Die Herzensdiebin
ehe er sich widerstrebend zurückzog. Sie wollte sich an ihn klammern und ihn weiterhin tief in sich spüren.
Aber wie ein griechischer Gott ragte er vor ihr auf, schaute auf sie hinab und wendete den Blick keinen Moment von ihrem Leib. Er hielt ihre Hüften umschlossen und kontrollierte so all ihre Bewegungen, bis sie am liebsten ihrer Ungeduld Luft gemacht hätte.
Und doch tat sie nichts anderes, als sich stöhnend unter ihm zu winden ... denn alles, was er mit ihr machte, fühlte sich so gut an. Viel zu gut.
Sie umfasste die mit dem Morgenmantel gepolsterte Sitzfläche und krallte sich in wachsender Verzweiflung in das weiche Gewebe. Jedes Mal, wenn er ihre Hüften anhob, schob er sich gerade so weit vor, dass er ihren Kitzler mit seiner Penisspitze streifte, und der Druck ... dieser Druck nahm zu.
Ihre Haut war so empfindlich, dass sich selbst der seichte Wind wie eine Liebkosung anfühlte. Das Atmen tat beinahe weh, es wurde immer unerträglicher, wenn Devlin sich nach jedem kurzen Vorstoß wieder zurückzog. »Bitte«, kam es ihr keuchend über die Lippen, »bitte, Devlin ...«
Es war ihr gleichgültig, was er dachte, es kümmerte sie nicht, ob er ihr Flehen für sich als Triumph verbuchte. Sie wusste bloß, dass er endlich etwas gegen diesen Druck machen sollte, der sie noch um den Verstand brachte ... denn sonst verlöre sie wirklich ihr Gedächtnis und wäre an irgendeinem herrlichen Ort mit Devlin verschollen.
»Bitte.« Sie hauchte einen Kuss auf ihre Fingerspitzen und legte sie an Devlins Lippen.
Er erwiderte den Kuss. Dann verspannten sich seine ins Mondlicht getauchten Züge; seine Lippen öffneten sich, als er hörbar die Luft einsog. Er veränderte seine Position ein wenig, hob Meadows Hüften an und drang in einem treibenden Rhythmus in sie ein.
Sie spannte sich an, schlang die Beine um seine Taille, hieß ihn willkommen, nahm ihn in sich auf — und endlich, endlich spürte sie das überwältigende Gefühl der Erlösung.
Devlin hatte sie lange genug warten lassen, und ihr Orgasmus war beinahe schmerzvoll in seiner Wucht. Sie schrie vor Lust, streckte die Hände über ihren Kopf und klammerte sich an die Bank. Sie hörte, wie er ihren Namen rief. »Meadow!«
Der Klang dieser tiefen, warmen Stimme mit dem Südstaatenakzent übertrug sich auf sie, und der Orgasmus, der sie bereits mit kraftvollen Wogen erfasst hatte, blendete alles um sie herum aus ... außer Devlin. Devlin würde sie immer wahrnehmen.
Und er nahm sie wahr. Selbst als er sich unter dem Ansturm seines eigenen Höhepunkts anspannte und unter seiner Lust erschauerte, konnte er nicht den Blick von ihr wenden — er sah, wie ihre kleinen Brüste sich hoben, als Meadow sich an der Bank festklammerte, sah ihren straffen Bauch, den Ausdruck von beinahe schmerzvoller Verzückung auf ihrem Gesicht. Sie war das Schönste, das er je gesehen hatte. Er wünschte, er könnte den Augenblick festhalten, für immer so in ihr sein, ihren Mund küssen, ihre Brüste, ihren Bauch ... Er wollte ihr Vergnügen bereiten, bis sie an die Geschichte glaubte, die er um ihre erste Begegnung gewoben hatte ... bis sie sich an kein anderes Leben erinnerte als die Zeit mit ihm.
Er wünschte, es würde nicht enden ... und verströmte sich tief in ihr. Er beanspruchte sie für sich in der uralten, ursprünglichen Weise, die der Mond all den Generationen zuvor diktiert hatte ...
Und erst als er gekommen war, keuchend auf sie niedersank und das Heben und Senken ihrer Brust spürte, ging ihm auf — er hatte nicht verhütet!
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er kein Kondom benutzt.
21
Judith, die die schwarzweiße Kleidung der Sicherheitsleute trug, stand unter der ausladenden alten Eiche und beobachtete, wie Meadow und Devlin zurück zur Villa schlichen.
Die beiden hatten Sex gehabt. Guten Sex.
Wie unglaublich toll für die beiden. Judith hatte nur ein einziges Mal tollen Sex gehabt, und zwar als sie allein war und genügend Batterien zur Hand hatte. Männer waren offenbar nicht an einer Frau interessiert, die ein breites Kinn, dünne Lippen und kurze Beine hatte und etwas füllig um die Hüften war. Das war einfach nicht fair, aber sie hatte sich daran gewöhnt, dass in der Welt nicht alles fair verlief.
Also empfand sie es nur als gerecht, dass sie einen Sponsor wie Mr. Hopkins aufgetan hatte, der ihr genau zum richtigen Zeitpunkt den passenden Job verschafft hatte — jetzt gehörte sie zum Wachpersonal in dem Haus, in dem Isabelles Gemälde
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