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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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zu.
    »Ich kann euch hören!« Grace klopfte mit der Fußspitze auf den Boden.
    »Ich weiß, Mutter, und daher wäre es besser, wenn du nicht hinhörst«, meinte er. »Wenn wir die Party draußen stattfinden lassen, könnte es regnen.«
    »Wird es aber nicht«, sagte Grace. »Die Elemente werden es nicht wagen, meine Pläne zu durchkreuzen.«
    »Wow.« Meadow war beeindruckt. »Sie könnten in dem Fach >Positives Denken< unterrichten.«
    »Mutter, wen haben wir denn für die Freakshow?«
    Grace tat seine Frage mit einer Handbewegung ab. »Das werden die Gäste sein, mein Lieber.«
    Meadow blinzelte. Ein echtes Lächeln umspielte nie Grace' Lippen, aber sie hatte Sinn für Humor.
    »Wir werden Zuckerwatte anbieten und diese roten, glasierten Äpfel, und die Kellner werden wie Jahrmarktschreier angezogen sein.«
    Devlin musterte seine Mutter vorsichtig. »Mutter, das hört sich aber nicht nach einer Party nach deinem Geschmack an.«
    »Mein Lieber, die Party muss zu den Leuten passen, für die sie veranstaltet wird, und in diesem Fall ...«
    Meadow überlegte, ob sie sich einen Schneidezahn schwärzen und große rote Flecken auf die Nase malen sollte.
    Grace fuhr fort. »Die Kellner werden mit Tabletts herumgehen. Sie werden Chips für die Spiele bei sich haben, und Champagner und kleine horsd'oeuvre .«
    »Champagner und Appetithäppchen. Klingt schon besser.«
    »Meadow zu Ehren sollte die Dekoration möglichst natürlich gehalten werden — Blumen, Blumen und nochmals Blumen! Und als zentraler Hingucker« — Grace warf die Arme theatralisch in die Höhe — »ein Riesenrad!«
    In diesem Moment verzieh Meadow ihr die Beleidigungen und das Hereinplatzen im falschen Augenblick. »Ein Riesenrad wäre der Hit!«
    »Genau!« Grace schürzte die Lippen, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. » Der Hit war genau das Wort, wonach ich gesucht habe.«
    »Das ist nicht das Wort, das mir ...«, setzte Devlin an, wurde aber gleich wieder unterbrochen.
    »Ein richtiges großes Riesenrad?«, fragte Meadow.
    »Aber natürlich! Nur nicht knausern«, meinte Grace. Wieder meldete sich Devlin zu Wort. »Ein Riesenrad wäre ...«
    »Mit Lichterketten und Musik! Wie wäre es mit einer Achterbahn?« Meadow setzte sich schwungvoll auf die Couch.
    »Nein. Wir wollen es nicht übertreiben.« Als Meadow widersprechen wollte, zeigte Grace mit dem Finger auf sie. »Wir werden die feinsten Leute aus dem Süden einladen, und die Presse. Das wird ein Ereignis, sage ich euch, und wir wollen natürlich nicht, dass man uns für gewöhnlich hält.«
    »Oder für freilaufende Hühner.« Dann ließ Meadow ihrer Fantasie wieder freien Lauf. »Wir sollten ein paar Artisten einladen und vielleicht einen Feuerschlucker als Attraktion.«
    »Gute Idee! Ein paar Vorführungen tragen zu dem Ambiente bei.«
    Devlin konnte sich in seiner Entrüstung kaum zurückhalten. »Mutter, ich weiß dein Engagement bei der Planung zu schätzen, aber ... «
    »Hören Sie, Meadow« — Grace setzte sich mit leuchtenden Augen über den Einwand ihres Sohnes hinweg —, »das Riesenrad wird der Publikumsmagnet in der Mitte der Festwiese, und Sie und Devlin, ihr werdet eure Hochzeit von der obersten Gondel aus bekannt geben.«
    »Das ist krass!«, sagte Meadow.
    »Krass?« Grace wirkte erschrocken.
    »Sie wissen schon, im Sinne von ... einfach toll!«, erklärte Meadow.
    »Ah, toll .« Sie spitzte wieder die Lippen. »Wieder ein Wort, das mir gerade nicht einfiel.«
    »Meine Damen!« Die beiden scharf hervorgepressten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. »Es wird keine Zuckerwatte geben. Auch keine Jahrmarktschreier. Und damit wir uns richtig verstehen, auch kein Riesenrad!« Er erstickte die Empörung der Frauen mit einer eindeutigen Geste im Keim. »Das ist mein letztes Wort.«

29
    Devlin wollte nicht wahrhaben, dass ein Riesenrad in seinem Garten stand. Er konnte nicht glauben, dass jedes Mal, wenn die geschmückte Gondel ganz oben war, ein Regen aus Blütenblättern niederging und die Luft mit einem Wirbel aus duftenden Flocken erfüllte. Er konnte es nicht fassen, dass er Jahrmarktschreier und Spiele sah und dass — auch an die Musik hatte man gedacht — eine alte, in blauen, roten und gelben Farben gehaltene Dampfpfeifenorgel mit Blattgoldverzierungen für eine dauerhafte Rummelplatzbeschallung sorgte. Er konnte nicht glauben, dass im Garten hinter der Steinmauer Artisten auf einer Bühne auftraten.
    Aber was Devlin wirklich nicht begreifen konnte, war die Tatsache,

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