Die Herzensdiebin
ohne Verhütung, wie er betont hatte. Er wollte das Gummi als Schutzschicht zwischen ihnen, wenn sie ihre intimsten Augenblicke genossen. Widerwillig räumte sie ein, dass seine Vorsicht ja auch ihr Gutes haben mochte, aber gleichzeitig verspürte sie ein Prickeln, wenn sie sich vorstellte, wie sein herrlicher Penis in ihr war.
Die vergangene Nacht schien in einer anderen Dimension stattgefunden zu haben.
Wichtiger war aber, dass der Tag in ihrem Zyklus nichts ausrichten würde.
Vorsichtig beugte sie sich über ihn und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Dann hauchte sie einen Kuss auf seine Schulter, auf seine Brustwarzen und seinen Bauch.
Inzwischen war er ganz sicher wach.
Ihre Lippen erreichten seine Hüfte ... sie tauchte unter die Decke. Hier war das Licht gedämpft, und in der warmen Luft vermischte sich ihr Duft mit seinem. Sie neckte ihn mit zarten Küssen auf den Oberschenkel. Langsam glitt sie mit dem Mund zu dem anderen Bein, verwöhnte die Haut an Devlins anderer Hüfte. Absichtlich strich sie mit ihrem Haar über seinen Penis und gab ein Glucksen von sich, als sie spürte, wie sein ganzer Körper sich anspannte.
Mit einer Hand umfasste er ihren Hinterkopf und hieß sie in ihren Bewegungen innehalten.
Wie aus weiter Ferne drang eine Frauenstimme mit unverkennbarem Südstaatenakzent an Meadows Ohren. »Devlin, Junge, was hat es mit der Geschichte auf sich, du seist verheiratet?«
Eine Frau war in seinem Schlafzimmer? Eine andere Frau hatte das Heiligtum ihrer Zweisamkeit entweiht? Eine Frau maßte sich an, sich nach der Rechtmäßigkeit der Hochzeit zu erkundigen?
Und Devlin wagte es, Meadow spüren zu lassen, dass sie in dem Versteck unter der Bettdecke bleiben sollte?
Verärgert vergrub sie ihre Zähne in seiner Haut.
Ein Zucken lief durch seinen Körper. Seine Finger verspannten sich um Meadows Hinterkopf. Mit lauter, emphatischer Stimme sagte er: »Schön, dich zu sehen, Mutter .«
23
Beim Klingeln des Telefons machte Bradley Benjamin jun. vor Schreck ein Klappmesser im Bett. Verwirrt starrte er auf das Gerät, das ihn dauernd quälte, ehe sein Blick zur Uhr wanderte.
Neun Uhr morgens — schon wieder um diese Zeit!
War er das?
Natürlich war er es. Mr. Hopkins. Wer sollte sonst anrufen?
Nummer Vier wollte nicht ans Telefon gehen. Ihm war noch so schlecht von dem Whiskey ... und auch schlecht vor Angst. Aber das Klingeln hörte und hörte nicht auf, als wüsste der Mann, dass sein Opfer in dem Raum war und sich vor dem Abnehmen drückte. Und genau das fürchtete der junge Bradley.
Zögerlich sprach er in den Hörer. »Hallo?«
»Mr. Benjamin. Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen.« Bei dem vertrauten Klang dieser sanften und doch so teuflischen Stimme hätte Bradley sich am liebsten übergeben. »Wie ich hörte, haben Sie sich volllaufen lassen, anstatt sich auf die Suche zu begeben.«
»Das stimmt nicht«, begehrte er vorsichtig auf.
»Lügen werden Sie nicht weiterbringen, mein Freund. Diesmal nicht.«
»Das ist keine Lüge!. Ganz ruhig, Junge, gegenüber Mr. Hopkins werden wir nicht schroff; er könnte stinksauer reagieren. »Ich trinke nur wenig und tue dann so, als wäre ich betrunken und wüsste nicht mehr, wo mein Zimmer ist. Nur so gelingt es mir, jeden Abend durch die Korridore zu torkeln. Oder haben Sie eine bessere Idee?«
In dem nachfolgenden Schweigen brach dem jungen Bradley der Schweiß aus. Schließlich ließ sich wieder Mr. Hopkins' Stimme vernehmen. »Ich bin beeindruckt von Ihrer Raffinesse. Da haben Sie sich ja einen Ihrer vielen Schwachpunkte zunutze gemacht und etwas auf die Beine gestellt. Respekt.«
Selbst mit den angedeuteten Komplimenten verfolgte er nur das Ziel, den jungen Bradley zu demütigen.
»Dennoch, mich haben Sie enttäuscht, obwohl ich Ihnen den Gefallen getan habe, Aktien Ihres Unternehmens zu kaufen«, fuhr Mr. Hopkins fort. »Sie wissen doch, von welchem Unternehmen ich spreche? Das Unternehmen, bei dem Sie Gelder veruntreut haben.«
Bradley saß auf der Bettkante und hatte den pochenden Kopf in die Hand gestützt. »Ja, ich erinnere mich«, sagte er kleinlaut.
»Dann erinnern Sie sich doch auch, dass ich Sie nicht anzeigte, als der Diebstahl entdeckt wurde, nicht wahr?«
Und das hatte auch Devlin nicht vergessen.
Das war alles Bradleys Schuld. Und das wusste er auch. Er war ein Versager, war immer einer gewesen. Aber als er die Bücher in der Firma seines Vaters frisiert hatte, war ihm nicht bewusst gewesen, wie wütend Devlin werden
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