig, nicht nur würdevoll, sondern sogar ein wenig überheblich auszusehen. »Mein Name ist Aryanwen Eleonora Yrena von Tirgaslan, Tochter König Tandelors von Tirgaslan und rechtmäßige Erbin des Reiches«, stellte sie fest. »In meinen Adern fließt das Blut Königin Alannahs, der letzten Elfin Erdwelts und Hohepriesterin Shakaras!«
    » Korr , das wundert mich nicht«, stimmte Rammar trocken zu, »denn du redest genauso geschwollen daher wie sie. Und du Trottel«, wandte er sich an seinen Bruder, »hast darauf bestanden, dass wir sie befreien! Und dann haben wir auch noch diesen Weichling am Hals, der nicht mal allein laufen kann.«
    »Na ja, ich …«
    »Ich sollte dich auf der Stelle erschlagen. Aber das kann ich ja immer noch, wenn wir erst draußen sind.«
    »Dazu müssen wir erst einmal hinausgelangen«, gab Aryanwen zurück. »In Kürze wird man mir meine Essensration bringen. Spätestens dann wird die Flucht entdeckt werden.«
    »Korr« , wiederholte Rammar. »Dann sollten wir nicht weiter sinnloses Zeug reden, sondern

Weitere Kostenlose Bücher