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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wandte Mitch ein und hob eine Hand. »Ich stelle ein paar Bedingungen.«
    »Welche?«, fragte Sam, kaum fähig, seine Aufregung zu zügeln.
    »Eine gleichberechtigte Partnerschaft mit Yank und dir, jeder von uns übernimmt ein Drittel von SysVal. Als Gegenleistung garantiere ich euch einen Hunderttausend-Dollar-Kredit bei einer Bank. Damit sind wir in nächster Zeit nicht auf Risikokapitalgeber angewiesen.« Mitch öffnete eine Ledermappe, die er mitgebracht hatte, und zog einen goldenen Füllfederhalter hervor. »Selbstverständlich musst du Atari verlassen, Yank. Der SysVal I ist nur ein Spielzeug. Vergessen wir ihn. Wir müssen unsere Zukunft auf dem
Prototyp aufbauen, den du gerade entwickelst. Deshalb solltest du dich mit nichts anderem befassen.«
    »Aber mir gefällt’s bei Atari«, entgegnete Yank. »In ein paar Monaten kommt dieses neue Spiel raus.«
    »Bist du verrückt?«, rief Sam. »Was wir vorhaben, ist doch viel wichtiger als ein gottverdammtes Videospiel.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher, Sam«, protestierte Yank ernsthaft. »Immerhin ist’s ein grandioses Spiel.«
    Gequält verengte Sam die Augen und wandte sich zu Mitch. »Keine Bange, ich kümmere mich um ihn. Das verspreche ich dir.«
    Jetzt begann Mitch Ausweichpläne zu erörtern, eventuelle Strategien, die ein Risikokapital betrafen, und Marketingkonzepte  – aber Susannah hörte nicht mehr zu.
    In ihrem Körper schienen sich alle Muskeln zu verkrampfen, ihre Beine aus Gummi zu bestehen, und ihr Puls raste viel zu schnell. Eifrig setzten sie ihr exklusives männliches Palaver fort und schnitten sie wie eine Hure, die ihren Zweck erfüllt hatte und nicht mehr gebraucht wurde. Nach einer Weile riss sie sich zusammen und versuchte, ihre heftigen Herzschläge zu beschwichtigen. Ihre Frage klang gepresst. »Und ich?«
    Sofort war Sam auf der Hut. »Darüber reden wir später.«
    Keine Szene, Susannah. Sei brav. Sei höflich . Die Stimmen aus der Vergangenheit flüsterten ihr eindringliche Befehle zu. Doch sie achtete nicht darauf, denn sie hatte von Sam Gamble gelernt, wie man sich kühn und selbstbewusst behauptete. »Nein. Darüber reden wir jetzt, weil es alle Anwesenden betrifft.«
    Irritiert verschränkte Mitch die Arme vor der Brust. »Auch das steht auf der Liste meiner Bedingungen, Sam. Halt deine privaten Probleme von der Firma fern.«
    Susannahs Wangen brannten. Das Gewicht auf eine Hüfte verlagert, zog Sam die Autoschlüssel seines Freundes aus
der Hosentasche. »Hör mal, Suzie, nimm das Auto. In ein oder zwei Stunden komme ich nach Hause, und wir unterhalten uns. Okay?«
    »Nein.« Wütend sprang sie auf und starrte die drei Männer an. In ihrem Hals pochte ein wilder Puls, und ihre Nerven waren so straff gespannt wie eine Violinsaite. Vor Zorn wurde ihr fast schwindlig, und das Spektakel, das sie den Gästen in den anderen Nischen bot, interessierte sie nicht im Mindesten. »Mit Ihren sonderbaren Bedingungen bin ich nicht einverstanden, Mr. Blaine.«
    »Moment mal, Miss Faulconer ...«, begann Mitch mit einer wegwerfenden Geste.
    »Jetzt bin ich an der Reihe. Offenbar hat Sam Ihnen ein paar wichtige Informationen vorenthalten. Wenn Sie mit ihm zusammenarbeiten wollen, sollten Sie wissen, dass er brillant ist, wenn’s um das große Ganze geht – aber miserabel, sobald es auf Einzelheiten ankommt. Das ist mein Job. Darauf hätte er Sie hinweisen müssen. Zum Beispiel habe ich das Geld für die ersten Single-Board-Computer aufgetrieben und unsere Rechnungen bezahlt. Und dafür gesorgt, dass wir von einigen Händlern in Atlantic City ernst genommen wurden. Ohne mich würde SysVal überhaupt nicht existieren, Mr. Blaine. Und das ist eine unbestreitbare Tatsache.«
    Erst schaute sie Sam an, dann Yank. Mit einem giftigen Blick forderte sie die beiden auf, ihr zu widersprechen. Sam runzelte die Stirn, Yank studierte das Bierglas, und beide schwiegen.
    »Um eine Firma zu betreiben, genügt die Vision nicht, und ein genialer Verstand ebenso wenig. In jedem Unternehmen braucht man jemanden, der die banale Arbeit erledigt, der sich um alltägliche Details kümmert, und das ist mein Job. Falls hier irgendwer glaubt, er könnte mich ausbooten, irrt er sich ganz gewaltig.«
    Sam senkte den Kopf. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, hielt er ihrem Blick nicht stand. Nur Mitch schaute sie an. Er war ausgebufft. Das merkte sie. Und seine steife, konservative Fassade verbarg die Instinkte eines Straßenkämpfers.
    »Sind Sie nicht ein

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