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Die Hexenmeister

Die Hexenmeister

Titel: Die Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich erschienen, um alles in die Reihe zu bringen. Ich bin der Hexenmeister Valentin, der Bruder Tod, der Richter ohne Sense, aber die Menschen kennen mich. Sie…«
    Es war nicht mehr nur seine Stimme, die Flavio Testi hörte. Eine andere drang ebenfalls an seine Ohren.
    Ein Ruf.
    »Vater? Bist du im Haus?«
    Das war sein Sohn Romano. Das Schicksal hatte ihn ausgerechnet zu dieser Zeit herbestellt.
    Auch Valentin hatte die Stimme gehört. Seine Gestalt zog sich etwas zusammen. Er sah dabei aus, als wollte er sich für die Tat sprungbereit machen.
    »Romano? Attentione! Du mußt…«
    Die Warnung erstickte, denn Valentin schleuderte seine beiden Messer auf Testi zu, der das Gefühl hatte, von glühenden Pfeilen durchbohrt zu werden, in die Knie sackte, den rechten Arm noch bewegte und durch die Bewegung die Bilder von der Anrichte räumte. Sie prallten zu Boden, und auch Flavio Testi prallte auf die Bilder, denn nun gehörte er dazu…
    »Hier also wohnst du«, sagte ich, als Romano den Alfa gestoppt und mich zum Aussteigen aufgefordert hatte. Er stand auch vor der Kühlerhaube und deutete mit beiden Händen dorthin, wo wir die Häuser sahen, die das Dorf Locanto bildeten.
    Viel war nicht zu sehen. Beherrscht wurde das ›Bild‹ von dem Meer.
    »Ein romantischer Flecken ist Sizilien«, sagte ich.
    »Sonst noch was John?«
    Ich hob die Schultern.
    »Komm, sag es mir. Ich bin nicht beleidigt.«
    »Ein Ort für alte Leute, nicht?«
    Romano nickte traurig. »Ja, es ist ein Ort für alte Leute. Die Jungen ziehen weg. Sie sehen keine Zukunft mehr. Die großen Städte liegen einfach zu weit entfernt. Du kommst her, schaust dich um, bleibst eine Woche und spürst dann den Drang, wieder verschwinden zu müssen, weil es hier zu einsam ist. Die Menschen leben hier einfach vor sich hin, das ist alles. Keine Chance für die Jugend.«
    »Leider.«
    »So ist es an vielen Stellen der Küste. Auch ich bin gegangen, aber das Gefühl von Heimat steckt noch immer in mir. Und es steigert sich, wenn ich Locanto sehe.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Er stieg wieder ein. Ich klemmte mich ebenfalls auf den Beifahrersitz, um mich die letzten Meter fahren zu lassen. Testi hatte mir schon erklärt, daß es uns nicht möglich sein würde, bis vor das elterliche Haus zu fahren. Die Gassen waren zu eng, da kam man nicht durch. Außerdem standen die Häuser im Fels der Steinhänge. Erst unten am Wasser, wo der kleine Hafen ein offenes Karree bildete, war das Land flacher.
    Auch der Asphalt der Straße hatte aufgehört. Die Reifen knirschten über kleine Steine. Eine südliche Sonne stand am Himmel und gab noch so viel Wärme ab, daß ich schwitzte.
    Wir stoppten an der Kirche. Sie lag am nächsten. Neben der Mauer war noch Platz, und über sie hinweg, von der Innenseite her, wuchsen knorrige Büsche, deren karges Blattwerk von einer Staubschicht bedeckt war.
    Als wir ausstiegen, wurde ein kleines Tor quietschend geöffnet. Der Pfarrer trat uns entgegen. Er war ein sehr alter Mann. In seiner schwarzen Kleidung wirkte er wie ein düsteres Gespenst.
    »Ich habe einen Wagen gehört, Romano, und freue mich, daß du wiedergekommen bist.« Er reichte ihm die Hand. »Geht es dir gut, mein Junge?«
    »Ja, ich kann nicht klagen. Das ist ein Freund aus England. Er heißt John Sinclair.«
    Der Pfarrer blinzelte mich an. Er machte den Eindruck eines Kurzsichtigen. »Ah, es freut mich, einen Freund von Romano kennenzulernen. Seien Sie willkommen.«
    »Danke, Hoch würden.«
    »Du willst sicherlich zu deinem Vater, Romano?«
    »Natürlich. Wie geht es ihm?«
    »Ich sah ihn gestern. Da war er noch munter. Er hat auch von dir erzählt. Er freut sich darauf, daß du kommst. Deshalb war ich nicht überrascht, dich hier zu sehen.«
    »Dann wollen wir ihn auch nicht warten lassen, Hochwürden«, sagte Testi und nickte mir zu. »Recht so.«
    Wir gingen, und ich wollte wissen, ob der Pfarrer in die mystischen Vorgänge eingeweiht worden war.
    »Nein, das ist er nicht. Es weiß nur unsere Familie Bescheid.«
    »Dein Bruder Carlo auch?«
    »Si.«
    Das Dorf schwieg. Es konnte an der Zeit liegen, schließlich war Mittag, da ruhten sich zahlreiche Menschen aus, aber ich glaubte nicht daran, daß später mehr Betrieb herrschen würde. An Locanto war die Zeit vorübergestrichen.
    Die Luft flirrte. Sie war klar und trocken, trotz Meeresnähe. Ein stabiles Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer brachte einen wunderschönen Oktober.
    Schon bald ging es abwärts.
    Romano kannte sich

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