Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
verschwinden.«
    »Schade«, meinte Balbok. »Ich wäre gerne noch zum Essen geblieben.«
    »Du hältst die Schnauze, ich will nichts mehr hören! Und vielleicht kommen Euer Durchlauchtigkeit jetzt endlich aus der Zelle, damit wir abhauen können!«
    »Das hatte ich bereits vorgeschlagen«, konterte Aryanwen kühl. »Und was ist nun euer Plan, Helden aus alter Zeit?«
    »Wir sind Orks«, knurrte Rammar. »Wir machen keine Pläne, sondern schaffen Tatsachen.«
    »Dann werde ich die Führung übernehmen.«
    »Was wirst du?« Rammar holte tief Luft. »Habe ich nicht gerade gesagt, dass ich hier die Befehle …?«
    »Tatsächlich«, fiel sie ihm ins Wort. »Ein äußerst hitziges Temperament. Genau wie mir gesagt wurde.«
    »Gesagt? Von wem?« Rammar merkte, wie ihm der Kopf einmal mehr zu schwirren begann. Die Gegenwart von Menschen, noch dazu von Menschen, die in irgendeiner Verbindung zu der Elfin standen, bekam ihm nicht.
    »Ich werde die Führung übernehmen«, gab Dag in diesem Augenblick stöhnend bekannt.
    »Du?« Rammar bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. »Du siehst aus wie frisch gekotzter bru-mill ! Du kannst ja nicht mal aufrecht stehen!«
    »Aber ich kenne einen Weg hinaus. Ein verborgener Pfad, an den Wachen vorbei …«
    » Korr , das ist gut«, anerkannte Balbok.
    »Nein, das ist schlecht«, widersprach Rammar. »Der umbal redet ganz offensichtlich im Fieber und weiß nicht, was er sagt.«
    »Ich weiß es«, widersprach Dag entschieden, um mit zusammengebissenen Zähnen hinzuzufügen. »Bin schon einmal hier gewesen … vor vielen Jahren.«
    »Schau an«, brummte Rammar und rollte mit den kleinen Augen. »Die Überraschungen scheinen heute gar kein Ende nehmen zu wollen.« Er hob drohend den Armstumpf, ohne daran zu denken, dass der saparak daran fehlte. »Dabei hasse ich Überraschungen, versteht ihr? Ich hasse sie einfach! Ich hasse sie …!«
    »Was … ist … geschehen?«
    Jedes einzelne Wort betonend, strahlte Winmar von Ruun scheinbare Ruhe aus. Wer das aufbrausende Wesen des Königs jedoch kannte, der wusste, dass der bebende Bart und der erhöhte, leicht singende Tonfall eine eindringliche Warnung waren.
    »Ich habe leider schlechte Nachrichten, mein König«, erstattete Vigor Bericht, der soeben erst in den Thronsaal zurückgekehrt war. In den tiefer gelegenen Regionen der Festung hatte er sich selbst ein Bild von den Ausmaßen des Zwischenfalls gemacht, dessen Ausläufer bis in die Halle der Könige zu spüren gewesen waren.
    »Raus damit und besiegle dein Schicksal«, verlangte der Herrscher des Zwergenreichs und beugte sich vor. Das grausame Lächeln, das um seine dunklen Züge spielte, ließ erahnen, dass er jedem anderen die Schuld an dem Zwischenfall geben würde, nur nicht sich selbst.
    »Ein Unfall«, rückte Vigor heraus. Auf dem ganzen Weg zurück zum Thronsaal hatte er sich überlegt, wie er seinem Herrn die Wahrheit am schonendsten beibringen konnte, und er war zu dem Schluss gekommen, dass es am besten war, sie ihm in kleinen Portionen vorzusetzen. »Offenbar ist es bei den Versuchen mit der neuen Waffe zu gewissen … Unregelmäßigkeiten gekommen.«
    »Unregelmäßigkeiten?«
    »Im Zuge der von Euch angeordneten Versuche hat sich eine Explosion ereignet, bei der achtzehn Eurer Untergebenen den Tod gefunden haben.«
    »Sehr bedauerlich«, nickte Winmar. »Ist das alles, womit du mich langweilen willst?«
    »Das Ausmaß des Unglücks ist noch nicht in vollem Umfang überschaubar«, gab Vigor ausweichend zur Antwort. »Gut möglich, dass es noch mehr Opfer gegeben hat, die …«
    »Mich interessieren keine Opfer, Oberst«, stellte Winmar klar. »Was ist mit der Substanz?«
    »Die Substanz ist, so fürchte ich, verloren, mein König«, erwiderte Vigor, leiser und mit ehrerbietig gesenktem Haupt. »In Eurer Weisheit geruhtet Ihr, sie in den untersten Kavernen der Festung zu lagern, was allerdings zur Folge hatte, das alles zerstört wurde. Zudem war die Wucht der Explosion so stark, dass sie die Höhlenwand zum Einsturz brachte. Die Dämme des Schwarzwassers sind daraufhin geborsten, worauf nicht nur die Kavernen, sondern auch alle angrenzenden Stollen überflutet wurden. Diejenigen eurer Alchemisten, die das Glück hatten, der Explosion zu entgehen, sind ertrunken.«
    »Und – die Formel?«
    »Die Formel ist erhalten, mein König, sie liegt sicher verwahrt in der Schatzkammer.«
    Winmar lehnte sich auf dem Thron zurück und strich sich über seinen pechschwarzen Bart.

Weitere Kostenlose Bücher