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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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stieß Torgon schon ein markerschütterndes Brüllen aus, drehte sich wild herum und rannte auf irgendjemanden zu, den Lexz bislang nicht einmal bemerkt hatte. Als Lexz den Kopf in die andere Richtung riss, erkannte er gleich mehrere vollkommen … unmögliche Gestalten, die sich auf Ekarna stürzten.
    Sumpfgeister? Wohl kaum. Es waren Menschen aus Fleisch und Blut, die sie angriffen. Und doch schien dieser Anblick so unglaublich, dass Lexz einen vollen Herzschlag lang einfach nur wie erstarrt zusah, bis er nach vorne sprang und noch in der unsicheren, torkelnden Bewegung seine Waffe endgültig hervorriss.
    Ekarna wurde angegriffen, aber nicht von den Gestalten in den Kapuzen, den Dämonen, wie Torgon sie genannt hatte. Aus dem Wald brach eine Horde noch ganz anderer Angreifer hervor: Untersetzte Kerle mit wilden Bärten und noch wilderen Blicken. Die Männer trugen keine gewebte Kleidung, sondern steckten in grob zusammengenähten Bären- oder Wolfsfellen, die wie Überbleibsel aus einer anderen, längst vergangenen Welt aussahen. Dazu passte auch ihre Bewaffnung aus wuchtigen Holzkeulen und massiven Steinäxten, die sie drohend schwangen, während sie sich mit einem tierisch klingenden Gebrüll auf sie stürzten.
    Höhlenmenschen.
    Was, bei allen Göttern, taten denn Höhlenmenschen hier? Lexz war der Meinung gewesen, dass es sie schon seit vielen, vielen Generationen nicht mehr gab. Schließlich lebten sie in der Zeit von Webstühlen, Bronzewaffen und Langhäusern, und nicht in den harten alten Zeiten, als die Menschen den wilden Tieren noch die Höhlen streitig machen mussten, um sich vor den Naturgewalten zu schützen.
    Die Zeit, die Lexz mit diesem nutzlosen Gedanken verschwendete, reichte Torgon, um mit seinem Hammer unter die Angreifer zu fahren. Und das keinen Augenblick zu früh, denn Ekarna war bereits getroffen und taumelte zurück. Bevor ihre Angreifer ihre Schwäche ausnutzen konnten, war Torgon unter ihnen. Mit ungestümer Wut warf er sich gleich zwei der ungepflegten Langbärte entgegen, ließ seinen Hammer auf den Arm des einen knallen, dass es ein fürchterlich dumpfes Geräusch gab und dem Kerl die Keule aus der Hand geprellt wurde, während er dem anderen aus der gleichen Drehung heraus den Ellbogen ins Gesicht stieß.
    »Lasst Ekarna in Ruhe!«, brüllte er dabei. »Die steht unter meinem Schutz!«
    Der Mann, den er mit dem Ellbogen erwischt hatte, spuckte zwar Blut, zeigte sich dadurch aber nicht sonderlich beeindruckt. Ohne Aufschrei, dafür aber mit der brutalen Kraft eines Bären, der durch einen Treffer bis aufs Äußerste gereizt war, sprang er vor – und packte mit beiden Händen Torgons Hammer. Lexz beobachtete ungläubig, wie er den Dicken an seinem eigenen Hammer so mühelos hin und her schwenkte, als hätte er einen Fuchs am Schwanz erwischt und würde ihn nun herumwirbeln, um ihn dann an einem Felsen zu zerschmettern.
    »Nein!«, schrie Lexz.
    Er war immer noch unsicher auf den Beinen, aber die Angst um seine beiden Gefährten verlieh ihm neue Kraft. Jetzt war er es, der wie ein leibhaftiger Dämon über sie kam. Sein aufwendig gefertigtes Bronzeschwert unterlief den kraftvollen, aber plumpen Keulenschlag eines Höhlenmenschen, der sich im letzten Augenblick dazwischenwerfen wollte, und erwischte den Kerl, der meinte, Torgon ungestraft herumschleudern zu dürfen. Seine Klinge ritzte die Schulter des Mannes auf und schrappte über seine Kehle, dann brüllte der Kerl auf und sprang zurück.
    Wenn Lexz aber gedacht hatte, dass er jetzt aufgeben werde, dann sah er sich getäuscht. Der Bärtige hielt den Hammer weiterhin so fest umklammert, und das würde er wahrscheinlich selbst dann noch tun, wenn er schon tot war.
    Torgons Augen quollen fast aus den Höhlen, als er sich mit beiden Füßen in den Boden stemmte, um seinen über alles geliebten Bronzehammer wieder an sich zu bringen. Er schien es einfach nicht fassen zu können, dass jemand stärker sein sollte als er selbst. Doch im Augenblick zumindest schien ihm der Angreifer überlegen zu sein. Er machte zwei, drei Schritte rückwärts und zog Torgon dabei wie ein kleines Kind mit sich.
    Lexz setzte nach, um dieses lächerliche Schauspiel mit einem Schwertstreich zu beenden. Bevor er aber dazu kam, waren schon zwei andere Höhlenmenschen herangestürmt, um ihn mit vereinten Kräften anzugreifen. Sie waren untersetzt und einen halben Kopf kleiner als er, doch die Muskeln ihrer nackten Arme beeindruckten ihn; außerdem waren sie

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