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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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würden wir drei uns freuen, Mr. Blaine. Aber da ich die Präsidentin von SysVal bin, stelle ich meine Bedingungen.« Ohne Sams halb erstickten Laut zu beachten, fuhr sie fort: »Ihr Angebot eines Hunderttausend-Dollar-Kredits ist großzügig, aber nicht großzügig genug, falls Sie eine gleichberechtigte Partnerschaft wünschen. Ich kümmere mich um die Buchführung, Mr. Blaine. Wenn wir den selbstständigen Computer sofort auf den Markt bringen wollen, ohne uns an einen Risikokapitalgeber zu wenden, brauchen wir die doppelte Summe. Außerdem ersuche ich Sie, möglichst bald fünfundzwanzigtausend Dollar von Ihrem eigenen Vermögen zu investieren. Damit würden Sie Ihr aufrichtiges Engagement beweisen und uns über dringende finanzielle
Probleme hinweghelfen.« Zu Yank gewandt, fragte sie: »Einverstanden?«
    Geistesabwesend nickte er.
    »Sam?«, fragte sie und zwang sich, ihn anzuschauen.
    Die Zähne so fest zusammengepresst, dass sich ein weißer Ring um seine Lippen gebildet hatte, schüttelte er den Kopf. »Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein? Mitch hält alle Trümpfe in der Hand. Und wir sind gar nicht in der Position, mit ihm zu feilschen.«
    »Oh, doch. Das ist unsere Firma. Und so wichtig es auch wäre, dass er bei uns einsteigt – letzten Endes haben wir das Sagen. Trifft das zu, Mr. Blaine?«
    »Bis zu einem gewissen Grad, Miss Faulconer. Nur bis zu einem gewissen Grad.« Seine leise Stimme war fast ein Flüstern. Trotzdem schwang kalte Autorität darin mit. »Ohne mich wird Ihre Firma bald vom Erdboden verschwinden.«
    »Ohne Sie«, erwiderte sie seelenruhig, »wird Sam einen anderen Geldgeber finden.«
    Tiefe Stille sank auf den Tisch herab. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Auseinandersetzung geriet Mitchs Fassung ein wenig ins Wanken, und Susannah nutzte erneut die Gunst der Stunde. »Unterschätzen Sie ihn nicht, Mr. Blaine, das wäre ein Fehler. Sam ist dreist, arrogant und ein lausiger Organisator, wenn’s um Details geht. Dafür wurde er mit einem Talent gesegnet, das kaum jemand besitzt – und das fast niemand richtig anzuwenden weiß. Er kann vernünftige Leute veranlassen, völlig verrückte Dinge zu tun.«
    »Vernünftige Leute wie Sie, Miss Faulconer?«
    »Und wie Sie, Mr. Blaine.«
    Eine Zeit lang schaute er sie nachdenklich an, dann stand er auf und warf ein paar Dollarscheine auf den Tisch. Wortlos verließ er das Restaurant.
    Draußen war die Luft kalt. Während er den Parkplatz überquerte, beschleunigte er seine Schritte. Mit ärgerlichem
Stakkato klapperten die Sohlen seiner Halbschuhe auf das Pflaster. Er war von klein auf stolz auf seinen analytischen Verstand gewesen, seine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ohne sich von Emotionen beeinflussen zu lassen. Und an diesem Abend hatte er gründlich versagt.
    Nein, sie war nicht wie Louise. Niemals würde die Frau, die in dieser miesen Kneipe den Kampf mit ihm aufgenommen hatte, sieben Ehejahre einfach wegwerfen. Stattdessen würde sie von ihrem Mann verlangen, die Dinge zu ändern, die sie störten. Trotz ihrer hochnäsigen Art war Susannah Faulconer eine Kämpferin – nicht ganz die Dilettantin, für die er sie gehalten hatte.
    Aber vielleicht irrte er sich. Möglicherweise war er wegen seiner drohenden Scheidung traumatisiert und nicht mehr imstande, Frauen richtig einzuschätzen. Er nahm den Schlüssel seines Mietwagens aus der Hosentasche und steckte ihn ins Schloss. Was würde geschehen, wenn sie ihren Willen durchsetzte? Würde sie sich bald langweilen und eine neue Abwechslung suchen?
    »Mr. Blaine?«
    Widerstrebend drehte er sich um.
    Obwohl sie mit schnellen Schritten auf ihn zukam, wirkte sie nicht überhastet. Das war ihm von Anfang an aufgefallen  – die kontrollierten Bewegungen, die Ruhe, die sie ausstrahlte, die verschlossene, kühle Miene. Darin erinnerte sie ihn an Louise. Nein, nicht ganz ... Jetzt, wo er Miss Faulconer in Aktion sah, erkannte er, dass sie jemand anderem glich. Aber wem?
    Sie blieb neben ihm stehen. Den Blick von ihrem Gesicht abgewandt, zog er den Autoschlüssel aus dem Schloss. »Haben Sie mich noch nicht genug zusammengestaucht, Miss Faulconer?«
    Nicht mehr ganz die selbstbewusste Frau, die sie eben noch gewesen war, begann sie zu sprechen – und verstummte.
Voller Genugtuung beobachtete er ihr Zögern. In Konfrontationen mit Frauen ließ er sich nicht gern ausstechen, schon gar nicht von blutigen Anfängerinnen.
    »Nur noch eins – ich möchte wissen, warum Sie mich

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