Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
eine ganze Weile stehen, seine Stirn an ihrer. Dann streiften sich die Nasen und die Lippen. Doch sie küssten sich nicht.
    »Ich liebe dich, Suzie«, beteuerte er leise, und seine Stimme klang sehr jung und voller Angst. »Manchmal bin ich verrückt, das weiß ich. Und du musst versprechen, mich niemals zu verlassen. Bitte, Baby, ich brauche dich so dringend. Oh, mein Gott, ich liebe dich. Versprich mir, dass du immer für mich da sein wirst.«
    Ganz fest umfasste er ihre Hände, und seine Finger schienen ein unzerreißbares Band zu bilden. In diesem Moment erkannte sie, wie leidenschaftlich sie ihn liebte. Ihre Kehle verengte sich, und sie konnte nicht sprechen – die Worte nicht hervorwürgen, die er sich wünschte. Stattdessen öffnete sie die Lippen und küsste ihn verzweifelt.

16
    »Klatsch mal ein bisschen Farbe auf sein Hemd, Suzie!«, rief Sam drei Wochen später und legte ein Brett auf zwei Sägeböcke. »Sonst ist’s mir peinlich, dass ich im selben Raum schuften muss wie er.«
    Irritiert blickte Mitch auf sein ordentlich gebügeltes Arbeitshemd und seine dunkelblaue Jeans mit rasiermesserscharfen Bügelfalten hinab. »Was stimmt denn nicht mit meinem Outfit? Um Himmels willen, wir bauen eine Wand – wir gehen nicht zu einer Modenschau.«
    Sam seufzte, und Susannah lächelte. Um in ihrem neuen Büro die Werkstatt vom Lagerbereich zu trennen, bauten sie eine Wand – der erste Job, den sie zu viert erledigten. Obwohl Sam und Mitch schon den ganzen Vormittag Sticheleien austauschten, machten sie gute Fortschritte.
    In den ersten beiden Oktoberwochen hatten sie das Valley nach geeigneten Büroräumen abgesucht. Es war schwierig gewesen, etwas Passendes zu finden, das die Grenzen des SysVal-Budgets nicht überschritt. Mit Mitchs Hilfe hatten sie mühelos einen Bankkredit bekommen. Jetzt bezog jeder der vier Partner ein geringfügiges Gehalt, und die finanziellen Probleme waren vorerst gelöst. Doch der Kredit diente nur zur Überbrückung, und um einen Deal mit einem Risikokapitalgeber möglichst hinauszuzögern, mussten sie knausern, wo es nur ging.
    Schließlich hatte Susannah an der Rückfront eines Tiltup, einem der niedrigen, in Aufkippbauweise erbauten Gebäude in den Industriegebieten des Valleys, ein Büro zu einem erträglichen Mietpreis gefunden. Es war nicht allzu geräumig, aber größer als die Garage. Mit ein paar Einbauten würde es seinen Zweck erfüllen. Am Vortag hatten sie begonnen, die Trennwand zu errichten.
    »Ich wette, du gehst sogar zum Schneider, um dir deine Unterwäsche nach Maß nähen zu lassen, Mitch«, spöttelte Sam und hielt eines der Bretter fest, die Yank durchsägen sollte.
    »Leider fertigt mein Schneider keine Unterwäsche an«, konterte Mitch. »Übrigens habe ich gehört, im Orient würde es einen lukrativen Markt für menschliches Haar geben.
Wenn du deines verscherbelst, könnten wir diese Bude kaufen statt mieten.«
    »Bitte, Yank«, stöhnte Susannah theatralisch, »sag den beiden, sie sollen die Klappe halten. Mir tut schon der Kopf weh.«
    »Darüber hast du heute Morgen nicht geklagt.« Sam zwinkerte ihr lüstern zu. Dann schwenkte er das Brett herum, das sanft gegen ihr Hinterteil stieß.
    Standhaft weigerte sie sich zu erröten. Wenn sie den ganzen Tag mit Männern zusammenarbeitete, musste sie wenigstens vorgeben, sie wäre ein Kumpel. »Stimmt«, bestätigte sie honigsüß. »Aber heute Abend werde ich meinen Kopf vorsichtshalber unter dem Arm tragen.«
    Mitch lächelte. Obwohl sie wusste, dass er sie immer noch beobachtete und auf einen Fehler wartete, gingen sie – zumindest, um den Schein zu wahren – höflich miteinander um. Sie eilte zu ihm und hielt einen Balken fest, in den er einen Nagel hämmerte.
    »Sei bloß froh, dass du bei uns bist, Mitch. In Boston würde man dir niemals erlauben, deine Hände mit niederer Arbeit zu beschmutzen.«
    »Wunderbar, nicht wahr?« Den Hammer in der Hand, schielte er von seiner Leiter auf sie herab und grinste zufrieden. »Seit ich auf dem College war, habe ich mich nicht mehr so gut amüsiert.«
    Am anderen Ende des Raums trieb Yank seinen Freund zum Wahnsinn, weil er darauf bestand, jedes Brett bis auf den Bruchteil eines Millimeters abzumessen. Schließlich platzte Sam der Kragen. »Um Himmels willen, wir operieren nicht am offenen Herzen! So genau muss es nicht sein. Säg das verdammte Ding einfach durch!«
    Aber Yank, von der Leidenschaft eines Technikers für Präzision erfüllt, wusste nicht, wie man

Weitere Kostenlose Bücher