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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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versteckt war. Hier könnte sie ein wachsames Auge auf Nummer Vier und Meadow haben, wenn die beiden Waldemar House durchsuchten, und wenn sie fündig würden ... wäre sie die Erste, die davon wüsste.
    Allerdings glaubte sie keine Sekunde daran, das Bild selbst behalten zu können. Sie hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und wusste besser als manch ein anderer um die Beschaffenheit des Bösen — das hatte sie von ihrem Vater gelernt —, und diese dunkle Macht respektierte sie.
    Letzten Endes würde sie bekommen, was sie wollte. Mr. Hopkins hatte ihr versprochen, die Kunstwelt wissen zu lassen, dass sie, Judith, das Gemälde entdeckt hatte.
    »Warum schleichen wir zum Haus zurück?«, wisperte Meadow.
    »Weil jeder Wachmann die Augen offen hält und ...« Devlin verstummte. Wieso schlichen sie zurück zum Haus?
    Er konnte Meadow unmöglich über den Rasen führen und schließlich zu ihrem Zimmer bringen, ohne dass sie von jedem Security Guard, der gerade Dienst hatte, gesehen wurden. Und er wusste verdammt gut, welchen Schluss seine Leute aus dem nächtlichen Ausflug ziehen würden — und damit lägen sie auch richtig. Insbesondere da er behauptete, Meadow wäre seine Frau. Und weil sie immer noch neben ihm hertänzelte. Allerdings trug sie wieder ihr Nachthemd und den Morgenmantel, aber auch nur weil er sie gezwungen hatte, sich vernünftig anzuziehen.
    Und sie lächelte. Sie war glücklich.
    Verflucht noch mal.
    Er wollte nicht wahrhaben, dass er so nachlässig und unvorsichtig gewesen war.
    Er konnte nicht glauben, dass sie einfach seine Hand nahm und die verschränkten Hände beim Gehen vor und zurück schwingen ließ. Er hätte sie auf die Gefahr aufmerksam machen müssen, in die sie sich begaben — stattdessen ließ er sie in ihrer schier überschäumenden Freude weiterplappern.
    »Meine Mutter hat immer gesagt, dass die Menschheit gar nicht so weit von ihren primitiven Ursprüngen entfernt ist, wie wir immer glauben«, meinte sie. »Wenn wir genau hinsehen, stellen wir fest, dass wir wie unsere Vorfahren auf den Rhythmus des Frühlings und der Natur hören. Ich denke, heute Nacht haben wir diese These bestätigt.«
    Einen Moment überlegte er, ob er Meadow mit der Frage in die Ecke drängen sollte, warum sie sich genau an die Worte ihrer Mutter erinnerte, obwohl sie vorgab, an Gedächtnisverlust zu leiden. Aber Meadow grinste ihn so frei und durchtrieben an, dass er es einfach nicht konnte.
    Er hatte ein Feuerwerk in ihr entzündet, hatte ihr Befriedigung verschafft. Aus irgendeinem absurden Grund schenkte sie ihm in dieser Nacht Vertrauen. In der Freude und unvoreingenommenen Akzeptanz ihrer Beziehung gab sie ihm das Gefühl, er wäre wie Ebenezer Scrooge in Dickens' Weihnachtsgeschichte — ein argwöhnischer, grantiger alter Mann, der sich den schönen Dingen des Lebens verschließt.
    Und sie machte ihn scharf. Richtig scharf.
    Es war wirklich peinlich, wie ein Elchbulle herumzulaufen, der einer heißen Elchkuh nachlief.
    Sie war so eng gewesen. Einen schrecklichen Moment lang hatte er befürchtet, sie wäre noch Jungfrau.
    Aber nein, sie hatte offenbar länger keinen Partner gehabt. Und er, der die Absicht hatte, sie zu genießen — allerdings zu seinen Bedingungen und zu einem Zeitpunkt, den er für richtig hielt —, hatte sich mit Herz und Seele eingebracht, um Meadow zu erobern.
    Ohne an Verhütung zu denken.
    Sie könnte jetzt von ihm schwanger sein.
    »Achtung, Stufe.« Er führte sie auf die breite Veranda von Waldemar House und öffnete die Tür.
    Im Innern flutete das Mondlicht durch die Fenster und erzeugte Schraffuren auf dem Teppich, und mit einem Mal riet ihm eine abergläubische innere Stimme, das silbrig weiße Licht zu meiden. Was, wenn seine Mutter doch recht hatte? Was, wenn das Mondlicht ihn in diesen Irrsinn trieb? Er fand keine andere Erklärung für sein Verhalten.
    Meadow ließ jede Vorsicht vermissen. Sie hüpfte förmlich durch die Eingangshalle, offenbar beflügelt von dem Sex, den sie gehabt hatten.
    Großartiger, wunderbarer, unbeschreiblich guter Sex. »Vorsicht«, rief er ihr nach. »Nicht wieder irgendwo dagegen stoßen. «
    »Ich passe schon auf!«
    Wenn sie nun jede Nacht im Mondschein herumlief, würde er veranlassen müssen, dass das Licht brannte. Oder vielleicht sollte er dafür sorgen, dass sie im Bett blieb, und auch dazu würde ihm schon etwas einfallen.
    Er schüttelte den Kopf. Er musste endlich aufhören, an Sex zu denken, denn sonst würde er die

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