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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Überzeugung war, dass Scarlett sich im Wald bewährt hatte. Die Bescheidenheit in seinem Blick bewies es. Und Scarlett erwiderte diesen Blick mit einem verschlagenen Lächeln.
    Cassie spürte, wie die Flammen der Eifersucht in ihrem Innern aufloderten und ein Bild in ihrem Geist erglühen ließen. Scarlett und Adam, die sich leidenschaftlich küssten, und das auch noch auf Cassies Bett. Die Szene war so lebendig und anschaulich, als hätte Cassie die beiden wirklich auf frischer Tat ertappt. Ihr Zorn vermischte sich mit der Vision, und sie zwang Scarlett, sich von Adam zu entfernen. Dann löschte sie ihr Leben ein für alle Mal mit einer Feuersbrunst aus. Sie beobachtete, wie Scarletts Gesicht sich schwärzte und qualvoll in den Flammen schmolz; ein Anblick, der sie mit wohliger Befriedigung erfüllte. Sie genoss es, Scarlett zugrunde gehen zu sehen, bis nur noch ihre Asche übrig war.
    Das ist nicht wirklich passiert. Cassie musste sich wach rütteln und die Worte mehrmals wiederholen, bis das Bild endlich verschwand.
    Deborah stand auf und trat in die Mitte des Raums. »Ich spreche wahrscheinlich für alle oder zumindest für die meisten von uns, Diana, wenn ich sage, dass wir wollen, dass du glücklich bist. Aber zugleich sind wir in einer üblen Lage. Jeder Einzelne von uns steht momentan im Fadenkreuz. Und das ist es, worauf wir uns jetzt konzentrieren müssen.« Sie hielt inne und Nick ergriff das Wort.
    »Tut mir leid«, sagte er, »aber wenn wir den leisesten Hinweis darauf bekommen, dass Max gegen uns arbeitet, werden wir ihn zur Strecke bringen. Ob er dein Freund ist oder nicht.«
    »Und wie willst du das hinbekommen, starker Mann?«, fuhr Scarlett dazwischen. »Wo offensichtlich dunkle Magie das Einzige ist, was gegen die Jäger funktioniert.«
    Sie hatte abseits von den anderen auf einem Sessel Platz genommen, und das einzige Zirkelmitglied, das sich ihr bis auf Armeslänge genähert hatte, war Sean gewesen– und das auch nur, weil er sie ganz hübsch fand. Aber nun schauten alle sie an, während sie zu Cassie hinüberschaute. »Stimmt’s?«
    Cassie nickte. »Ja, das stimmt. Mit dunkler Magie habe ich die Jäger auf dem Dach der Schule zum Rückzug gezwungen, ebenso, wie Scarlett sie im Wald eingesetzt hat.«
    »Aber dennoch war keine von euch in der Lage, ihre Reliquien zu entmachten«, warf Deborah ein. »Wir brauchen einen Zauber, der genau das bewirkt, um der Bedrohung durch die Jäger für immer eine Ende zu machen. Andernfalls werden sie uns weiter jagen, bis wir alle tot sind.«
    Diana zuckte angesichts Deborahs direkter Worte zusammen, aber der Rest der Gruppe stimmte ihr zu.
    »Cassie«, sagte Adam. »Meinst du nicht auch, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um das Buch deines Vaters zu holen? Vielleicht kann Scarlett uns bei dem Zauber helfen, an dem wir gearbeitet haben.«
    Cassie fühlte sich, als habe sie einen Schlag in den Magen bekommen.
    »Tolle Idee, Adam«, hörte sie Scarletts kehlige, spöttische Stimme. »Warum holst du es nicht, Cassie?«
    Cassie warf Diana, die reglos dasaß und die Lippen zusammenpresste, einen verzweifelten Blick zu. Dann wandte sie sich an Adam. »Ich kann nicht«, sagte sie. »Ich habe es nicht mehr.«
    Scarlett erhob sich von ihrem Platz. »Was meinst du damit, du hast es nicht mehr?«
    »Cassie hat mich gebeten, es für sie aufzubewahren«, beeilte sich Diana zu sagen. »Es ist an einem Ort versteckt, an dem niemand es finden wird.«
    Faye schoss vom Bett hoch. »Willst du mich auf den Arm nehmen, Cassie? Du hast es Diana gegeben und nicht mir?«
    »Wir alle haben ein Recht darauf, es zu sehen«, übertönte Melanie Faye. »Und nicht nur die paar Seiten, die Cassie für uns kopiert hat, sondern das ganze Buch. Diana, am besten holst du es gleich.«
    »Ich bin absolut der gleichen Meinung«, sagte Laurel zu Cassie. »Wir stecken alle zusammen in dieser Sache, und deshalb sollten wir auch alle wissen, welche Mittel wir haben.«
    »Aber ihr habt ja keine Ahnung! Das Buch kontrolliert mich!«, schrie Cassie unvermittelt.
    Alle verstummten und wandten verlegen den Blick ab. Bis auf Faye, die Cassie interessiert beobachtete, und Scarlett, die diese Vorstellung zu genießen schien.
    »Ihr habt keine Ahnung, was es mit diesem Buch auf sich hat«, wiederholte Cassie etwas ruhiger. »Es sind nicht nur die Brandwunden, von denen ich euch erzählt hatte. Seit ich das Buch in die Finger bekam, war ich nicht mehr ich selbst. Und wenn ich erst einmal die Magie aus dem

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