Die Hexensekte!
Freunde raubte ihm fast den Verstand. Er dachte weniger an sich selber, sondern mehr an das Grauenhafte der Situation.
Die Macht seines Hasses und Zornes ließen die geistige Fesselung der Hexe hinter ihm lösen. Er sprang nach vorne und stürmte die Treppe empor. Erst als er die Plattform erreicht hatte, wurde ihm bewusst, dass es ihm gelungen war, die magische Starre zu überwinden.
Er hatte keine Zeit, sich näher mit dem Warum zu beschäftigen. Max stürzte sich auf den Priester, der so verdutzt war, dass er nicht sofort reagieren konnte. Es gelang dem Grafen, ihm das Schwert zu entwinden.
Dann stach er zu!
Das Schwert drang tief in die Schulter des Priesters ein. Der Mann brüllte schmerzerfüllt auf. Im nächsten Moment war die Halle ein brodelnder Hexenkessel.
Die Frauen schrien durcheinander, einige stürmten die Plattform empor. Sie behinderten sich gegenseitig und sorgten dafür, dass David ihrer Aufmerksamkeit entrinnen konnte. Er bückte sich und flüchtete in die Dunkelheit eines Gewölbebogens.
Dort blickte er sich kurz um. Es stand neben einem Art Altar, auf dem die verschwundenen Waffen lagen. Schnell nahm er seine Pistole und steckte den Schutzstein in seine Jacke. Das mächtige, geweihte Königsschwert, das in einer Schwertscheide mit Lederriemen steckte, band er um seine Hüfte.
Dann drehte er sich vorsichtig um und spähte um die Steinmauer zurück in die Halle. Die Hexen hatten sein Verschwinden noch nicht bemerkt, sondern versuchten weiterhin die Stufen zur Plattform empor zu rennen.
Dann blickte David nach oben. Die junge Marie stand stocksteif da. Sie griff nicht ein, half weder dem Priester, noch unterstützte sie den Grafen.
Sie stand mit einem starren Blick in den Augen teilnahmslos neben dem Geschehen.
Der Graf zog eben das Schwert aus der Schulterwunde des Priesters und stieß erneut zu. Der Sektenführer war so überrumpelt, dass er sich vergeblich bemühte, seine geistigen Kräfte anzustrengen. Diesmal traf die scharfe Klinge seinen Bauch. Gurgelnd klappte er zusammen.
Das war der Augenblick, in dem Marie die Hexe wieder zu sich kam. Der Priester hatte sie aus seiner geistigen Macht entlassen. Völlig verstört blickte sie sich um. Sie begriff nicht, was um sie herum vor sich ging. Nur allmählich sickerten die Dinge in ihr Bewusstsein, die sie in der letzten Zeit in der Gewalt des Priesters erlebt hatte.
Der Graf hatte keine Zeit, sich näher mit ihr zu befassen. Er sah die Hexen die Stufen emporeilen und suchte einen Fluchtweg. Er rannte zur anderen Seite der Pyramide, erkannte dort eine in Stein gehauene Rampe. Auf dieser rutschte er runter und kam unter wieder zum Stehen.
„Max! Hierher!“ schrie David aus seinem Versteck.
Der Graf hörte seine Stimme und erkannte den Privatdetektiv, der hinter einer Steinsäule stand und winkte. Er eilte zu seinem Leidensgenossen und verbarg sich neben ihm in der Dunkelheit.
Aber sie konnten nicht weiter fliehen!
Die gewaltige Halle war verschlossen, es führte kein Weg aus diesem Raum. Die Hexen hatten mittlerweile die Flucht der beiden Männer bemerkt und kreisten sie in ihrem Versteck ein.
Die Kräfte von einer solchen Anzahl Hexen konnten die beiden Menschen nichts entgegensetzen. Sie wurden durch unsichtbare Kräfte auf die Knie gezwungen. Die Hexen nahmen David die Waffen ab und führten dann beide nach oben auf die Plattform.
Dort erwartete sie der Hohepriester voller Wut.
„Ihr werdet einen besonderen Tod erleiden!“ schrie er den beiden Männern entgegen. Auf die Hexe Marie achtete er im Moment nicht. Vielleicht war das sein Fehler.
Er konzentrierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf die beiden Ausreißer. Mit schockierten und geweiteten Augen sahen die beiden Männer, dass sich der Priester von den furchtbaren Verwundungen, die ihm der Graf mit dem Schwert beigebrachte, bereits vollständig erholt hatte. Sogar am Schwert klebte nicht ein Tropfen Blut mehr.
Die Hexen legten die Waffen, die David eingesteckt hatte, neben den Priester auf den Boden. Dann zogen sie sich über die Stufen der Pyramide zurück nach unten.
Der Hohepriester setzte seine geistige Macht ein und ließ die beiden Männer vor sich knien. Dann hob er das Schwert.
In diesem Moment geschah es!
Aus einem seitlichen Stein der Pyramide strömte eine rote Nebelwolke. Es schien pure Energie zu sein, die sich dann in einen weiblichen Körper verwandelte.
Ein anschwellendes tiefes Grollen und Rumpeln begleitete die unheimliche Manifestation. Die rote
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