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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sehr. Ansonsten war wohl alles nur Blödsinn, was er gerade gedacht hatte.
    Es war tatsächlich Blödsinn, denn es geschah gar nichts, und er sah auch niemanden. Trotzdem ließ er den Blick noch einmal in aller Ruhe über die Felswände auf beiden Seiten schweifen. Er suchte gründlich nach irgendetwas Verdächtigem – zumindest so gründlich, wie ihm das von hier unten aus möglich war.
    »Nichts«, murrte er jedoch nach einer Weile. »Kein Bogenschütze, keine Arianrhod.«
    »Sollten wir die Suche nicht lieber abbrechen?«, fragte Isana. »Ich meine, jetzt, da wir wissen, dass hier Bogenschützen unterwegs sind …«
    »Wir brechen überhaupt nichts ab«, fuhr Taru sie an. »Im Gegenteil, wir setzen die Suche fort.« Er zögerte kurz, bevor er weitersprach. »Aber wir brauchen dringend irgendetwas, was uns weiterhilft.«
    »Ja«, pflichtete ihm Isana bei. »Aber leider wäre ich dir bei der Suche nach Arri jetzt eher eine Last als eine Hilfe. Warum lässt du mich nicht einfach gehen?«
    Taru schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht. Du bleibst erst mal bei mir.«
    »Aber warum?«, jammerte sie. »Ich finde es ja freundlich von dir, dass du mir hochgeholfen hast, nachdem mich der Sturm aufs Ufer geworfen hatte. Aber jetzt muss ich wirklich zurück. Ich bin doch die Heilerin. Ich muss so schnell wie möglich ins Dorf, um den Verletzten zu helfen!«
    »War es denn tatsächlich der Sturm, der dich niedergeworfen hat?«, fragte Taru bissig. »War es nicht Arianrhod … auf ihrer Flucht?«
    Als sie nicht gleich antwortete, warf er einen Blick in die Richtung, aus der die Krähe hinabgestürzt war. Ein kleiner Busch erregte seine Aufmerksamkeit, weil sich dessen Zweige so bewegten, als hielte sich jemand daran fest. Er trat einen Schritt vor und beschattete die Augen mit der Hand.
    Ja, das zähe Gezweig machte eine viel stärkere Bewegung, als es dem Wind eigentlich entsprach. Taru spürte, wie ihn das Jagdfieber packte. Da oben war etwas, ganz sicher. Wenn er Pech hatte, war es allerdings ein Bogenschütze, der gerade einen Pfeil auf seinen Bogen legte, um dann mit einer schnellen Bewegung vorzutreten und auf ihn anzulegen. Wenn er aber Glück hatte, war das Arianrhod, die dort Schutz vor ihm gesucht hatte, weil sie ihn schon von weitem auf das Tal hatte zukommen sehen.
    »Der Busch ist mir vorhin auch schon aufgefallen«, sagte Isana, der sein Blick nicht verborgen geblieben war. »Von dort kam der Vogel, der hinabgestürzt ist. Dort oben sind auch noch andere Krähen.«
    Krähen, die einen Busch in eine solche Bewegung versetzten? Taru konnte das nicht glauben. Doch sein Misstrauen zerstob, als er von dem Felsrand über dem Gebüsch eine Krähe aufsteigen sah, ein großes, tiefschwarzes Exemplar, das sich mit einem wütend klingenden Krächzen in die Lüfte erhob und sich dann augenblicklich wie ein Raubvogel emporschraubte.
    »Die Menschen im Dorf brauchen mich«, sagte Isana hartnäckig, ohne das Auftauchen der Krähe zu kommentieren. »Denk doch an die Verletzten! Wir können sie nicht im Stich lassen. Ich muss so schnell wie möglich zurück.«
    Geistesabwesend nickteTaru. »Selbstverständlich. Du sagst es. So schnell wie möglich. Also sieh zu, dass wir die Drude finden – dann kannst du sofort zurück!«
    Diese unverschämte Tochter des Schmieds schnappte nach Luft, wie Taru aus den Augenwinkeln feststellte. Dabei tat er aber so, als blicke er der Krähe hinterher, die jetzt abdrehte und auf die andere Seite des Tales zuhielt.
    Isana würde schon noch begreifen, warum er sie sich geschnappt hatte, als sie vor ihm im Dreck des Uferschlicks gelegen hatte. Sie an den Haaren zu packen und sich mit ihr zusammen an die Verfolgung von Arianrhod zu machen, war eins gewesen. Während der Wind wie mit unsichtbaren Reißzähnen über sie hergefallen war, hatte Isana irgendetwas von dem Steinbruch gebrabbelt, zu dem Arianrhod vielleicht geflohen war. Wahrscheinlich hatte sie damit gerechnet, dass er sich für den Hinweis bedanken und sie freilassen würde.
    Er war doch nicht blöd. Isana mochte glauben, dass sie als Heilerin unter dem besonderen Schutz der Gemeinschaft stand, und Taru wusste nur zu gut, dass ihr Vater Kenan jeden, der es wagte, seiner geliebten Tochter ein Haar zu krümmen, seinen Schmiedehammer spüren ließe. Doch es gab ein sehr einfaches und wirkungsvolles Mittel, wenn ihm die kleine Heilerin dumm kam: Er konnte ihr die Kehle durchschneiden und ihren Körper in die ekelhafte Leichengrube werfen,

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