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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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anvertraut hatte. Aber er war in einer Geste von Großzügigkeit bereit, die Kosten der Krebstherapie ihrer Mutter zu übernehmen.
    Was war er doch für ein großartiger Kerl.
    Aber Meadow schien zu glauben, dass er wunderbar war, und was ihn noch mehr überraschte, war die Tatsache, dass seine Mutter derselben Ansicht war.
    »Meadow sagte dir, sie sei eine Künstlerin«, meinte er. »Ich denke, du kennst sie. Sie hat die Glasschale angefertigt, die du im Esszimmer auf den Kaminsims gestellt hast.«
    »Nein, hat sie nicht. Diese Schale hat River Szarvas gemacht ...« Grace hielt mitten im Satz inne. Sie sah ihren Sohn an. Ging in das Esszimmer. Ihr Blick wanderte zum Kaminsims. Dann drehte sie sich um. »Meadow ist Natalie Szarvas?«
    »Natalie Meadow Szarvas.«
    »Ja, sie sagte, sie sei eine Künstlerin, aber ich dachte ... nun, das erklärt alles! Kein Wunder, dass sie so exzentrisch ist. Jetzt kann ich meinen Freundinnen ihr Benehmen viel besser erklären.« In Grace' Augen lag der Schimmer tiefer Zufriedenheit.
    »Und wir wissen alle, wie wichtig das für dich ist.« Er verbarg seine wahre Freude hinter dem leicht spöttischen Tonfall.
    »Ich bin nun einmal mit wichtigen Leuten befreundet!«
    »Sie sind nur wichtig, weil sie deine Freunde sind.«
    »Genau wie Meadow wichtig ist, da sie deine Frau ist.« In ihrer steifen Art, ihm Trost zuzusprechen, kam Grace auf ihn zu und umarmte ihn. »Es ist spät. Du bist müde. Das war ein großer Schock für dich. Geh zu Bett.«
    »Ja.« Er wusste genau, dass niemand sein halblautes Geständnis, Meadow zu lieben, gehört hatte — leider hatte auch sie nicht darauf geantwortet.
    Schlimmer noch, er fühlte sich erleichtert. Was für ein verfluchter Feigling er doch war — er wollte nicht derjenige sein, der die Gelegenheit ergriff und seine Liebe anbot; aus Angst, seine neuen, frischen und nie erlebten Gefühle könnten zurückgewiesen werden.
    Er war nicht so dumm, zu glauben, dass Meadow noch nie nackt im Mondschein getanzt hatte oder dass sie vielleicht nur deshalb Zuneigung für ihn empfand ... weil Meadow eben alle Menschen schnell ins Herz schloss. Er mochte zwar ihr Liebhaber sein, aber wenn wahre Liebe ins Spiel kam ... war er vielleicht einer von vielen.
    Grace begleitete ihn zur Treppe. »Was ist denn überhaupt passiert? Konnte Meadow schon etwas dazu sagen?«
    »Sie sagt, dass sie sich an nichts erinnern kann.« Er verzog den Mund. Ja, genau . Wieder Amnesie. Aber diesmal ... glaubte er ihr.
    Nachdem er Meadow im Krankenzimmer untergebracht hatte, hatte Dr. Apps ihn beiseite genommen. »Diese Art der Verletzung macht mich stutzig. Ein stumpfer, schwerer Gegenstand hat Mrs. Fitzwilliam am Kopf getroffen.«
    Er hatte die Ärztin stumm angeschaut, sah er sich doch in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt. »Sie wollen damit sagen, dass jemand Meadow einen Schlag verpasst hat und sie dann die Treppe hinunterstieß?«
    »Um ehrlich zu sein, Mr. Fitzwilliam, in solchen Fällen ist der Täter meistens der Ehemann.« Vielleicht flirtete Dr. Apps nicht mit Ehemännern anderer Frauen. Vielleicht flirtete sie auch nicht mit Männern, die ihre Frauen schlugen. Und in diesem Moment hatte sie ganz bestimmt nicht mit ihm geflirtet. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ihn mit geradezu feindseligen Blicken gestraft.
    »Nun, in diesem Fall verhält es sich nicht so. Und ich werde herausfinden, wer das getan hat.« Als er sich verabschiedete, wusste er ganz genau, dass Dr. Apps nicht von seiner Unschuld überzeugt war.
    Aber die Tatsache blieb bestehen, dass jemand Meadow einen Schlag versetzt und dann die Treppe hinabgestoßen hatte, und diesen Jemand würde er finden ... und zur Rechenschaft ziehen.
    Genau wegen dieser unbekannten Person musste Devlin sich einer furchtbaren Einsicht stellen: Er liebte Meadow, und diese Liebe hatte die Kraft, ihn leiden zu lassen.
    Aber er wollte nicht leiden.
    Er mochte den Gedanken nicht, dass irgendjemand anders Macht über ihn ausübte.
    In einer relativ kurzen Zeitspanne von vielleicht ein paar Stunden hatte er sich als Feigling und Schwächling erwiesen.
    Wie hatte es nur dazu kommen können?
    Aber seine Mutter sah ihn an wie immer, ganz so, als wüsste sie nicht, wie sie sein Verhalten einordnen sollte, und daher wusste er, dass seine verletzliche Seite noch unentdeckt war. Am Fuße der Treppe klopfte er Grace leicht auf den Rücken. »Es ist spät. Du brauchst Schlaf.«
    »Mir geht es gut. Ich werde den ersten Drehtag

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