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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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St. Bride weiterbringen könnten.
    Charlie ging zu Amos und seiner Tochter. Gillian hatte die Augen weit aufgerissen und bebte am ganzen Körper. »Kleines«, sagte Charlie. »Erinnerst du dich, wo er dich zu Boden geworfen hat?«
    Ihr Blick schweifte über die kleine Lichtung. »Da vorn«, sagte sie und zeigte auf eine Stelle, an der kein Laub lag und die sich in keinster Weise von der Umgebung unterschied, aber Charlie wußte, daß Experten Kostbarkeiten zutage fördern konnten, die für das bloße Auge unsichtbar waren.
    Er schickte zwei seiner Leute hin, die Stelle genauer unter die Lupe zu nehmen. »Am besten, du bringst sie nach Hause«, sagte Charlie zu Amos. »Sie klappt ja gleich zusammen.«
    »Gillian ist stark. Sie –«
    »– muß nicht hierbleiben. Ich weiß, du willst uns helfen. Aber im Moment wäre es besser, du hegst und pflegst sie ein bißchen, damit sie wieder auf dem Damm ist, wenn wir sie im Zeugenstand brauchen.«
    »Ja«, entgegnete Amos hölzern. »Das kann ich machen.«
    »Gut. Sobald ich was weiß …«, versprach er und ging zurück zu seinen Kollegen.
    Zwei Männer untersuchten die Stelle, wo die Vergewaltigung stattgefunden hatte. »Was entdeckt?« fragte Charlie.
    »Keine eindeutigen Spuren. Keine Körperflüssigkeiten.«
    »Verschont mich«, knurrte Charlie. »Habt ihr das Kondom gefunden? Oder die Hülle?«
    »Nein. Aber wir haben Fußabdrücke. Sieht nach einem Kampf aus. Könnte aber auch sein, daß hier einfach jede Menge Leute rumspaziert sind. Wir machen Fotos.«
    Matt Houlihan tippte Charlie auf die Schulter. »Kommen Sie mal mit.« Er ging voraus über die Lichtung und zeigte auf die dunkle Erde. »Sehen Sie das? Asche.«
    »Und?«
    »Hier war ein Feuer.«
    Charlie zuckte die Achseln. »Das hat Gillian auch ausgesagt. Hatte ich Ihnen doch schon erzählt.«
    »Ja, aber eine Bestätigung kann nicht schaden.«
    »Haben Sie ihre Aussage bezweifelt?«
    »Sie wissen, wie schwer es ist, einen Sexualtäter zu überführen … auch wenn er einschlägig vorbestraft ist. Ich brauche möglichst für alles, was das Mädchen gesagt hat, eine Bestätigung.«
    »Sie hat gesagt, sie hat den Typen gekratzt«, stellte Charlie fest. »Und dafür hab ich den Beweis auf Fotopapier.«
    »Polizeifotos allein reichen nicht, um ihn zu verknacken. Das Mädchen muß genauere Angaben machen.« Matt blickte auf. »Meinen Sie, Sie kriegen sie dazu, genau anzugeben, wie lange die Tat gedauert hat?«
    »Sie hat gesagt, zwischen fünf und zehn Minuten.«
    »Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, Charlie.«
    »Ach, verdammt, Houlihan. Ich kann gut nachvollziehen, daß sie nicht daran gedacht hat, ihre Stoppuhr hervorzuholen.«
    Mit einem Seufzer senkte Matt den Blick. »Wird sie psychologisch betreut?«
    »Ja. Von Dr. Horowitz.«
    Matt nickte, hob dann einen verkohlten Stock auf und spielte damit, bis ein Cop ihn ihm mit finsterer Miene aus der Hand nahm und in einen Beweismittelbeutel steckte. »Habt ihr irgendwas aus dem Tatverdächtigen herausbekommen, oder habt ihr ihn bloß abgelichtet?«
    »Ach, Gott«, sagte Charlie. »Natürlich war er nicht hier.«
    »Hat er Ihnen das erzählt, nachdem Sie ihn über seine Rechte aufgeklärt haben?«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Danach hat er mich keines Blickes mehr gewürdigt. Erzählt hat er mir das, zwei Sekunden nachdem ich ihn verhaftet habe. Eine ganz spontane Reaktion.«
    Matt überlegte. Es würde nicht leicht werden, die Aussage zugelassen zu bekommen. Andererseits war ihm das schon des öfteren gelungen.
    »Lieutenant Saxton«, rief ein Cop. »Sehen Sie sich das hier mal an.«
    Matt und Charlie gingen zu einer Stelle unter dem Hartriegelbaum. In dem feuchten Boden war ein nahezu vollständiger Schuhabdruck – eindeutig größer als der Fuß eines jungen Mädchens. Der Polizist drehte den Männerschuh um, den er in der Hand hielt und den Charlie aus Addies Haus geholt hatte. »Natürlich muß sich erst ein Experte den Gipsabdruck ansehen«, sagte der Cop, »aber für mich ist die Ähnlichkeit verblüffend.«
    Tatsächlich, sogar die Furchen im Muster der Sohle stimmten überein. Als St. Brides Schuh an den Abdruck angelegt wurde, paßte auch die Größe ganz genau. Und St. Bride hatte behauptet, er wäre vergangene Nacht nicht in Gillian Duncans Nähe gewesen.
    Matt setzte sein typisches, jungenhaftes Grinsen auf. »Das«, sagte er, »ist wirklich ein ausgezeichneter Anfang.«
    Die Anklageerhebung wurde von einem Richter geleitet. Jack atmete

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