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Die Himmelsleiter (German Edition)

Die Himmelsleiter (German Edition)

Titel: Die Himmelsleiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Lalli
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nackt war und meinerseits nach den Knöpfen greifen wollte, die verführerisch zwischen meinen Augen und ihrem Busen schaukelten, hielt mich ihre Hand zurück.
    Sie erhob sich. Chloé streifte die Bluse über den Kopf und stieg mit einer schnellen Bewegung aus Hose und Slip. Einen Augenblick stand sie bewegungslos da, und ihre Silhouette glänzte matt im Gegenlicht. Es war eine Sekunde des Atemholens. Sie sah auf mich herunter, und obwohl ich den Ausdruck in ihrem Gesicht nur schemenhaft erkennen konnte, meinte ich eine ernste Bestimmtheit darin zu erkennen. Auch ich sah sie an, umfing sie im Geiste, vereinnahmte sie mit einem geheimnisvollen sechsten Sinn, als könnte ich das vorwegnehmen, was gleich passieren würde, was von diesem Moment an niemand auf der Welt würde verhindern können. Altomonte hatte unrecht, dachte ich, nur die Gewissheit schafft Wirklichkeit.
    Sie beugte sich zu mir, fuhr mit der Hand die Innenseite meines Schenkels hinauf, z ögerte einen Augenblick, um dann meinen Penis leicht zu umfassen, ihn anzuheben, zu drücken und mit jedem einzelnen Finger zu betasten. Dann nahm sie ihre Lippen zu Hilfe, spielerisch, wie sie es vorher beim Küssen gemacht hatte. Sie schien nicht die Absicht zu haben, mich zu erregen. Es war als genieße sie die Vorfreude, als wollte sie mich vorkosten.
    Behände stieg sie wieder auf, und ehe ich mich versah, hatte mich eine feuchte Wärme umschlossen. Ein kleiner Schauder durchlief ihren Körper und pflanzte sich in meinem fort, als habe ein unsichtbarer Strom zu fließen begonnen. Ein paar Mal versuchte sie sich mir wieder langsam zu entziehen, und erst, als die Verbindung zwischen uns abzubrechen drohte, machte sie kehrt, als habe sie sich eines Besseren besonnen. Währenddessen spürte ich der Kühle nach, die an dieser Nahtstelle hinter der Hitze her kroch, und der Hitze, die sie anschließend wieder vertrieb. Dann presste sie sich fest an mich, als wollte sie so viel wie möglich in sich aufnehmen und hielt inne. Sie schien in sich hineinzuhorchen, und ich fühlte wie sie innerlich bebte.
    Sie lie ß los, und wie ein Segelschiff, das den schützenden Hafen verlässt, verfiel sie in eine runde schwingende Bewegung, die sich steigerte, je weiter wir hinausgetrieben wurden. Ich schloss die Augen. Meine Hände berührten ihre Waden, ihre glatten Schenkel, die sich ohne Anstrengung hoben und senkten, wanderten weiter zu den Rundungen ihres kleinen Gesäßes, lagen dann sacht auf der Haut ihrer Seiten, die im Auf und Ab kühl unter meinen Fingern dahinglitt, als streichelte ich sie.
    Ich schlo ss die Augen, und plötzlich war es nicht mehr Chloé, die mich umgab wie die glitzernde Gischt der Brandung, sondern Alessandra, jene Alessandra längst vergangener Tage. In diesem, ihrem zum Verwechseln ähnlichen Körper war sie auferstanden, um mit mir den Jüngsten Tag zu feiern, um einen Kreis zu schließen, der sich viele Jahre zuvor irgendwo verloren hatte. So anders ihre Bewegungen waren, die fast abgeklärte Souveränität, mit der sie mich liebte, so täuschend echt fühlte sich ihre Haut an, so sehr glich der Laut ihrer Stimme, der dunkle Geruch, den sie ausströmte, dem der Mutter. Während ich fast ehrfürchtig dieser Zeremonie der Auferstehung beiwohnte, dachte ich an die wirkliche Alessandra zurück, an das erste Mal, als wir zusammen geschlafen hatten, an die vielen, die gefolgt waren. Plötzlich fühlte ich so etwas wie Trauer über die Ängstlichkeit, mit der wir uns begegnet waren, die Unbeholfenheit unserer Berührungen, die Verletzlichkeit, die uns um die ersehnte Nähe gebracht hatte. Warum hatten wir uns nicht so annehmen können, wie wir es heute taten? Und ich wunderte mich, was diese andere in meinen Armen so anders machte.
    Chloé war auf mir zusammengesunken. Noch heftig atmend, rieb sie ihren Kopf an meiner Schulter. Vorsichtig rollte ich sie auf den Rücken.
    Entspannt lag sie unter mir: die Haare wirr auf dem Kissen, die nahtlos gebr äunte Haut glänzend von der Anstrengung. Ihre Brüste, die sich jetzt flacher aufwölbten und weiten Halbkugeln glichen, zitterten weich im Takt meiner Bewegung. Jetzt wollte ich sie, jetzt wollte ich Chloé. Sie war es, die ich fühlte, die auf mich wartete, die ich mehr begehren und mehr genießen zu können glaubte, als ich es je bei Alessandra gekonnt hatte. Und als ob sie meine neuerwachte Gier gespürt hätte, zog sie die Knie leicht an. Ein leiser Seufzer drang aus ihrem halbgeöffneten Mund, und auch ihr

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