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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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aus und versucht, sie an sich zu binden. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Zirkel demnächst für einige Aufregung bei den Herrscherhäusern sorgen würde.«
    »Woher wissen Sie von diesem Zirkel?«
    »Ich wollte mich ihnen anschließen.« Silanti Sirakusowitsch lächelte bitter. »Aber sie haben mir höflich zu verstehen gegeben, dass ich nicht das erforderliche Niveau habe und schon zum alten Eisen gehöre.«
    »Wissen Sie, wo Kara wohnt?«
    »Nein, natürlich nicht. Sie lebt im Verborgenen. Aber ich weiß einige andere interessante Dinge über sie.«
    Abermals wechselten einige Geldscheine den Besitzer.
    »Was wissen Sie?«
    »Kara ist mit Edik verbandelt.«
    »Mit welchem Edik denn?«, wunderte sich Artjom.
    »Na mit dem Edik.« Silanti Sirakusowitsch sah den Söldner verständnislos an. »Er ist die rechte Hand von Chamberlain, dem mächtigsten Mafioso von ganz Moskau. «
    »Ist es hier auch bestimmt nicht langweilig?«
    »Es ist das coolste Lokal der Verborgenen Stadt«, versprach Arnold. »Hier treffen sich die besten Magier. Wir sind hier unter uns und können reden, worüber wir wollen! «
    Er hielt ihr galant die Eingangstür auf und Larissa tauchte in den dicken Zigarettenqualm der Verliererbar ein.
    Arnold war wie aufgezogen. Je näher die Nacht rückte, desto heftiger begehrte er die Blondine. Ihre schlanke Figur, der volle Busen – dezent verhüllt vom engen Top, die langen Beine – betont vom kurzen Minirock, die zarte Haut, die grünen, feurigen Augen, einfach alles an Larissa machte Arnold an.
    »Hier sind wir, Freunde!« Gleb winkte ihnen von einem Ecktisch. »Kommt zu uns!«
    »Sind wir eine größere Runde?«, erkundigte sich Larissa ein wenig pikiert.
    »Hier ist immer eine größere Runde«, erwiderte Arnold achselzuckend. »Man kennt sich eben.«
    Na meinetwegen – dann eben eine größere Runde, dachte Larissa bei sich, obwohl sie gut darauf verzichten hätte können. Sie nickte Inga zu, die an einem Tequila Sunrise saugte, erntete eine gleichermaßen wortreiche Begrüßung, gab Arnold ihre Jacke und setzte sich an den Tisch.
    »Na, was trinkst du, meine Liebe?!«, erkundigte sich Gleb. »Hier gibt’s keine Kellner, aber ich hole dir natürlich was an der Bar.«
    »Rum-Cola eins zu drei.«
    »Und verschütte nichts unterwegs«, lästerte Inga.
    »Mit viel Eis, bitte.« Larissa fasste Gleb kurz am Arm. »Vielen Dank.«
    »Alles, was du willst, meine Liebe!«
    »Bringst du mir auch was mit?«, fragte Arnold, der von der Garderobe zurückkam.
    »Fällt mir nicht ein!«, versetzte der Dicke und entschwand zur Bar.
    Arnold schickte Larissa einen Luftkuss und folgte Gleb. Inga kommentierte den Flirt mit einem genervten Augenrollen.
    Larissa war klar, dass die Rothaarige, die wie ein Teenager aussah, sie nicht mochte. Auch jetzt wieder wandte die zierliche Frau, die eine schwarze Lederhose und ein knappes weißes Top trug, sich demonstrativ von ihr ab. Inga sah offensichtlich eine Konkurrentin in ihr. Aber aus welchem Grund? Doch wohl kaum wegen Gleb. Der gefiel Larissa nicht: zu alt, zu fett, außerdem nervte seine schmierige Aufdringlichkeit. Auch Inga schien ihn nicht sonderlich zu mögen. Die herablassende Art, mit der sie den Dickwanst behandelte, sprach Bände. Wegen Arnold? Auf dem Weg zur Bar hatte Larissa ihrem Kavalier bereits auf den Zahn gefühlt und der langhaarige Magier hatte geschworen, dass zwischen ihm und Inga nichts sei. Und wenn sie richtig verstanden hatte, dann lag das nicht an dem sinnenfrohen Arnold. Es blieb also nur ein anderer Grund: Inga war eifersüchtig, weil Larissa das weitaus größere magische Talent besaß. Dagegen konnte man nun wirklich nichts machen.
    »Seid ihr schon lange hier?« Larissa bemühte sich, wenigstens einen Smalltalk in Gang zu bringen.
    »Seit einer Stunde.« Inga stellte ihren Cocktail ab, nahm eine lange dünne Zigarette aus der Packung und kicherte plötzlich. »Wir haben etwas zu feiern.«
    »Hat jemand Geburtstag?«
    »Nö.« Inga wurde sofort wieder kühl und zündete ihre Zigarette an.
    »Inga, Schatz, Larissa ist doch in unsere Pläne noch gar nicht eingeweiht«, säuselte Gleb, der zum Tisch zurückgekehrt war.
    Die Rothaarige zuckte mit den Schultern.
    »Alles klar bei euch?«, erkundigte sich Arnold.
    »Logo«, erwiderte Inga und aschte lässig auf den Boden.
    Larissa nippte an ihrem Rum-Cola und bewunderte die gemeißelten Gesichtszüge ihres Begleiters, seinen mächtigen Brustkorb, die breiten Schultern – ein richtiger

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