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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Strohballen und zu allen Seiten von dunkler Nacht umgeben, und starrten auf ihren menschlichen Begleiter, den sie plötzlich mit anderen Augen sahen. Noch vorhin hatten sie den selbsternannten Erfinder für einen zwar ziemlich schlauen, im Grunde jedoch harmlosen Spinner gehalten. Das hatte sich geändert …
    »Nur um sicherzugehen, dass wir uns richtig verstanden haben.« Rammar fasste noch einmal zusammen, was Dag ihnen soeben auseinandergesetzt hatte. »Du willst, dass wir dich ins Feindesland begleiten, geradewegs nach Gorta Ruun, in die Hauptstadt des Zwergenreichs, und dir dabei helfen, irgendein Weibsstück aus der Gewalt der Hutzelbärte zu befreien. Korr ?«
    »Nicht irgendein Weibsstück«, verbesserte Dag, der die Kapuze seines Umhangs zurückgeschlagen hatte, sodass das schwarze Haar zu sehen war, das klatschnass an seinem Kopf klebte. In Rammars eitrigen Augen hatte er etwas von einem Welpen, wie er so vor ihnen kauerte, völlig durchnässt, während seine dunklen Augen die beiden Orks flehend anschauten. Nur gut, dass Unholde für so etwas nicht anfällig waren …
    »Was für ein Weibsstück?«, hakte Rammar gereizt nach.
    »Ihr Name ist Aryanwen – und sie ist die Frau, die ich … nun, die ich liebe«, gestand Dag.
    »Darauf habe ich gewartet«, machte Rammar verächtlich und ließ geräuschvoll die Zunge flattern. »Was ihr Milchgesichter nur immer habt mit eurer Liebe! Glaubst du wirklich, dass wir deswegen unseren asar riskieren? Dann bist du entweder ziemlich dämlich oder ein Träumer!«
    Dags ließ seufzend die Schultern sinken. »Und ich habe wirklich geglaubt, dass ihr mir helfen würdet, wenn ich euch erst gefunden hätte.«
    »Das klingt ja fast, als ob du uns gesucht hättest …« Balbok reckte wissbegierig das lange Kinn vor.
    »Ja, genau, Stinkmaul«, stimmte Rammar zu, »sagtest du nicht, du hättest nur überprüfen wollen, was in dem Buch der Elfin steht?«
    »Das war nur die halbe Wahrheit«, gestand Dag ein. »Aus Königin Alannahs Buch erfuhr ich, dass ihr beide womöglich noch am Leben sein könntet – und mir war sofort klar, dass wenn überhaupt nur ihr mir würdet helfen können, Aryanwen aus der Gewalt der Zwerge zu befreien.«
    »Wofür hältst du uns? Für Hohlhirne?«
    »Nein.« Dag schüttelte entschieden den Kopf.
    »Warum hast du nicht ein paar Ork-Söldner von hier angeheuert? Es gibt ja offenbar genug Vollidioten, die im Gleichschritt marschieren und die ihr beliebig herumkommandieren könnt.«
    »Ich brauche Helden, keine Vollidioten«, sagte Dag, und plötzlich schienen seine Züge alles Welpenhafte zu verlieren. Der Blick seiner dunklen Augen intensivierte sich, das Flehende verschwand. Überhaupt wirkte sein Gesicht, in dem ein dunkler Bartschatten wucherte, plötzlich nicht mehr wie das eines naiven Jünglings, sondern wie das von jemandem, der sehr genau wusste, was er tat. »Ich dachte dabei auch an die Belohnung.«
    Balbok und Rammar sahen einander an.
    »Habe ich schon erwähnt, dass Aryanwen die Tochter von König Tandelor ist? Der Herrscher von Tirgaslan wird sich das Leben seines einzigen Kindes einiges kosten lassen.«
    »Dein Mädchen ist eine Prinzessin?« Balboks Maul stand offen.
    »Da staunst du, was?«
    »Nicht wirklich«, schränkte Rammar ein. »Bei den Menschen darf sich ja jedes grässliche Weib Prinzessin nennen. Und was die Belohnung betrifft – die kannst du dir in den asar stecken. Mein Bruder und ich haben ein ganzes Königreich, was sollen wir also mit ein paar Säcken Gold?«
    »Außerdem haben wir keine guten Erfahrungen damit gemacht, uns an fremden Schätzen zu vergreifen«, fügte Balbok hinzu und schüttelte eine Klaue, als hätte er sie sich verbrannt.
    »Ich verstehe«, meinte Dag wenig beeindruckt. »Aber da ist ja auch noch das Buch aus dem Besitz Königin Alannahs. Aryanwen hat es.«
    »Was?«, platzte Rammar heraus. »Du hast behauptet, du hättest die Schwarte selbst!«
    »Ich habe das Buch gelesen«, verbesserte Dag. »Aber ich habe es nicht. Nicht mehr.«
    »Und doch hast du behauptet, es würde sich hier in der Stadt befinden«, brachte Rammar zähneknirschend in Erinnerung.
    »Du, Rammar«, meldete Balbok sich zu Wort. »Mir dämmert etwas.«
    »Was?«
    »Ich denke, er hat uns belogen«, mutmaßte der hagere Ork, der einen Krallenfinger belehrend erhoben hatte.
    »Was du nicht sagst«, knurrte Rammar, der von dem Strohballen, auf dem er gehockt hatte, aufsprang und auf Dag zutrat, den saparak einmal mehr drohend

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