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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Jacks zerkratzte Wange zu sehen war. »Sie haben die Aussage der sachverständigen Zeugin gehört, daß Mr. St. Brides DNA unter Gillians Fingernägeln gefunden wurde. Wir bestreiten das nicht … aber er hat Ihnen erzählt, daß sie seinen Arm gepackt hat, um ihn festzuhalten. Er hat gesagt, daß der einzelne Kratzer auf seiner Wange von einem einzelnen Ast stammte … was einleuchtet. Fünf Fingernägel hätten fünf lange rote Kratzer erzeugen müssen.
    Sie haben ebenfalls gehört, daß die Mädchen in der betreffenden Nacht Drogen genommen haben. Was für Drogen? Eine Droge, die mit einer toxikologischen Analyse, wie sie routinemäßig im Krankenhaus durchgeführt wird, nicht nachweisbar ist. Eine Droge, die Gillian der Polizei gegenüber in ihrer Aussage verschwiegen hat. Eine Droge, die das Kurzzeitgedächtnis angreift und Halluzinationen hervorruft.«
    Jordan schüttelte den Kopf. »Das alles ergibt keinen Sinn. Und der Grund dafür ist der, daß Gillian sich entweder nicht deutlich erinnern kann oder daß sie uns etwas vormacht. Aus Angst davor, ihr Vater könnte herausfinden, daß sie Drogen genommen hat und Hexenkult betreibt, beschuldigt Gillian Duncan den Mann, der zufällig ihr Geheimnis herausgefunden hat, einer schweren Straftat. Sie hat Jack St. Bride durch eine Lüge belastet, bevor er Gelegenheit hatte, die Wahrheit über sie zu sagen.
    Jack St. Bride hat keine Straftat begangen, er war bloß zur falschen Zeit am falschen Ort. Schon einmal war er Opfer eines jungen Mädchens – Opfer eines schlimmen Justizirrtums. Jack ist nach Salem Falls gekommen, um ein neues Leben zu beginnen. Doch alle Einwohner sahen in ihm nur einen Schandfleck. Sie warteten darauf, daß er einen Fehler machte, um ihn in die Verbannung zu schicken … und Gillians Beschuldigung war nur das Zündholz, um einen Flächenbrand zu entfachen.
    In Salem Falls ist eine Hexenjagd im Gange«, sagte Jordan und wandte sich seinem Mandanten zu. »Doch das Opfer war von Anfang an kein anderer als Jack St. Bride.«
    Matt lächelte den Geschworenen zu. »Wir haben etwas über Hexen gehört«, sagte er. »Wir haben etwas über Beltane gehört. Das einzige, worüber wir in diesem Gerichtssaal noch nichts gehört haben, ist der Teufel … es sei denn natürlich, man rechnet Jack St. Bride mit ein.
    In diesem Strafprozeß ist es unerheblich, ob Gillian eine Hexe ist oder ob sie auf dem Bauch zu ihren Freundinnen gekrochen ist oder auch ob sie mit einer illegalen Substanz herumexperimentiert hat. Was hier einzig und allein zählt, sind Beweise – harte Fakten, die belegen, daß Jack St. Bride eine Vergewaltigung begangen hat. Beweise wie die DNA des Angeklagten, die unter Gillian Duncans Fingernägeln gefunden wurde. Beweise wie sein Blut an ihrer Bluse. Mr. McAfee mag dafür eine harmlose Erklärung haben, doch er kann nicht erklären, wie das Sperma an Gillians Oberschenkel gekommen ist. So etwas passiert normalerweise nicht ohne intimen Kontakt. Die sachverständige Zeugin hat ausgesagt, die Wahrscheinlichkeit, daß das Sperma von jemand anderem mit der gleichen DNA wie der des Angeklagten stammt, liegt bei eins zu siebenhundertvierzigtausend. Das ist eine hohe Zahl, Ladies und Gentlemen. Realistisch betrachtet: von wem könnte das Sperma stammen, wenn nicht von Mr. St. Bride?«
    Matt musterte die Geschworenen. »Beweise«, wiederholte er. »Sie haben gehört, wie Gillian Duncan das brutalste und schamverletzendste Ereignis ihres Lebens geschildert hat, obwohl ihr das sichtlich schwerfiel vor wildfremden Menschen, vor laufenden Kameras und dem kritischen Ohr einer Richterin. Sie haben aus ihrem eigenen Mund gehört, was sie bei der entwürdigenden Sicherstellung von Beweismitteln durchlitten hat. Und Sie haben die Aussagen zwei anderer junger Mädchen, eines Polizeibeamten und einer Ärztin gehört, und alle sagen übereinstimmend, daß Gillian hysterisch war, als sie aufgefunden wurde.«
    Matt zog die Stirn kraus. »Dagegen weist Mr. St. Brides Aussage keinerlei Übereinstimmungen mit den Aussagen der Zeuginnen auf, die in der fraglichen Nacht am Ort des Geschehens waren. Er hat eine praktische Erklärung für die Prellungen und den Kratzer im Gesicht. Er hat eine praktische Erklärung dafür, warum er sich in der Kneipe betrunken hat. Er hat eine praktische Erklärung dafür, warum er im Wald war. Aber er hat keinen einzigen Beweis, Ladies und Gentlemen. Er hat nichts als seine Geschichte … die, um Mr. McAfee zu zitieren,

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