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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Truppen zu erhöhen. Andererseits konnten Magier im Verborgenen agieren und bemerkten die Aktivität von Artefakten schon aus großer Entfernung. Aus diesem Grund stand auch ein noch so gut ausgerüsteter Kämpfer gegen einen Kriegsmagier auf verlorenem Posten. Dies änderte sich erst mit der Erfindung des Superhirns .
    Dieser kompakte und leistungsfähige Computer bestand aus drei Teilen: einem Rechner, den man in einem gepanzerten Gehäuse wie einen Rucksack trug; einem Helm, dessen Visier gleichzeitig als Bildschirm diente; und Handschuhen, die zur Steuerung dienten. Das zugehörige Computerprogramm hatte die T-Grad-Com entwickelt und ermöglichte das parallele Abarbeiten diverser Aufgaben. Die kluge Maschine scannte ununterbrochen die Umgebung und meldete ihrem Benutzer alles, was auch nur im Entferntesten mit magischer Energie zu tun hatte, zum Beispiel die Anwesenheit von Zauberern und Wandelwesen, die Aktivität von Artefakten und deren Typ, die Ausdehnung magischer Felder und von einem möglichen Gegner bewirkte Zauber. Wenn das Superhirn seinen Besitzer auch nicht auf eine Stufe mit einem Kriegsmagier hob, so verlieh es ihm doch zumindest annähernd vergleichbare Fähigkeiten. Im Grünen Hof und im Orden wurde die geniale Erfindung mit Begeisterung aufgenommen. Auch gewöhnliche Bewohner der Verborgenen Stadt träumten bereits davon, sich die Macht eines Kriegsmagiers zu verschaffen. Auf sie wartete indes eine herbe Enttäuschung, denn die Superhirne gelangten nie in den freien Verkauf. Nur die Herrscherhäuser hatten Zugriff auf die raffinierten Computer und ihre Stückzahl wurde streng reglementiert.
    Cortes hatte sich bereits zweimal eines Superhirns bedient. In beiden Fällen war ihm der Computer von den Nawen zur Verfügung gestellt worden. Im Sortiment von Burchans Schatztruhe hatte eine solche Maschine jedenfalls nichts verloren.
    »Ich brauche ein Superhirn «, wiederholte Cortes, als der Alte nicht reagierte. »Natürlich zahle ich bar.«
    Burchan versuchte seine Überraschung zu verbergen, doch seine schwitzigen Hände, die die Gebetskette wie verrückt malträtierten, verrieten ihn.
    »Woher sollte ich ein Superhirn nehmen?«
    »Als die Rothauben seinerzeit die Burg stürmten, verschwanden unter anderem auch zwei Superhirne «, entgegnete der Söldner ruhig. »Die Überreste von einem davon wurden gefunden. Bei ihren Nachforschungen verhörten die Ritter jeden, der bei dem Überfall dabei war, sogar Urbek Cannabis, an den solcherlei Beutestücke gern weiterverkauft werden. Doch der zweite Computer blieb verschollen.«
    »Siehst du«, sagte der Schatyr treuherzig. »Damit hast du doch schon alles gesagt.«
    »Nicht ganz«, widersprach Cortes. »Vor ein paar Tagen war ich in der Eidechse und habe zufällig zugehört, als sich zwei Tschuden am Nachbartisch unterhielten. Einer von ihnen hat erzählt, dass er ein antikes Schwert der Loge der Goldenen Leoparden bei dir gekauft hat, das auch bei dem Sturm auf die Burg geraubt worden war. Deshalb drängt sich doch der Gedanke auf, dass du den Rothauben damals die gesamte Beute abgekauft hast.«
    »Du irrst dich«, behauptete Burchan. »Ich habe ein Gentlemen’s-Agreement mit Urbek, dass ich mich aus seinem Geschäftsfeld heraushalte.«
    »Gentlemen? Ihr beide? Wenn es um Geld geht? Ein guter Witz! Im Ernst, Burchan. Einen besseren Käufer für das Superhirn als mich wirst du nicht finden.«
    »Wenn ich es denn habe …«
    »Ich kann meine Vermutung natürlich auch den Tschuden mitteilen«, sagte der Söldner achselzuckend. »Die würden sich gewiss brennend dafür interessieren. Was steht gleich wieder auf Hehlerei mit Superhirnen ?«
    »Eine Menge Unannehmlichkeiten, gelinde gesagt.«
    »Da könnte dich wahrscheinlich nicht mal der Dunkle Hof heraushauen.«
    »Du setzt mir die Pistole auf die Brust?«
    »Du kennst mich doch, Burchan. Im Grunde bin ich die Güte selbst, aber manchmal kann ich es nicht so richtig umsetzen.«
    Der Alte nahm die Brille ab, rieb sich die Augen und setzte sie wieder auf.
    »Ich wusste, dass du etwas Besonderes brauchst, Cortes. Andernfalls wärest du nicht in mein Geschäft gekommen. «
    »Immerhin habe ich dir in Aussicht gestellt, Stammkunde zu werden.«
    »Dafür kann ich mir nichts kaufen«, grummelte Burchan. Er nahm abermals die Brille ab und blies seufzend die Backen auf. »Also gut, Cortes. Das Superhirn hat mir der Uibuj Stecker gebracht. Er wurde kurze Zeit später bei einer internen Fehde erstochen, deshalb haben

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