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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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vorlesen können, und die sechs Männer auf der Geschworenenbank hätten an ihren Lippen gehangen.
    »Jeder Mensch hat die Hälfte seiner DNA von der Mutter, die andere Hälfte vom Vater«, sagte Frankie. »Wir alle kennen die Redensart, ›Die Nase habe ich von meiner Mom … das Kinn von meinem Dad.‹ Genauso erben wir Tausende von genetischen Eigenschaften, die niemandem außer schlauen forensischen Wissenschaftlern etwas sagen.« Sie lächelte die Geschworenen an. »Können Sie mir soweit folgen?«
    Alle nickten. Und der Obmann der Geschworenen, ein kahlköpfiger Mann mit Bierbauch, zwinkerte ihr zu.
    Jordan staunte, als Frankie unbeirrt fortfuhr. »So hat der Durchschnittsbürger keine Ahnung, daß er zum Beispiel am Genlocus CSF1PO den Typ zwölf, dreizehn besitzt … doch genau das wäre für ihn äußerst nützlich, falls er mal einer Straftat beschuldigt wird und sich herausstellt, daß der Täter einen genetischen Fingerabdruck mit dem Typ zehn, elf bei CSF1PO hinterlassen hat.«
    Jordan sah zu den Geschworenen hinüber und wäre fast vom Stuhl gefallen, als der Obmann der Zeugin erneut zuzwinkerte.
    »Einspruch«, sagte er und stand auf.
    Matt Houlihan sah ihn an, als wäre er nicht bei Trost, und das mit gutem Grund. Frankie Martine hatte nichts gesagt, das einen Einspruch berechtigte.
    »Mit welcher Begründung, Mr. McAfee?«
    Er spürte, wie ihm die Röte aus dem Kragen kroch. »Ablenkung, Euer Ehren.«
    Die Richterin zog die Augenbrauen hoch. »Beide Anwälte zu mir.« Jordan und Matt gingen zur Richterbank, zögernd angesichts der finsteren Miene der Richterin. »Würden Sie mir bitte erklären, was Sie nun wieder geritten hat?«
    »Euer Ehren, ich glaube, die Zeugin lenkt gewisse Geschworenen ab«, sagte Jordan hastig.
    »Welche Geschworenen?«
    Die mit Y-Chromosomen , dachte Jordan. »Den Obmann insbesondere. Ich glaube, Miss Martines körperliche Attribute haben, ähm, es ihm angetan.«
    Matt Houlihan lachte. »Sie belieben wohl zu scherzen. Die Zeugin ist eine professionelle forensische Wissenschaftlerin.«
    »Sie ist auch überaus … attraktiv.«
    »Was soll ich denn Ihrer Meinung nach machen? Verlangen, daß sie mit einer Papiertüte über dem Kopf aussagt?«
    »Der Obmann zwinkert ihr ständig zu«, sagte Jordan. »Ich habe Grund zu der Annahme, daß er sich nicht genügend auf seine Aufgabe konzentriert.«
    »Wieso passiert so was immer mir ?« Die Richterin seufzte. »Ich lasse nicht zu, daß Sie so über die Zeugin reden, Mr. McAfee. Auch wenn Sie Ihre Gedanken nicht beisammen halten können, so bin ich doch überzeugt, daß gewisse Geschworenen dazu in der Lage sind. Ihr Einspruch ist abgelehnt.«
    Jordan stahl sich zurück zu seinem Platz. Der Staatsanwalt näherte sich der Zeugin, schüttelte den Kopf und fuhr fort. »Miss Martine, welche Beweiskraft haben DNA -Analysen?«
    »Lassen Sie mich das an einem einfachen Beispiel erläutern«, sagte sie. »Sie fahren mit dem Auto zur Arbeit und werden von einem anderen Pkw abgedrängt. Sie rufen die Polizei und werden gebeten, das Fahrzeug zu beschreiben. Wenn Sie lediglich sagen, der Wagen sei blau, so ist das nicht sehr hilfreich. Doch wenn Sie angeben, es sei ein blauer Acura, Baujahr 1991, mit Schrägheck, Schiebedach und einem Aufkleber mit der Aufschrift S AG N EIN ZU D ROGEN , wird die Polizei den Wagen, der Sie abgedrängt hat, leichter finden können. Je mehr Merkmale Sie nennen, desto kleiner wird die Zahl der verdächtigen Pkws.
    Genauso verhält es sich mit der DNA: Je mehr genetische Merkmale einer von mir analysierten Probe ich Ihnen nennen kann, desto mehr Menschen kann ich ausschließen. Wenn Sie dann eine Person finden, die mit dem Profil übereinstimmt, dann ist es äußerst unwahrscheinlich, daß es noch eine andere Person gibt, die genau dieselben Kriterien aufweist.«
    »Wie komplex ist die Analyse?«
    »Sehr komplex«, sagte Frankie. »Es liegt in der Natur der Sache, daß wir äußerst behutsam und gewissenhaft vorgehen müssen.«
    Der Staatsanwalt drehte sich um und streifte sich ein Paar Plastikhandschuhe über. Dann hielt er eine mit Blut befleckte Bluse hoch. »Miss Martine«, sagte er, »erkennen Sie dieses Kleidungsstück?«
    »Ja. Es ist die Bluse, die ich getestet habe.«
    Matt ließ die Bluse als Beweisstück aufnehmen und bat Frankie dann, jeden Umschlag und jedes Fläschchen mit den von der Spurensicherung gesammelten Beweismitteln zu identifizieren. »Zu welchen Ergebnissen sind Sie nach der Analyse dieser

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