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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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erhoben. »Die Frage ist nur, ob ich ihn einfach aufspießen und ihn ausweiden soll wie einen War, oder ob ich ihn in kleine Stücke hacke und an die Vögel verfüttere!«
    »Das wäre nicht sehr klug von dir«, wandte Dag mit erschütternder Gelassenheit ein. »Denk an das Buch!«
    »Lass mich bloß in Ruhe mit deinem Buch«, schnaubte Rammar. »Hältst du mich für so dämlich? Dieses Buch gibt es doch gar nicht!«
    »Doch«, versicherte Dag, die Hände beschwichtigend erhoben, »es gibt dieses Buch, das müsst ihr mir glauben! Es heißt ›Rhuluthan’y’Anghénvila‹ – Die Herrschaft der Unholde.«
    »So ein shnorsh .«
    »Ich schwöre es euch! Es berichtet von Dingen, die so in keinem anderen Geschichtsbuch stehen, da sie aus den Aufzeichnungen getilgt wurden. Darin ist von euren Taten die Rede, von der Rolle, die ihr beim Kampf gegen Rothan-Margok gespielt habt und von den Fernen Gestaden, die ihr euch unterworfen habt. Auch ich habe früher nichts von diesen Dingen erfahren, erst Aryanwen hat mir davon erzählt.«
    »Karsok?« , fragte Rammar. »Wer ist die Kleine, dass sie von solchen Dingen weiß?«
    Dag biss sich auf die Lippen. Ganz offenbar hatte er nicht damit gerechnet, diese Information preisgeben zu müssen.
    Jedenfalls jetzt noch nicht …
    »Wie ich schon sagte, ist sie die Tochter von König Tandelor«, eröffnete er endlich. »Und damit eine direkte Nachkommin Königin Alannahs.«
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen im Unterstand, die beiden Orks rissen nur ungläubig die Augen auf.
    »Das … das Mädchen ist eine Nachkommin Alannahs?« Rammar pfiff wie ein kaputter Blasebalg.
    »Und damit die Erbin des Buches«, bestätigte Dag.
    »Na großartig.« Der dicke Ork spuckte aus. »Wie klein sochgal doch ist. Und wo ist der Schmöker jetzt?«
    »Das weiß ich nicht«, beteuerte Dag. »Aryanwen wusste, dass ich mich für die Vergangenheit Erdwelts interessiere, also ließ sie mich in dem Buch lesen, wann immer wir beisammen waren.«
    »Tatsächlich? Wann immer ihr beisammen wart?« Balbok kratzte sich verwundert am Kopf. »Habt ihr denn nicht …? Ich meine, ihr wisst doch, wie das mit den Bienen und den kleinen Orklingen …«
    »Schnauze, umbal !« Rammar drosch ihm die unverletzte Hand an die Schläfe. »Das ist ja ekelhaft!«
    »Auf diese Weise«, fuhr Dag fort, »erfuhr ich von der geheimen Insel und dass ihr beide womöglich noch am Leben seid. Und als Aryanwen dann entführt wurde, war mir klar, dass ihr die Einzigen seid, die in der Lage sein würden, mir zu helfen. Und ihr habt auch keine andere Wahl.«
    »Ach ja? Wer hat dir denn den Schiss ins Hirn gesetzt? Du hast uns belogen und uns hintergangen, da werden wir ganz sicher nicht so dämlich sein, dir auch noch zu …«
    »Und was ist mit euch?«, unterbrach Dag keck Rammars Redeschwall. »Habt ihr nicht auch gelogen?«
    »Ich lüge andauernd«, blaffte Rammar zurück. »Na und?«
    »In Wahrheit ist es euch nie um etwas anderes gegangen als das Buch. Ihr wusstet, dass es das Ende eurer Herrschaft über die Insel bedeuten könnte, deswegen hattet ihr von Anfang an vor, es verschwinden zu lassen – und mich gleich mit. Ist es nicht so?«
    Die beiden Orks tauschten einen verblüfften Blick.
    »Er hat’s kapiert«, anerkannte Balbok in ehrlicher Bewunderung. »Sogar schneller als ich.«
    »Dazu gehört nicht viel.« Rammar grunzte.
    »Wer hat hier also wen hintergangen?«, fragte Dag mit entwaffnendem Grinsen.
    »Darum geht es nicht – sondern um die Tatsache, dass du versucht hast, mich zu beshnorshen, Mensch. Allein dafür sollte ich dich eigentlich ohne Federlesens abstechen …«
    »Aber?«, fragte Balbok fast ein wenig enttäuscht.
    »Blödhirn! Verstehst du nicht, dass das Stinkmaul auch noch recht hat? Wenn es uns nicht gelingt, das dämliche Buch in unsere Klauen zu kriegen, ist es bald vorbei mit unserem Königreich.«
    »Aryanwen kann euch das Buch beschaffen«, versicherte Dag und streckte den Orks zu ihrem Befremden die Hand entgegen. »Das ist der Handel, den ich euch vorschlage – ihr Leben gegen das Buch.«
    »Und warum rückst du erst jetzt damit heraus? Du hättest uns das alles auch schon auf der Insel sagen können.«
    »Nein, denn dann hättet ihr mir nicht geglaubt. Nun jedoch habt ihr selbst gesehen, wie es um das Reich bestellt ist. Die Welt hat sich in ein Tollhaus verwandelt, jeder kämpft gegen jeden. Zu eurer Zeit gab es klare Grenzen, die Völker standen gemeinsam gegen den Dunkelelfen. Heutzutage

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