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Die Himmelsleiter (German Edition)

Die Himmelsleiter (German Edition)

Titel: Die Himmelsleiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Lalli
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wie ein Phantom in einer dunklen Kammer des Instituts am Terminal saß und seine geheimnisvolle Arbeit vorantrieb. Möglich auch, dass er sich über eine Telefonleitung zugeschaltet hatte, dann konnte er an jedem beliebigen Ort der Welt sein.
    Noch w ährend ich überlegte, was zu tun sei, hatten meine flinken Finger weitergeschrieben: transmit monti . Warum sollte ich nicht einfach das tun, was ich unter anderen Umständen mit der größten Selbstverständlichkeit getan hatte?
     
    BELLA: hallo, bist du es, monti? (Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu:) ich bin's, tommi.
    MONTI: hallo tommi, wie geht's?
    BELLA: du lebst?
    MONTI: du wunderst dich, dass ich lebe?
    BELLA: allerdings! was soll eigentlich der ganze hokuspokus?
    MONTI: das ist eine gute frage. manchmal fuehrt ein umweg eher zum ziel.
    BELLA: (Er sprach in Rätseln.) wo bist du?
    MONTI: dort, wo du es am wenigsten vermutest. aber erzaehle doch von dir!
    BELLA: lass den unsinn, es wird zeit, dieses dumme spiel zu beenden!
    MONTI: ich verstehe, was du meinst, bin aber nicht deiner meinung.
    BELLA: (Er hörte sich an wie ein Kind. Vielleicht hatte sein Verstand Schaden genommen.) was ist passiert? warum versteckst du dich? deine tochter, ich, alle halten dich für tot.
    MONTI: liebst du sie?
    BELLA: (Die Direktheit seiner Frage überrumpelte mich. Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht, aber das brauchte ich auch nicht.) ja, ich glaube, ja.
    MONTI: das freut mich. liebe ist ein schoenes gefuehl.
    BELLA: (Ich versuchte es erneut.) warum versteckst du dich? was soll das ganze theater?
    MONTI: tommi, du stellst wie immer zu viele fragen. warum horchst du nicht in dich selber hinein? die antworten sind immer nur in uns.
    BELLA: (Er brachte mich zur Verzweiflung. Hilflos schrieb ich:) ich mache mir sorgen - um dich und nicht nur um dich.
    MONTI: du hast angst?
    BELLA: ja, ich habe angst, dass du etwas voellig verruecktes tun koenntest!
    MONTI: fuerchte dich nicht, denn der berg wacht.
    BELLA: (Was er sagte, klang immer wirrer. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er angefangen hätte, die Bibel zu zitieren.) monti, was soll das? was, zum teufel, faselst du da?
    MONTI: altomonte, der hohe berg. ich bin der berg.
    BELLA: monti, lass uns vernuenftig reden!
    MONTI: fuerchte dich nicht, denn der berg wacht.
     
    Ich versuchte es noch ein paar Mal, erhielt aber stets die gleiche Antwort. Schließlich erschien die Mitteilung MONTI not logged in auf dem Bildschirm.
    Neben dem Terminal stand ein Telefonapparat. Ich lie ß mich mit dem Rechenzentrum des Europäischen Instituts verbinden. Dort gab man mich an den diensthabenden Operator weiter.
    Es l äutete sehr lange, bis etwas in die Leitung gebrüllt wurde, das sich wie Kern! anhörte. Ich stellte mich als Mitarbeiter Bells vor. In der laufenden Sitzung hätte ich mit einem Benutzer namens MONTI Botschaften ausgetauscht. Ob er mir sagen könne, an welchem Terminal dieser sitze. Wir seien leider unterbrochen worden.
    "Warten Sie bitte?!" Die Leitung rauschte ein wenig. In der Ferne ratterten Drucker und andere Maschinen. Nach kurzer Zeit war er wieder dran. "H ören Sie?! Es tut mir leid, aber das war kein User. Nach meinen Informationen bezieht sich MONTI auf ein Task."
    "Was um aller Welt ist ein Task?" fragte ich verwirrt.
    "Ein Task?" Kern dachte nach. "Nun, wie soll ich sagen, ein Task ist ein Job, also eine Aufgabe." Wir kamen nicht richtig weiter. "Warten Sie, ich erkläre es Ihnen. Also, das kann ein Gerät sein, das angesteuert wird, ein Drucker zum Beispiel, ein PC, das kann aber auch ein Programm sein, das auf dem Hauptrechner läuft, verstehen Sie?"
    "S ie meinen, ich habe mit einem Computer gesprochen?"
    "Man k önnte es so ausdrücken."
    "U nd ich habe es nicht gemerkt?" Ich war so verblüfft, als hätte ich herausgefunden, dass die Frau, die neben mir im Bett lag, in Wirklichkeit ein Mann war.
    Der Operator kicherte leise. Er schien sich zu am üsieren. "Das könnte einen gewissen Herrn Turing interessieren."
    Ohne ein weiteres Wort, legte ich auf. Es war mir peinlich, auf eine Maschine hereingefallen zu sein. Wer k ünstliche Intelligenz für real hielt, konnte selbst nur etwas beschränkt sein, hatte mir der Operator zu verstehen gegeben. Wieder einmal war ich wütend auf Altomonte. Selbst aus dem Jenseits machte er sich über mich lustig. So als hätte ich mich entschlossen, ihm gehörig die Meinung zu sagen, knallte ich erneut das Kommando cpq_names cern in die Tasten. Der Bildschirm füllte sich

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