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Die Hexen von Eastwick

Titel: Die Hexen von Eastwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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«Was sol en wir denn sagen. Wir haben Kinder.»
«Arme, vernachlässigte, erbarmungswürdige kleine Dinger», sagte
Jane spöttisch, in einem Ton, der deutlich machte, daß sie jemanden
nachäffte, eine Stimme «von denen da», die sich in feindseligem
Gezeter über sie erging.
«Also, ich bin sehr behütet aufgewachsen», sagte Sukie, «und das
wirkte sich dann als Unterdrückung aus. Wenn ich so zurückschaue,
habe ich nicht das Gefühl, daß meine Eltern etwas für mich getan
hätten, sie haben mich benutzt, um irgendwelche eigenen Probleme
zu bewältigen.»
«Jeder muß sein Leben leben, niemand kann einem das abnehmen»,
sagte Alexandra, gedankenverweht.
«Frauen müssen aufhören, al e Welt zu bedienen und sich dann auf
psychologischem Weg schadlos zu halten. Das war unsere Maxime bis
    jetzt.»
«Oh. Das fühlt sich gut an», sagte Jenny.
«Das ist Therapie.»
«Mach das Dach wieder zu. Es sol gemütlich sein.»
«Und stel den verdammten Schubert ab.»
«Wenn nun Darryl reinkommt.»
«Mit diesem gräßlichen Jungen.»
«Christopher.»
«Laß sie doch.»
«Mm, so kräftige Hände.»
«Meine Kunst. ‹It giffs me muskels efen unter me fingernails›.»
«Lexa. Wieviel Tequila hattest du im Tee.»
«Wie lange hat der Supermarkt bei Old Wick auf?»
«Keine Ahnung, ich kaufe da nicht mehr. Was die Superette in der
Dock Street nicht hat, wird einfach nicht gegessen.»
«Aber da gibt es fast nie frisches Gemüse oder frisches Fleisch.»
«Fäl t nicht weiter auf. Die wol en sowieso nur Fertiggerichte aus
der Tiefkühltruhe, da müssen sie nicht vom Fernseher weg und sich
an den Tisch setzen, und die Baguette-Sandwiches natürlich. Die
Zwiebelmengen, die die in sich reinstopfen! Ich glaube, das ist der
Grund, weshalb ich den Gören keinen Gutenachtkuß mehr gebe.»
«Mein Ältester, unglaublich, nichts als Kartoffelchips und
Pekankekse seit seinem zwölften Lebensjahr, und trotzdem ist er
einsfünfundachtzig lang und hat kein einziges Loch. Der Zahnarzt
sagt, er hat noch nie ein so phantastisches Gebiß gesehen.»
«Das ist das Fluorid.»
«Ich mag Schubert. Der bekniet einen nicht so, wie Beethoven.»
    «Oder Mahler.»
«O mein Gott, Mahler.»
«Der ist wirklich zu viel. Nicht zum Aushalten.»
«Ich bin dran.»
«Ich bin dran.»
«Ooh, gut. Das ist genau die Stelle.»
«Was ist das, wenn einem der Hals dauernd wehtut und die Gegend
um die Achselhöhlen?»
«Das sind die Lymphknoten. Krebs.»
«Bitte, sag so was nicht, nicht mal im Spaß.»
«Na, dann eben die Wechseljahre.»
«Die würden mir nichts ausmachen.»
«Ich kann sie kaum abwarten.»
«Manchmal fragt man sich wirklich, ob das nicht überbewertet
wird, das mit dem Fruchtbarsein.»
«Man hört so schlimme Sachen über die Spirale in letzter Zeit.»
«Die besten Riesensandwiches gibt es komischerweise in dieser
supergammeligen Pizzabude an der East Beach. Aber die ist von
Oktober bis August dicht. Die sol en immer in Florida sein, der
Mann und seine Frau, und sich mit den Mil ionären amüsieren, in
Fort Lauderdale, so viel verdienen die hier.»
«Dieser einäugige Mann, der da immer im Tarnlook-Unterhemd
rumbrutzelt?»
«Mir ist nie ganz klar gewesen: hat der wirklich nur ein Auge, oder
blinzelt er dauernd.»
«Seine Frau macht die Pizzas. Ich gäb was drum, wenn ich wüßte,
wie sie es hinkriegt, daß der Teig nie klitschig wird.»
«Bei mir steht al diese Tomatensauce rum, und meine Kinder
    streiken, wol en keine Spaghetti mehr essen.»
«Gib sie doch Joe mit nach Hause.»
«Er nimmt schon genug mit nach Hause.»
«Aber er hinterläßt dir schließlich auch was.»
«Nicht anzüglich werden, bitte.»
W as nimmt er mit nach Hause?»
«Gerüche.»
«Erinnerungen.»
«Oh, lieber Gott.»
«Entspann dich, mach dich ganz leicht.»
«Wir sind al e hier.»
«Wir sind bei dir.»
«Ich fühle das», sagte Jenny, und ihre Stimme war noch kleiner und
sanfter als sonst.
«Wie wunderhübsch du bist.»
«Wäre es nicht lustig, noch mal so jung zu sein?»
«Ich kann mir nicht vorstel en, daß ich es überhaupt mal war. Das
muß jemand anders gewesen sein.»
«Mach die Augen zu. Da ist noch so ein letzter häßlicher
Sandkrümel, ja da, genau im Augenwinkel. So.»
«Nasses Haar ist wirklich ein Problem um diese Jahreszeit.»
«Ich überlege, ob ich meins nicht stufig schneiden lasse. Der neue
Friseur auf der andern Seite vom Landing Square, in diesem kleinen
langen Gebäude, wo sonst Sägen geschliffen wurden, sol was

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