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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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einen warmen Sommerregen.
    »Ihr seid das also gewesen«, raunte Vigor Lavan zu.
    »Was meint Ihr?«
    »Jener geheimnisvolle Informant, der dem König geheimes Wissen zukommen ließ und dessen Identität er nicht preisgeben wollte. Ihr seid das gewesen, die ganze Zeit über.«
    »Stört es Euch?«, fragte Lavan, und für das Grinsen, das er zu Vigor hinunterschickte, hätte dieser ihm am liebsten die Zähne einzeln ausgerissen.
    »Nicht doch«, widersprach der Zwerg. »Der Vorteil des Reiches ist auch mein Vorteil. Weshalb also sollte ich mich daran stören?«
    »Erfreulich, dass wir uns einig sind«, erwiderte Lavan nur.
    Und Vigor war klar, dass er einen neuen Todfeind hatte.

6.
    LONK UR’OL’HAI
    »Und du bist dir wirklich sicher, dass es diesmal klappen wird?«
    Mit unverhohlenem Misstrauen blickte Rammar auf die Bahnen rot gefärbter Seide, die ausgebreitet auf der Wiese lagen, während zwei Dutzend Mägde damit beschäftigt waren, sie zusammenzunähen. Der Gedanke, sein Leben und vor allem sein Körpergewicht diesem federleichten Material anzuvertrauen, das von nichts anderem als heißer Luft in schwindelerregender Höhe gehalten wurde, kam ihm noch immer ziemlich wahnwitzig vor. Und auch die Tatsache, dass die Blase diesmal von länglicher Form und beträchtlich größer sein würde als beim letzten Mal, änderte daran nichts.
    Dag, der zusammen mit Balbok dabei war, die frischen Nähte mit Harz abzudichten, musste grinsen. »Das Luftschiff gehorcht den Gesetzen der Natur, Rammar – und die gelten überall. Du kannst also beruhigt sein, dass es wieder fliegen wird.«
    »Hoffentlich«, raunzte der Ork, keineswegs beruhigt. Noch immer konnte er sich dafür ohrfeigen, dass es sein Vorschlag gewesen war, ein neues Luftschiff zu bauen. Aber das dämliche Ding war nun einmal ein wichtiger Teil des Plans, den er gefasst hatte …
    »Dieses Luftschiff wird noch um vieles zuverlässiger als sein Vorgänger«, suchte Dag ihn zu beschwichtigen.
    » Noch zuverlässger.« Rammar schnitt eine Grimasse. »Mit dem anderen Ding wären wir fast abgestürzt!«
    »Nicht mit diesem hier«, war Dag überzeugt. »Und es wird stark genug sein, um nicht nur dich und Balbok zu tragen, sondern auch meinen Vater und den König.«
    »Ein genialer Einfall, die Zusammenkunft der beiden in luftiger Höhe abzuhalten, Rammar«, anerkannte Aryanwen, die ebenfalls dabeistand und den Fortgang der Arbeiten beobachtete. »Einen neutraleren Ort kann es nicht geben. Und wenn der Boden erst einmal unter ihnen zurückfällt und ihre Heere unter ihnen schrumpfen, wird ihnen hoffentlich aufgehen, wie unsinnig es ist, wenn Menschen gegen Menschen kämpfen.« »Verrate mir nur eines«, verlangte Dag zu wissen. »Wieso wolltest du unbedingt, dass der Stoff rot eingefärbt wird?«
    »Warum wohl?«, gab Rammar zurück. »Damit man das verdammte Ding besser sehen kann, ist doch klar! Sobald eure Väter dem Treffen zugestimmt haben, tauchen Balbok und ich am Himmel auf und nehmen die beiden an Bord.«
    »Korr« , stimmte Balbok zu, »und wir lassen sie nicht eher wieder runter, bis sie sich geeinigt haben.«
    »Und auf diese Weise«, fügte Aryanwen hinzu, »wird wiederherstellt, was einst gewesen ist.«
    »Worauf du einen lassen kannst, Prinzessin«, versicherte Rammar grinsend – und er und Balbok nickten einander entschlossen zu. Das war der Plan – jedenfalls, soweit es die Menschen betraf.
    Was die beiden Orks anging, so hatten sie sich noch einen zweiten Plan zurechtgelegt, den sie den beiden ganz gewiss nicht auf die Nase binden würden. Unglücklicherweise machte auch dieser Plan es erforderlich, dass sie sich mit dem fliegenden Ungetüm in die Lüfte schwangen.
    Allein der Gedanke, den festen Boden zu verlassen, verursachte Rammar Übelheit. Aber das, was Balbok und er vorhatten, ließ sich nun einmal nur so bewerkstelligen – auch wenn die Menschen natürlich wieder einmal dachten, es ginge dabei nur um sie. Aber da die Milchgesichter das meist taten, war es nicht weiter schwierig gewesen, ihnen die Idee von einem Treffen in luftiger Höhe – Balbok pflegte deshalb von einem »Gipfeltreffen« zu sprechen – zu verkaufen. Während Dag sofort begeistert gewesen war, hatte Aryanwen zunächst gezögert, und Rammar hatte schon befürchtet, dass sie irgendetwas auszusetzen haben und ihm einen Strich durch die Rechnung machen würde. Aber dann hatte auch sie zugestimmt, und die Sache war ins Rollen geraten.
    Auf einer Lichtung, die ein Stück

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