Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
sie. »Es ist der geheime Garten!« Sie lief hinein, und ihr Morgenmantel wehte hinter ihr im Wind.
    Ihre überschäumende Freude machte ihn ganz schwindelig, und er lief ihr nach und rief: »Kannst du nicht langsamer gehen?«
    »Stell dich nicht so an!« Schon war sie um eine Ecke verschwunden und rief ihm über die Schulter zu: »Warum sollte ich langsamer gehen, wenn Vollmond ist und ich im geheimen Garten bin?« Sie lachte befreit auf, ein Lachen, das seinen Testosteronspiegel zum Brodeln brachte. Plötzlich hörte er sie erstaunt rufen.
    Er lief um die Ecke und wäre beinahe mit Meadow zusammengestoßen.
    Unbewegt stand sie vor der großen Rasenfläche. Kleine Kiefern und Rhododendren beherrschten eine Ecke, und eine riesige Eiche breitete ihre weit ausladenden Zweige über einer Bank aus Marmor aus. Ein kleiner künstlicher Wasserfall sprudelte glitzernd über Steine und ergoss sich in einen Teich, in dem die Frösche balzten.
    Und inmitten der freien Fläche stand eine Laube, an der sich Blauregen in voller Blütenpracht hochrankte.
    Genau so hatte er es geplant. Der Garten spielte ihm einen ungeahnten Vorteil in die Hand. Er hatte zugestimmt, die Fläche von alten Gewächsen und Laub zu säubern, neue Akzente durch Pflanzungen zu setzen und den Wasserfall zu installieren. Den Garten von einem undurchdringlichen Urwald in einen romantischen Ort zu verwandeln, würde sich finanziell auszahlen — schließlich würde das Ansehen des Secret Garden Hotels steigen, sobald Liebespaare im Hotel abstiegen, um ihre Hochzeit zu planen.
    Aber er dachte nicht an seine Einkünfte, als er den ehrfurchtsvollen Ausdruck in ihrem Gesicht in sich aufnahm.
    »Das ist ... wundervoll.« Sie war zu Tränen gerührt, ihre Stimme klang belegt.
    Im Mondschein erstrahlte der Garten im Spiel aus Licht und Schatten und geheimen Verheißungen.
    Meadows Gesicht war in das matte, silberne Licht getaucht, und ihre ganze Haltung verströmte reine Freude. »Danke, dass du mir das hier gezeigt hast. Es kümmert mich nicht, was die anderen über dich sagen. Du bist wunderbar!«
    Sprachlos schaute er ihr nach, als sie sich tanzend von ihm entfernte.
    Mit ausgestreckten Armen drehte sie sich im Kreis und lachte fröhlich. Dann tat sie etwas, das ihm den Atem verschlug.
    Sie ließ ihren Morgenmantel zu Boden fallen.
    Der Mond schien durch das dünne, weiße Gewebe ihres Nachthemds. Als sie sich weiter im Kreise drehte, konnte er ihre Beine, ihre Hüften und die schmale Taille sehen und die Konturen ihrer Brüste erahnen.
    Sie sah hinreißend aus, wie eine weiße Kerze mit flammendem Haupt.
    Dann ... zog sie ihr Nachthemd hoch und streifte es über ihren Kopf.
    Sie war nicht die erste nackte Frau, die er sah. An den Stränden des Mittelmeers, die er besucht hatte, gehörte es für die Damenwelt zur Sommerkultur, sich oben ohne zu präsentieren. Aber nie hatte er eine Frau wie Meadow gesehen, die frei und voller Unschuld den Mond anbetete. Sie beachtete Devlin nicht, sondern schien einem inneren Rhythmus zu gehorchen ... mit bloßen Füßen, den langen, wohlgeformten Beinen, den kleinen hellen Brüsten.
    Wenn er an Hexen glauben würde, würde er seinen Glauben nun bestätigt sehen. Sie rief in ihm den widersinnigen Wunsch wach, draußen im Mondschein zu tanzen. Sie brachte ihn dazu, befreit in die Nacht zu rufen, fremde Lieder anzustimmen ... sie ließ ihn an Sex denken.
    Durch sie verspürte er ein neues Lebensgefühl, und das kam ihm absurd vor, denn er lebte doch ...
    Aber je länger er sie beobachtete, desto deutlicher wurde ihm, dass er sich selbst etwas vormachte. Er hatte seit Jahren nicht gelebt. Vielleicht war er nie richtig lebendig gewesen.
    Eine ausgeprägte Verzückung beherrschte ihre Miene, als betrachte Meadow die Nacht als ihren Liebhaber und sich als die einzige Frau, die sich mit der Nacht vereinigen wollte.
    Dabei wollte Devlin ihr Liebhaber sein.
    Er entledigte sich seiner Schuhe.
    Immerhin behielt er noch die Hose an. Solange er die trug, wären sie beide bestimmt sicher vor den ungestümen Regungen, die schon an Irrsinn zu grenzen schienen.
    Als er sich ihr näherte, hatte er nur noch Augen für sie. Sie wirbelte herum, und ihr Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen.
    »Komm, ich zeige dir, für was das Mondlicht geschaffen wurde.« Er legte einen Arm um sie und ließ seine Hand auf ihrem Rücken ruhen.
    Und zum ersten Mal nutzte ihm die Erziehung zum Südstaaten-Gentleman, die er als reicher Junge genossen hatte. Ohne zu

Weitere Kostenlose Bücher