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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Frauenzirkelangelegenheiten, sagte sie. Etwas wegen Cenn Buie.«
    Nynaeve riss sich zusammen, und einen Augenblick später fiel ihr ein, den Mund wieder zuzumachen. »Ja«, sagte sie langsam und starrte den Fremden an. Es fiel schwer, außer der scheußlichen Warze etwas von ihm zu sehen, aber sie war fest davon überzeugt, ihm nie zuvor im Leben begegnet zu sein. Angelegenheiten des Frauenzirkels. Man würde keinem Mann erlauben, davon auch nur einen Hauch mitzubekommen. Das war geheim. Sie hielt trotzdem an Saidar fest. »Ich... erinnere mich. Danke, Frau Harfor. Ich bin sicher, Ihr habt viel zu erledigen.«
    Die Haushofmeisterin schien den Wink nicht verstehen zu wollen, zögernd starrte sie Nynaeve misstrauisch an. Das Stirnrunzeln nahm den massigen Fremden zum Ziel, richtete sich dann auf Lan und verschwand. Sie nickte gedankenverloren, als würde seine Anwesenheit den entscheidenden Unterschied bedeuten! »Dann lasse ich Euch jetzt allein. Ich bin sicher, Lord Lan kommt mit diesem Burschen zurecht.«
    Nynaeve unterdrückte ihre Empörung, wartete aber kaum ab, dass sich die Tür geschlossen hatte, bevor sie zu dem Fremden mit der Warze herumfuhr. »Wer seid Ihr?«, wollte sie wissen. »Woher kennt Ihr diese Namen? Ihr kommt nicht von den Zwei...«
    Der Mann... flackerte. Es gab keine andere Bezeichnung dafür. Er flackerte und wuchs in die Höhe, und plötzlich war er Rand, der das Gesicht verzog und mühsam schluckte, der diese einfache Wollkleidung trug und auf dessen Handrücken diese schrecklichen Köpfe in Rot und Gold funkelten und der eine Ledertasche an der Schulter trug. Wo hatte er das gelernt? Wer hatte es ihm beigebracht? Nynaeve widerstand der Versuchung, sich nur einen kurzen Augenblick lang zu tarnen, nur um ihm zu zeigen, dass auch sie diese Kunst beherrschte.
    »Ich sehe, du hast deinen eigenen Rat nicht befolgt«, sagte Rand zu Lan, als wäre sie nicht da. »Aber warum duldest du es, dass sie sich als Aes Sedai ausgibt? Selbst wenn es die echten Aes Sedai zulassen, könnte sie sich damit schaden.«
    »Weil sie eine Aes Sedai ist, Schafhirte«, erwiderte Lan ruhig. Er sah sie auch nicht an! Und schien noch immer bereit zu sein, blitzschnell sein Schwert zu ziehen. »Was das andere angeht... manchmal ist sie stärker als du. Hast du es getan?«
    Jetzt richtete Rand den Blick auf sie und runzelte ungläubig die Stirn. Selbst noch, als sie ihr Schultertuch richtete, sodass die gelben Fransen schaukelten. Aber er schüttelte langsam den Kopf und sagte: »Nein. Du hast Recht. Manchmal ist man zu schwach, das zu tun, was man tun sollte.«
    »Was plappert ihr da?«, sagte sie in scharfem Tonfall.
    »Nur Dinge, über die sich Männer so unterhalten«, erwiderte Lan.
    »Du würdest es nicht verstehen«, sagte Rand.
    Diese Bemerkung ließ sie verächtlich schnauben. Klatsch und leeres Gerede, das war es, worum sich Unterhaltungen von Männern in neun von zehn Fällen drehten. Bestenfalls. Müde ließ sie Saidar los. Zögernd. Sicherlich musste sie sich nicht vor Rand schützen, aber sie hätte es gern noch gehalten, nur um es zu berühren, ob sie nun müde war oder nicht.
    »Wir wissen über Cairhien Bescheid, Rand«, sagte sie und ließ sich dankbar auf einen Stuhl sinken. Diese verdammten Meervolkfrauen hatten sie ausgelaugt! »Bist du deswegen so gekleidet gekommen? Wenn du dich vor denjenigen verstecken willst, wer auch immer das war...« Er sah müde aus. Härter, als sie ihn in Erinnerung hatte, aber sehr müde. Doch er blieb stehen. Seltsamerweise schien er Lan sehr zu ähneln, ständig bereit, das Schwert zu ziehen, das er gar nicht trug. Vielleicht würde der Attentatsversuch ja reichen, damit er Vernunft annahm. »Rand, Egwene kann dir helfen.«
    »Eigentlich verberge ich mich gar nicht«, sagte er. »Das heißt, nur bis ich ein paar Männer töten kann, die getötet werden müssen.« Licht, er sprach das genauso nüchtern aus wie Ali via! Warum behielten er und Lan einander im Auge und gaben dabei vor, es nicht zu tun? »Davon abgesehen, wie sollte Egwene helfen können?«, fuhr er fort und stellte die Tasche auf dem Tisch ab. Sie gab einen leisen, aber eindeutigen Laut von sich, der auf etwas Schweres in ihrem Inneren hindeutete. »Ich nehme an, sie ist auch eine Aes Sedai?« Er klang amüsiertt »Ist sie auch hier? Ihr drei und zwei echte Aes Sedai. Nur zwei! Nein, ich habe keine Zeit dafür. Du musst etwas für mich aufbewahren, bis ich...«
    »Egwene ist der Amyrlin-Sitz, du Narr«,

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