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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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seiner Umarmung löste.
    Sie machte einen Schritt zurück und sah Sam eigenartig an. Es schien so, als wüsste sie, dass Sam sie beobachtet hatte, als sie sich aus Versehen in der Kammer eingeschlossen hatte.
    »Beeile dich.« Sie setzte ihren Strohhut wieder auf und tänzelte die Stufen der Veranda hinunter.
    Devlin warf einen Blick auf die alten Knacker. Alle schauten Meadow nach, und alle hatten sie diesen wehmütigen Blick, der in eine längst verblasste Vergangenheit gerichtet war.
    Alle außer Bradley Benjamin. Er sah erzürnt aus — und steinalt.
    Dieser Narr. Leistete ihm sein krankhafter Stolz Gesellschaft, wenn er jeden Abend allein in seinem Haus hockte?
    Oder war es ihm schon einmal in den Sinn gekommen, dass er Meadow als Enkeltochter haben könnte, wenn er Isabelle nicht hinausgeworfen hätte?

30
    Sam deutete auf die Reihe Monitore in Devlins Büro. »Wenn Nummer Vier durch die Flure wandert, ist er meistens betrunken. Aber heute ...«
    Nummer Vier ging den Flur im dritten Stock entlang, Weezy am Arm.
    »Er sucht wahrscheinlich nach einem Ort, wo man ungestört ist«, meinte Devlin trocken. Wie die Wäschekammer.
    »Deswegen hätte ich Sie nicht gestört«, sagte Sam. »Schauen Sie, was er macht.«
    Die Augen des jungen Benjamin hatten einen gehetzten Ausdruck, seine Bewegungen waren ruckartig, als er jedes Bild in dem Flur einzeln betrachtete. Einmal blieb er vor einem Landschaftsgemälde stehen, beugte sich vor und versuchte, die Signatur unten in der Ecke zu entziffern. Weezy schien sich zu Tode zu langweilen, und als sie an seinem Ärmel zupfte, wandte der junge Bradley sich ihr zu. Es war deutlich zu sehen, dass er das Mädchen anfuhr, denn sie zuckte erschrocken zusammen.
    »Auch er sucht nach einem Gemälde?« Devlin konnte es kaum glauben. Das war einfach zu absurd. Aber Nummer Vier verhielt sich genauso wie Meadow, sodass es einfach kein Zufall mehr sein konnte. »Was, zum Teufel, wollen die nur alle mit dem blöden Ding?«
    »Sir?« Sam schaute ihn fragend an.
    »Ach, nichts.« Devlin tat die Frage mit einer unwirschen Geste ab.
    »Sir, halten Sie es nicht vielleicht für ratsam, Mrs. Fitzwilliam und Mr. Benjamin jun. fortzuschicken, bis sichergestellt ist, dass dieses Gemälde nicht im Haus ist?«
    »Aber es ist hier im Haus.«
    Sam trat dichter an Devlin heran und wirkte mit einem Mal etwas bedrohlich. »Könnten Sie mir das erläutern, Sir?«
    Devlin überlegte, was er sagen sollte und wie viel er verraten durfte. »Das Gemälde ist nicht das, was sich alle davon erhoffen. Es handelt sich nicht um ein wichtiges, verschollenes Meisterwerk. Es ist eine frühe Arbeit, die offenbar mit schnellen Strichen zu Ende gebracht wurde. Ich mag das Bild, aber ich habe meine Gründe, es zu verbergen. Warum also fragen Sie?« Ja, warum interessierte sich ausgerechnet Sam dafür?
    »Als Mrs. Fitzwilliam mit der Suche begann, war ich so frei, einmal den Kunstwert sämtlicher Kunstgegenstände hier im Haus zu überprüfen.« Sam ging zu dem Aktenschrank und zog einen Ordner heraus. »Aber hier ist kein Kunstwerk im Haus, das dieses hartnäckige Interesse von Kunstjägern verdient, das Mrs. Fitzwilliam oder Mr. Benjamin jun. an den Tag legen.«
    »Stimmt.« Devlin merkte, dass Sam seiner letzten Frage ausgewichen war, aber ehe er erneut fragen konnte, meldete sich sein Walkie-Talkie mit einem Piepsen. Er schaute auf das kleine Display und sah seine Mutter.
    »Ich wäre dann so weit, und wenn du dich nicht beeilst, wird Meadow in diesen großen« — Grace machte eine ausladende Handbewegung — »aufgeblasenen Clown springen.«
    Meadow brachte ihr Gesicht nah an die Kamera und verdrehte die Augen.
    »Bin gleich bei euch.« Devlin schaltete das Gerät aus und sagte zu Sam: »Gibt es noch etwas?«
    »Der Bericht über Mrs. Fitzwilliam ist da, den der Detektiv angefertigt hat.«
    »Wurde aber auch Zeit.«
    »Es dauerte, bis er die richtigen Informationen erhielt.« Sam reichte ihm eine dünne Aktenmappe, in der Fotos und Zettel abgeheftet waren. Seine kühlen, dunklen Augen suchten Devlins Blick. »Mrs. Fitzwilliam war nie auf Mallorca.«
    »Lassen Sie uns das geheim halten.«
    Aber Sam blieb stehen und schien nicht recht zu wissen, ob er mehr Fragen als nötig stellen durfte. Doch schließlich musste er einen Entschluss gefasst haben, denn er fragte mit leiser Stimme: »Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass sie nur mit Ihnen schläft, weil sie dann hierbleiben kann, um in Ruhe nach diesem ... Gemälde zu

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