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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Optimistin bezeichnet, aber er war das genaue Gegenteil.
    Doch wenn sie nur daran dachte, was sie gemeinsam erlebt hatten, kehrte das süße Sehnen zurück. Sie schloss die Augen. Mit einer Hand ertastete sie den Bund ihrer Jeans, strich über die Innenseiten ihrer Schenkel und stellte sich vor, er wäre jetzt bei ihr, würde ihr dabei zusehen, ihr beim Ausziehen helfen ...
    Das schrille Läuten des Telefons riss sie aus ihren Fantasien. Erschrocken fuhr sie hoch.
    Diese vielen Überwachungskameras hatten sie schon paranoid gemacht. Sie hatte das Gefühl, auf frischer Tat ertappt worden zu sein.
    Aber von wem? Wer rief sie an?
    Devlin. Wer sonst?
    Hastig griff sie nach dem Hörer und legte all ihre Sehnsucht in ihre Stimme. »Hallo?«
    »Meadow? Bist du das?« Judiths scharfe Stimme schnitt in Meadows Ohr.
    »Judith!« Meadow rechnete augenblicklich mit dem Schlimmsten. »Ist was mit Mom?«
    »Nein, deiner Mutter geht's gut.«
    »Warum rufst du mich dann an?« Meadow senkte die Stimme, als könnte sie jemand belauschen. Aber das war unmöglich — denn offensichtlich waren die Türen schalldicht. Aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass die Sicherheitsvorkehrungen allein gegen sie gerichtet waren, und sie würde es dem guten Sam glatt zutrauen, eine Wanze in der Suite installiert zu haben.
    »Ich hab's einfach versucht. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.
    »Woher hast du diese Nummer?« Meadow malte sich aus, wie Judith bei der Rezeption anrief und der Angestellte schnurstracks zu Devlin eilen würde.
    »Ich hatte ein Zimmermädchen am Apparat. Sie nannte mir die Nummer von deinem Zimmer, und dann hatte ich die direkte Durchwahl.« Auch Judith senkte die Stimme. »Hattest du schon Glück bei deiner Suche ?«
    Sie spielte auf das Gemälde an. »Nein, nichts.«
    »Hast du auch überall geguckt?«
    »Ich tue, was ich kann, aber ich darf mich nicht zu auffällig benehmen.« Meadow trat an das Fenster und blickte hinaus auf das Anwesen. Alles war so friedlich dort draußen, aber in ihrem Innern toste ein Sturm.
    »Macht Fitzwilliam dir Schwierigkeiten?« Judith klang besorgt.
    »Nein, nicht direkt. Er möchte, dass ich bleibe, aber ich kenne den Grund dafür noch nicht.«
    »Doch, du weißt es«, sagte Judith.
    Meadow gefiel der Tonfall ihrer Freundin nicht. »Nein, warum?«
    »Er will mit dir schlafen.«
    Meadow wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Offenbar hatte sie sich durch ihr Zögern verraten, denn Judith fügte hinzu: »Hast du etwa schon mit ihm geschlafen?«
    »Judith!« Meadow hoffte, dass ihre Entrüstung glaubhaft klang.
    »Ich habe im Netz über ihn gelesen. Ich sah die Fotos. Er kommt viel herum.« Judith verlieh den letzten Worten etwas Anzügliches, als wäre Devlin ein Sünder, und für sie war er das vielleicht auch. Meadow hatte in all den Jahren ihrer Freundschaft noch nicht das Gefühl gehabt, dass Judith sich für einen Mann interessiert hätte. Oder für eine Frau — die Kunst war Judiths Obsession.
    »Wirklich?« Meadow war tatsächlich erstaunt. Rasch ging sie zu dem Schreibtisch, fuhr den Rechner hoch und gab Devlins Namen in die Suchmaschine ein. »Ich dachte, er ist viel zu berechnend, als dass er sich auf jede Frau einlässt.«
    »Einige Frauen vergöttern Football-Spieler, und er sieht gut aus.«
    Sein Foto erschien auf dem Bildschirm: Devlin als junger Mann im Football-Outfit, Devlin etwas älter mit Hut. »Nicht gut aussehend im herkömmlichen Sinn. Eher eine fesselnde Mischung aus umwerfend und kantig.« Meadow wünschte, sie könnte ihn mit Ölfarben auf die Leinwand bannen, aber dieses Talent hatten Isabelle und Sharon gehabt. Sie berührte den kühlen Flachbildschirm und zeichnete die Konturen seines Gesichts nach. »Ich sehe, warum die Frauen hinter ihm her sind, aber das liegt nicht nur an seinem Äußeren.«
    »Wie meinst du das? Was siehst du denn noch?«, fragte Judith scharf.
    »Wenn er mit mir spricht ... geht er ganz auf mich ein.« Meadow hatte die Lider halb geschlossen und suchte in ihrer Erinnerung. »Als ob sonst niemand auf der Welt wäre. Das ist ... wie ein Rausch.«
    Judith sog hörbar die Luft ein. »Während du mit diesem Typen flirtest, bleibt das Gemälde in der Versenkung und deine Mutter stirbt ...«
    Wütend presste Meadow den Hörer ans Ohr. »Sie wird nicht sterben. Hör auf, so etwas zu sagen. Meine Mutter ist auf dem Weg der Besserung!«
    »Ja, du hast ja recht. Ich weiß, ich weiß.« Judith hatte zumindest den Anstand, sich jetzt

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