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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Gewißheit, daß sie sich nie so deutlich daran erinnern würde, wenn sie kein Souvenir mitnähme.
    Sie war bereit. Sie wollte es. Addie hob seine Hände zum obersten Knopf ihrer Bluse – als Jack plötzlich die Arme sinken ließ.
    Er wird es nicht tun. Er will, daß ich es tue .
    Nie zuvor hatte sie sich vor einem Mann ausgezogen. Ihr Vater hatte sie nicht mehr nackt gesehen, seit sie zehn war. Verlegen nestelte sie an dem Knopf, schob ihn dann durch das Loch und öffnete den nächsten. Ihre Brüste in dem dünnen, rosafarbenen Seiden-BH erröteten unter Jacks Blick. Sie löste den Verschluß und zog Jacks Kopf nach unten auf ihre Haut.
    »Möchtest du wirklich?« flüsterte er.
    Als Antwort bedeckte sie ihn mit Küssen von der Brust bis hinunter zum Bauch und verharrte an der Stelle, wo seine Jeans sich wölbte. Sie öffnete den Reißverschluß und nahm seinen Penis in ihre geöffnete Hand.
    Im selben Moment fühlte sie sich sicherer als je zuvor in ihrem Leben.
    »Tun wir es für uns beide«, wiederholte sie. Gemeinsam griffen sie zwischen seine Beine, zogen ihren Slip beiseite, fügten sich behutsam ineinander. Er erfüllt mich , erkannte Addie verwundert, und im selben Moment dachte Jack: Das also hat gefehlt .

Juli 1999
Loyal,
New Hampshire
    »Jack«, sagte der Polizeibeamte, »du mußt aufs Revier kommen.«
    Jack klemmte sich das Handy gegen die Schulter, um Unterlagen in seine Aktentasche zu stopfen. »Geht nicht. Ich hab heute nachmittag eine Konferenz. Aber wie wär’s, wenn wir uns um acht auf ein Match in der Sporthalle treffen.« Seit Jay Kavanaugh nach Loyal gekommen war, um die Stelle als einziger Detective am Ort anzunehmen, war er ein guter Freund von Jack geworden – sie spielten häufig zusammen Squash und gingen anschließend ein Bier trinken, um über den Mangel an weiblichen Singles in der Stadt zu jammern.
    »Jack, du mußt sofort kommen.«
    Er schnaubte. »Ach, Süßer, kannst es wohl wieder nicht erwarten, mich zu sehen.«
    »Laß den Quatsch«, sagte Jay, und jetzt bemerkte Jack den nervösen Unterton in seiner Stimme. »Hör zu. Ich möchte wirklich nicht mehr am Telefon sagen. Ich erklär’s dir, wenn du hier bist.«
    »Aber –«
    Der Wählton. »Scheiße«, fluchte Jack. »Ich hoffe, du hast einen guten Grund.«
    Er hatte Jay kennengelernt, als der Detective einmal in die Schule gekommen war, um über die Sicherheitsvorkehrungen an Halloween zu sprechen. Augenblicklich war Jay der große Bruder geworden, den Jack nie gehabt hatte. An heißen, trägen Sommertagen fuhren sie mit einem Boot zum Angeln hinaus, und während sie warteten, daß ein Schwarzbarsch anbiß, tranken sie Bier und überlegten, wie sie die Schauspielerin Heather Locklear nach Loyal locken könnten.
    »Willst du eigentlich mal richtig seßhaft werden?« hatte Jack einmal gefragt.
    Jay hatte gelacht. »Ich bin schon so seßhaft, daß mir Wurzeln wachsen.«
    Jay stand sofort auf, als Jack sein Büro betrat. Er blickte auf das Bücherregal, auf den Teppich, Jacks Jackett … überallhin, nur nicht Jack an. »Würdest du mir bitte verraten, was so verdammt wichtig ist, daß es nicht warten konnte?«
    »Wie wär’s mit einem kleinen Spaziergang?«
    »Komm lieber gleich zur Sache.«
    Jays Wangen zuckten. »Tu mir den Gefallen, ja?« Er führte Jack in einen Besprechungsraum, in dem sich nur ein Tisch, drei Stühle und ein Tonbandgerät befanden.
    Jack grinste. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt …« Seine Stimme verklang, als Jay die Augen schloß und sich abwandte. »He«, sagte Jack leise. »Was ist los?«
    Als Jay ihn wieder anblickte, war sein Gesicht völlig teilnahmslos. »Catherine Marsh hat behauptet, ihr beide hättet was miteinander.«
    »Catherine Marsh hat was?« Jack schaute sich ein zweites Mal in dem kahlen Raum um, sah das Tonbandgerät und Jays Miene. »Bin ich … du nimmst mich doch nicht fest, oder?«
    »Nein. Wir unterhalten uns bloß. Ich möchte deine Version der Geschichte hören.«
    »Du denkst doch nicht im Ernst … verdammt noch mal, Jay … sie ist – sie ist eine Schülerin . Ich schwöre – ich habe sie nicht angefaßt. Ich weiß nicht, wie sie auf so was kommt.« Plötzlich schlug sein Herz wie verrückt.
    »Aufgrund der Beweislage wird Anklage gegen dich erhoben«, sagte Jay förmlich. Dann wurde seine Stimme weicher. »Du besorgst dir besser

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