Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
Vom Netzwerk:
Wikinger. Der blondmähnige Magier ragte wie ein Fels aus den übrigen Besuchern der Bar.
    Wenn ich jetzt noch ein paar Cocktails trinke, ist’s um mich geschehen, dachte Larissa vergnügt und bewegte sich auf die Tanzfläche zu.
     
    Dieser Heiratsschwindler hat tatsächlich einen Heidenrespekt vor Kara, dachte Artjom, während er sich mechanisch eine Erdnuss nach der anderen in den Mund schob.
    Silanti Sirakusowitsch hatte die Bar – zufrieden und um ein erkleckliches Sümmchen reicher als zuvor – verlassen, und der Söldner ließ die informative Unterhaltung mit ihm noch einmal Revue passieren.
    Der Magier wusste, wovon er sprach. Kara war also ungleich gefährlicher als vermutet. Gar nicht auszudenken, über welche Macht sie verfügte, sollte sie tatsächlich Zugang zu einer eigenen Magischen Quelle erlangt haben. Bei den Herrscherhäusern hätte eine solche Nachricht wie eine Bombe eingeschlagen …
    Bei diesem Gedanken schaute Artjom unwillkürlich zum Fernseher über dem Tresen, wo ein T-Grad-Com-Sprecher gerade die neuesten Nachrichten über das Massaker in der Schaukel verkündete. Der Anschlag traf die Herrscherhäuser ins Mark: Offenbar drohte jemand damit, die Existenz der Verborgenen Stadt auffliegen zu lassen. Die Humanoiden hatten kein gesteigertes Interesse an einer Wiederkehr der Inquisition. Mit dem Druckmittel der Enttarnung konnte man sie trefflich erpressen.
    »Die Fahndung nach der Schwarzen Morjane, die das Blutbad in der Schaukel angerichtet hat, geht weiter, bislang gibt es jedoch noch keine konkrete Spur«, meldete der Sprecher der T-Grad-Com.
    Der Banküberfall, die Tragödie im Nachtclub, die Überfälle der Skinheads – standen all diese Ereignisse in einem Zusammenhang? Waren sie Teil einer einzigen großen Intrige? Wenn ja, dann mussten die Söldner ihren Plan, sich in den Besitz des Armreifs der Fate Mara zu bringen, noch einmal überdenken.
    Wie auch immer, entscheiden werden wir sowieso gemeinsam, dachte Artjom. Außerdem blieb abzuwarten, was Jana und Cortes herausgefunden hatten.
    »Trinkst du noch was?«, erkundigte sich der Barkeeper.
    »Nein danke, Lampo. Ich zahle dann.« Artjom drehte sich mit dem Rücken zum Tresen und schaute zerstreut über die voll besetzten Tische. »Eine Menge Humos hast du hier.«
    »Ja, und mit einem von ihnen unterhalte ich mich gerade«, witzelte der Eulin.
    »Wie hältst du es hier nur eine ganze Schicht lang aus?«
    »Du weißt doch, dass ich nicht freiwillig hier bin«, seufzte Lampo. »Gestern hat der Grüne Hof offiziell mitgeteilt, dass er den Fall als erledigt betrachtet, aber Wambo hat es nicht eilig damit, mich wieder zurückzuholen. «
    Wambo war der Geschäftsführer der Eidechse , wo Lampo vor seinem peinlichen Ausrutscher am Königinball gearbeitet hatte.
    »Und wieso?«
    »Er will mir eine Lehre erteilen. Ich werde mir in dieser Qualmhölle noch einen Lungenkrebs holen.« Der Barkeeper hustete röchelnd. »Hörst du’s?«
    »Ja, man hört’s«, bestätigte der Söldner.
    »Alles wegen eurer albernen Angewohnheit, alles Mögliche in den Mund zu stecken und anzuzünden.«
    »Kauf dir doch eine neue Lunge bei den Erli.«
    »Bin ich Krösus? Außerdem bräuchte ich nicht nur eine Lunge. In letzter Zeit zwickt’s mich auch im …«
    Artjom begriff, dass er gute Chancen hatte, sich einen endlosen Sermon über die Wehwehchen des Eulins anhören zu dürfen. Deshalb beschloss er, unverzüglich das Weite zu suchen. Er reichte dem Barkeeper wortlos seine T-Grad-Com-Karte und erstarrte: Eine atemberaubend hübsche, vielleicht zwanzigjährige Blondine mit knallengem Top und aufregend kurzem Minirock manövrierte ihre langen Beine anmutig in Richtung Bar.
    »Lampo!« Der Söldner zupfte den Eulin am Ärmel. »Wer ist denn dieses Naturwunder?«
    »Sehe ich heute auch zum ersten Mal«, erwiderte der Eulin. »Ich glaube, du bist der Einzige, dem sie jetzt erst aufgefallen ist. Der ganze Laden glotzt ihr hinterher.«
    »Ich war abgelenkt«, rechtfertigte sich Artjom und trommelte mit den Fingern auf dem Tresen. »Was trinkt sie?«
    »Rum-Cola eins zu drei. Zwei Stück hat sie schon gekippt in den Tanzpausen. Sie ist mit diesem Schrank dort drüben hier und …«
    »Über Möbel sprechen wir später«, unterbrach der Söldner den Barkeeper. »Mach mir schnell zwei Rum-Cola eins zu drei.«
    Lampo schmunzelte belustigt und beeilte sich mit der Bestellung.
     
    »Das wollten Sie doch bestellen, nicht wahr?«
    Larissa wandte sich um. Neben ihr stand

Weitere Kostenlose Bücher