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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Hausplan geschaut hatte.
    Beinahe hatte er sogar Mitleid mit ihr und wollte ihr sagen, was sie wissen wollte — aber sie hielt sich bedeckt. Sie täuschte weiter vor, an Gedächtnisverlust zu leiden.
    Und er weigerte sich, sich wegen einer Frau zum Narren zu machen. Er würde nicht zulassen, dass eine Frau ihn sitzen ließ, mit Verachtung strafte und betrog, wie es der alte Bradley Benjamin hatte erfahren müssen.
    Devlin würde ihr nicht sein Vertrauen schenken — aber es ärgerte ihn ungemein, dass Meadow dauernd diesen Wunsch in ihm hervorrief.
    Zu seiner Linken hatten sich die alten Knacker auf der Veranda eingefunden und beobachteten das Treiben mit ganz unterschiedlichen Mienen.
    Scrubby Gallagher, zum Beispiel, hatte es sich in einem Lehnstuhl bequem gemacht und die Füße auf die Balustrade der Veranda gelegt. Er nippte an seinem Eistee und schaute den Frauen nach. Er hätte nicht zufriedener aussehen können.
    Penn Sample verfolgte das lärmende Treiben mit missmutiger Miene, und der Grad seines Verdrusses war unschwer an den heftigen Bewegungen seines Schaukelstuhls abzulesen.
    Als eines der Topmodels an der Veranda vorbeistolzierte, rückte Wilfred Kistard sein Toupet zurecht, machte den obersten Knopf seines Hawaiihemds auf und ging der Schönheit nach. Na dann viel Erfolg, alter Knabe!, dachte Devlin mit einem Schmunzeln.
    H. Edwin Osgood trug wie immer eine Fliege und die Brille mit den dicken Gläsern, und während er die ausgelassene Stimmung auf sich wirken ließ, hatte Devlin den Eindruck, als ließe der Mann die Schultern noch mehr hängen als sonst. Wahrscheinlich führte ihm die jugendliche Ausgelassenheit vor Augen, wie alt er schon war.
    Bradley Benjamin sen. saß steif in einem hohen Lehnstuhl neben Osgood. Er trug einen leichten Sommeranzug, ein weißes Hemd, eine Krawatte und einen Strohhut. Es fehlte eigentlich nur noch ein schwarzer Sklavenjunge, der ihm Luft mit einem Farnwedel zufächelte, dann hätte man den Alten glatt für einen wohlhabenden Besitzer einer Baumwollplantage halten können. Seiner ganzen Haltung und seiner düsteren Miene war zu entnehmen, wie sehr ihm die Party und das Secret Garden Hote l zuwider waren.
    Devlin verspürte das Verlangen, dem alten Knacker mit ein paar Sticheleien zuzusetzen, also schlenderte er zu den Herren in gesetzterem Alter. »Ich hoffe, Sie amüsieren sich gut, Gentlemen?«
    »Diese Darbietung der Geschmacklosigkeiten« — Bradley Benjamin sen. deutete mit einer abfälligen Handbewegung auf die Party — »ist eine Schande für so ein feines, ehrwürdiges Anwesen.«
    »Hatten Sie ernsthaft etwas anderes erwartet von einem gewöhnlichen Bastard wie mir?« Devlin genoss es, dem alten Bradley diese Worte vorweggenommen zu haben.
    »Sie erweisen Mr. Benjamin nicht den Respekt, der ihm aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und seiner gesellschaftlichen Stellung gebührt.« Osgood hatte die Lippen geschürzt, die sich vor Geringschätzung kräuselten.
    »Ach, seien Sie doch still«, fuhr Bradley den Speichellecker an. Offenbar mochte er es nicht, an sein Alter erinnert zu werden.
    In Penn Samples blauen Augen entdeckte Devlin diesen falschen Glanz aufgesetzter Freundlichkeit, und das bedeutete meistens Unheil. »Es wäre doch jammerschade, wenn hier so kurz vor der Hoteleröffnung noch etwas passierte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wir haben zur Kenntnis genommen, dass ein Mobilfunkturm errichtet wurde.« Der alte Benjamin gab sich nie die Mühe, seine latente Feindseligkeit zu verbergen, aber an diesem Tag schien er regelrecht vor Wut zu kochen.
    »Ja, der ist kaum zu übersehen, nicht wahr?« Devlin beugte sich hinab und war mit dem alten Benjamin auf Augenhöhe. »Können Sie die Leute sehen, die in der Menge aufgehen? Die Damen und Herren mit den Headsets? Das sind die Leute meines Security-Teams. Wir haben die höchste Sicherheitsstufe.«
    »Sie hatten auch vorher schon Sicherheitspersonal.« Benjamin verbarg seinen boshaften Blick hinter den papierartigen Lidern.
    »Gabriel Prescott, Chef der Sicherheitsfirma, hat sich auch unter die Gäste gemischt. Es wird keine weiteren Vorfälle, oder besser, Unfälle mehr geben.« Devlin richtete sich wieder auf. »Ich erkläre das Hotel in diesem Moment offiziell für eröffnet.«
    Benjamin sen. kochte vor ohnmächtiger Wut.
    Devlin betrachtete die alten Knacker zufrieden. »Glauben Sie mir, Gentlemen, in nur wenigen Jahren werden Sie weitere Hotels dieser Art entlang der Küste sehen. Oder macht Ihnen die

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