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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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antwortete sie eisig. »Du zuerst.«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest.« Scarlett stupste ihr gegen den Arm. »Also schön, ich habe ein Geheimnis über… dunkle Magie.«
    Plötzlich lief Cassie ein Schauder über den Rücken, und sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass der Rest des Zirkels nur einen Hilfeschrei entfernt war. »Sprich weiter.« Sie machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    »Ich kann Black Johns Buch lesen«, erklärte Scarlett. »Meine Mutter hat es mir beigebracht, bevor sie gestorben ist.«
    Scarlett sah sie mit offenem, ernstem Gesichtsausdruck an, und Cassie erkannte, dass sie ihr diesmal nichts vormachte. Sie sagte die Wahrheit.
    »Sie liegt uns im Blut«, fuhr Scarlett fort, »diese Sprache. Du wirst zwar daran arbeiten müssen, um sie dir zu erschließen, aber du hast ebenfalls die Gabe, das Buch zu lesen, Cassie.«
    Cassie erinnerte sich an die wenigen Worte, die sie bis jetzt verstanden hatte, und plötzlich ergab alles einen Sinn. Instinktiv hatte sie es die ganze Zeit über gewusst.
    »Ich verstehe deine Sorge, dass die dunkle Magie die Kontrolle über dich gewinnt«, sprach Scarlett weiter. »Aber wir haben die Gabe, dem gegenzusteuern. Und mit der Zeit wird dir das auch gelingen.«
    »Warum erzählst du mir all das?«, fragte Cassie.
    Scarlett lachte. »Du willst deinen Schutzpanzer nicht ablegen, was? Ich erzähle es dir, weil wir jetzt auf derselben Seite stehen. Und ich will die Jäger ebenso besiegen wie du. Immerhin haben sie auch Menschen getötet, die ich geliebt habe.«
    Cassie erinnerte sich an Scarletts Erzählung, dass sie auf der Flucht vor den Jägern, die ihre Mutter getötet hatten, nach New Salem gekommen war. Aber Cassie zweifelte nicht daran, dass noch mehr dahintersteckte. Dann fiel ihr der jüngste Tagtraum wieder ein und dass sie in der Lage gewesen war, ihre bösen Gedanken abzuschütteln. Vielleicht hatte Scarlett tatsächlich recht damit, dass sie die Gabe besaßen, das Dunkle zu kontrollieren.
    »Vertraust du mir?«, fragte Scarlett.
    Es würde ihr immer schwerfallen, Scarlett zu vertrauen. Aber im Moment hatte Cassie keine große Wahl. »Nein, das tue ich nicht«, antwortete sie ehrlich. »Aber ich glaube dir.«
    »Nun, das ist immerhin ein Anfang.« Scarlett stand auf und ging zur Tür. »Ruh dich ein wenig aus«, sagte sie. »Wir haben einen großen Tag vor uns.«
    Sie legte die Hand auf den Knauf, doch dann ließ sie ihn wieder los. »Eins noch.« Sie drehte sich auf dem Absatz um. »Ich finde es bewundernswert, wie du und Adam versucht, in dieser Situation zueinanderzustehen. Es beeindruckt mich, wie du das alles akzeptierst.« Sie hielt inne, um den Moment in die Länge zu ziehen, den sie sichtlich auskostete. »Ich meine, was das Band zwischen ihm und mir betrifft. Du hast offenbar von deiner Freundin Diana gelernt.«
    Cassie spürte, wie sich etwas in ihr verkrampfte und sie aus dem Gleichgewicht brachte. Ein ätzender Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. »Halt dich von Adam fern«, giftete sie Scarlett an.
    »Hey, ich hab dir gerade ein Kompliment gemacht, Cassie. Verdirb es nicht mit deiner schlechten Laune.« Scarlett hob die Augenbrauen und verzog schmollend die Lippen, bevor sie endlich verschwand.

Kapitel Siebenundzwanzig
    »Was wollte Scarlett denn gestern Nacht noch?«, fragte Adam. Er und Cassie unternahmen einen frühen Morgenspaziergang auf den Klippen, während die anderen noch schliefen.
    »Jede Menge.« Cassie blickte zum Horizont und stellte sich vor, sich irgendwo auf dieser Linie zwischen dem Ozean und dem Himmel zu verlieren. Sie brachte es nicht übers Herz, Adam zu sagen, dass Scarlett von dem Band zwischen ihnen wusste.
    »Sie hat mich dazu gebracht, über meine Macht nachzudenken«, berichtete Cassie. »Ich will nicht länger in Angst leben. In Angst vor mir selbst und vor dem, wozu ich fähig bin.«
    »Das darfst du auch nicht.« Adam versuchte, sie zu unterstützen, obwohl ihm Cassies dunkle Kräfte ein völliges Rätsel waren. Er hatte Angst um sie und sie wusste es. Sie konnte es in seinen Augen sehen wie sehr er sich wünschte, ihr diese Last abzunehmen.
    »Und was schlägt Scarlett dir vor?«, fragte Adam.
    »Sie meinte, wenn ich meine dunkle Magie bewusst willkommen heiße, könne ich auch lernen, sie zu kontrollieren. Was in letzter Zeit ja offensichtlich mein Problem gewesen ist. Diese Kontrolle.«
    Adam blieb genau vor Cassie stehen, um ihr in die Augen zu sehen, und versperrte ihr damit die Sicht

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