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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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lange Kette aus ihrer Bluse, und der fünfzackige Stern kam zum Vorschein.
    »Was bedeutet das Symbol, Miss Abrams?«
    »Ich weiß nicht. Ich finde es einfach hübsch.«
    »Wissen Sie, daß ein fünfzackiger Stern Pentagramm genannt wird?«
    »Nein.«
    »Und daß das Pentagramm ein Symbol paganistischer Religionen ist … gerade solcher Gruppen, die in der Nacht des dreißigsten April Beltane feiern?«
    Chelsea ließ die Kette wieder in ihre Bluse gleiten. »Es ist bloß eine Halskette.«
    »Natürlich … und Sie und Ihre Freundinnen waren in der Nacht auch nur im Wald, um mal was Verrücktes zu machen.«
    » Einspruch! «
    »Ich ziehe die letzte Bemerkung zurück«, sagte Jordan. »Keine weiteren Fragen.«

Später am selben Tag
Gerichtsgebäude von Carroll County
    O Gott, wie weh es tat, ihn hier zu sehen.
    Sobald Addie als Zeugin in den Gerichtssaal geleitet wurde, richteten ihre Augen sich auf Jack. Das Herz tat ihr so schrecklich weh, daß sie die Hand unter ihre Jacke schob, um gegen den Schmerz anzudrücken. Und als Jack sie anlächelte und nickte, als wollte er sagen, Du schaffst das schon , dachte Addie, sie würde in Tränen ausbrechen.
    Bitte, lieber Gott , betete sie, als sie vereidigt wurde. Bloß ein kleines Erdbeben. Ein Feuer. Egal was, nur mach, daß dieser Alptraum aufhört, sofort, bevor ich hineingezogen werde .
    »Die Staatsanwaltschaft ruft Addie Peabody auf«, sagte Houlihan.
    Die ersten zehn Minuten ihrer Vernehmung vergingen, und Addie mied jeden Blickkontakt zu Jack. Du schaffst das, beschwor sie sich selbst. Beantworte einfach nur die Fragen . Dann hörte sie Matt Houlihan sagen: »Sie sind heute nicht gern hier, nicht wahr, Miss Peabody?«
    »Nein«, gab sie zu.
    »Sie haben noch immer eine Beziehung zu Mr. St. Bride.«
    »Ja.«
    »Können Sie uns sagen, was passiert ist, nachdem Sie ihn bewußtlos im Garten Ihres Hauses gefunden hatten?«
    Addie wrang die Hände im Schoß. »Als er zu sich kam, habe ich ihn ins Schlafzimmer geschafft. Ich habe ihm mit einem Waschlappen das Gesicht abgewischt, und wir sind beide eingeschlafen.«
    »Hatte er Verletzungen im Gesicht, Miss Peabody?«
    »Ja. Kratzer, und ein Auge war zugeschwollen.«
    »Wo waren die Kratzer?«
    »Über einem Auge, an der Stirn.«
    »Hatte er auch Kratzer an der Wange?« fragte der Staatsanwalt.
    »Nein.«
    »Wie lange haben Sie geschlafen?«
    »Gut zwei Stunden.«
    »Wodurch sind Sie aufgewacht?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, weil ich gespürt habe, daß er nicht mehr neben mir lag.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe ihn gesucht … und dabei habe ich ein Geräusch aus dem Zimmer meiner Tochter gehört.«
    »War das denn so ungewöhnlich?«
    Addie holte tief Luft. »Ja«, sagte sie. »Meine Tochter ist vor sieben Jahren gestorben.«
    »Sind Sie in das Zimmer gegangen?«
    Addie zupfte an einem Faden am Saum ihres Rockes. Sie dachte, daß es im Leben genauso war: ein falscher Stich – und schon löste sich die stabilste Bindung auf. »Er war dabei, ihre Sachen einzupacken«, sagte sie leise.
    Der Staatsanwalt nickte verständnisvoll. »Haben Sie mit ihm gestritten?«
    »Ja, ein paar Minuten.«
    »Kam es zu Handgreiflichkeiten?«
    »Nein.«
    »Wie ging der Streit aus?«
    Sie war vereidigt worden und hatte gewußt, daß dieser Augenblick kommen würde, wenn ihre Worte wie Pfeile wären, die direkt auf Jacks Herz zielten. »Ich habe gesagt, er soll gehen.«
    »Ist er gegangen?«
    »Ja.«
    Und wenn sie ihn nicht weggeschickt hätte, wäre er in jener Nacht nicht im Wald gewesen. Er wäre gar nicht erst in die Nähe von Gillian Duncan gekommen.
    »Wie spät war es, als Mr. St. Bride Ihr Haus verließ?«
    »Etwa Viertel vor zehn am Abend.«
    »Wann haben Sie den Angeklagten danach wiedergesehen?«
    »Gegen halb zwei Uhr morgens«, flüsterte Addie. »Im ›Diner‹.«
    »Können Sie beschreiben, wie er aussah?«
    Jedes Wort war wie ein Messerstich. »Seine Wunden bluteten wieder. Er hatte einen Kratzer an der Wange, und seine Kleidung war schmutzig, und er roch nach Alkohol.«
    »Was hat er zu Ihnen gesagt?«
    Addie holte tief Luft. »Daß es ein harter Abend gewesen sei.«
    »Miss Peabody«, sagte Matt, »dann trifft es also zu, daß Mr. St. Bride zwischen neun Uhr fünfundvierzig am Abend und halb zwei Uhr morgens nicht mit Ihnen zusammen war?«
    Sie atmete schwer aus, erwiderte aber nichts.
    »Miss Peabody?«
    Die Richterin beugte sich vor. »Sie müssen die Frage beantworten.«
    Sie wollte antworten, aber sie

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