Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
durch die großen Rasenflächen und endete bei den Beeten mit blühenden Wildrosen am Haus.
    Genau so hatte ein Besitz dieser Größenordnung auszusehen — ein Schlag ins Gesicht für einen Mann wie Bradley Benjamin, der vor Überheblichkeit fast platzte.
    »Ein schöner, bezaubernder Ort.« Meadows Tonfall ging von bloßem Staunen in ... Nachdenklichkeit über. »Eine Frau könnte in Versuchung geraten, all dies besitzen zu wollen.«
    »Ja.« Er sah sie an und verstand genau, was sie dachte. Und, gerätst du in Versuchung?«
    »Was?« Sie sah ihn blinzelnd an. »Oh. Nein. Ich habe gelernt, mich zu beherrschen.«
    Er wusste, warum. Und fragte sich, ob sie sich auch daran hielt.
    Einige Gärtner trotteten in Devlins Blickfeld, hatten Schaufeln über den Schultern oder schoben Schubkarren voller Erde und Blumen. Sowie sie Meadow und Devlin erblickten, blieben sie stehen und machten kehrt.
    »Sie brauchen nicht gleich wegzugehen. Ich will die Männer nicht von ihrer Arbeit abhalten.« Meadow ging auf die Gruppe zu.
    Doch Devlin hielt sie am Arm zurück. »Sie haben Anweisung, unsere Gäste nicht zu stören. So lautet die Regel. Verwirren wir sie nicht.«
    »Ich bin wohl kaum ein Gast.«
    »Du bist viel wichtiger. Du bist die Frau des Besitzers.« Die Worte kamen ihm leicht über die Lippen, er genoss die Vorstellung; und er hatte seine Freude an Meadows Reaktion, da sie ihn verunsichert mit ihren schönen blauen Augen anblinzelte. Sie wusste nicht recht, wie sie mit ihm umgehen sollte — und er vermutete, dass diese Situation für die lebhafte Meadow neu war.
    »Setzen wir uns dort drüben hin.« Er zeigte auf den Picknicktisch unter einer uralten Eiche mit moosigem Stamm, deren Äste so groß und ausladend waren, dass die Spitzen den Boden berührten.
    »Was für ein herrlicher alter Baum.« Als Meadow vor ihm herging, betonte das Sonnenlicht die Rundungen ihres schlanken Körpers unter dem weißen Leinenhemd, das sie trug, sodass Devlin unweigerlich an den Morgen denken musste, als er aufgewacht war und ihren Po an seinem Schoß gespürt hatte. Was für ein Glück, dass sie die Nacht zuvor in der Villa aufgetaucht war. Seine Glückssträhne riss nicht ab, denn Meadow hatte ihn am Morgen mit unverhohlener Bewunderung gemustert und war in seinen Armen dahingeschmolzen.
    Kein Zweifel, sie schien auf ihn anzuspringen.
    Wenn man sich Rache als eine Münze vorstellte, dann hielt Devlin nun eine seltene, antike Goldmünze in Händen.
    Sie aß mit einem Appetit, der ihn verblüffte. Meadow war nicht der Typ, der sich erst wählerisch über das Essen beugte und einen Bissen mit spitzen Fingern nahm — sie hatte schon einen Scone und zwei Kekse verspeist, ehe sie sich den Mund mit der Serviette abtupfte, einen zufriedenen Seufzer ausstieß und sich behaglich umschaute. »Und guck dir diese Rhododendren an!«, rief sie. »Sind die nicht traumhaft?«
    Er schaute zu den Rhododendronbüschen. Sie blühten in verschiedenen Rosatönen. Aber war das nicht genau ihre Bestimmung? »Ja, traumhaft«, wiederholte er eher mechanisch.
    »Warum hast du das Hotel Secret Garden genannt?«
    Er mochte es, wenn sie ihm den Ball in dieser Weise zuspielte, denn dann konnte er wieder da ansetzen, wo er aufgehört hatte. »Aber weißt du das denn nicht mehr, Liebling?«
    Wieder nahm er dieses unsichere Zwinkern bei ihr wahr. »Du bist ein Fan von Frances Hodgson Burnetts Buch?«
    »Das kenne ich nicht.«
    »Was, du kennst nicht The Secret Garden ?« Meadow fasste sich in leicht übertriebenem Schreck ans Herz. »Das ist ein wundervolles Buch über ein Mädchen, das keine Liebe erfährt. Dann gibt es da einen Jungen, der sich für einen Krüppel hält, und dessen Vater, der nach dem Tod seiner Frau so verbittert ist, dass er keine Liebe mehr für seinen Sohn übrig hat. Und natürlich gibt es den geheimen Garten, der auf alle eine heilende Wirkung ausübt.«
    »Klingt irgendwie ... nach Gefühlsduselei.« Eine höfliche Art, um zum Ausdruck zu bringen, dass er mit derartigen Sentimentalitäten nicht viel anfangen konnte.
    »Nein, es gibt einem so viel!«
    Sie war doch nicht wirklich so naiv, oder?
    Nein, bestimmt nicht. Sie war in die Villa eingebrochen und hatte das Gemälde gesucht. Sie hatte vorgehabt, es Bradley Benjamin zu stehlen — damit hätte Devlin kein Problem —, aber jetzt wollte sie es ihm stehlen. Niemand entwendete etwas, das Devlin gehörte. Das würde auch sie recht bald herausfinden. Niemand, ganz gleich, wie attraktiv die

Weitere Kostenlose Bücher