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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ausweichmanöver. Immer wieder gelang es Lexz, unter einer der Waffen wegzutauchen oder rechtzeitig zur Seite zu springen. Aber dabei kam er auch mit jedem Schritt der Grube näher.
    Er versuchte einen Ausfallschritt, erwischte einen der Bärtigen mit seiner Klinge und trat einem anderen die Steinaxt weg, die daraufhin in einem langgezogenen Bogen davonsauste und mit einem platschenden Geräusch inmitten der halb verwesten Leichenteile in der Grube aufschlug. Dafür handelte er sich einen harten Treffer im Nierenbereich ein.
    Keuchend stieß er die Luft aus, wurde von einer bronzeharten Faust getroffen, die ihn an der Schulter erwischte, und taumelte zurück. Die Grube befand sich in seinem Rücken! Er musste hier fort, bevor er einen Schritt zu weit zurücktaumelte und in den fürchterlich blubbernden Leichenpfuhl fiel.
    Doch es war hoffnungslos. Die Angreifer heulten wie ein Wolfsrudel auf, und er begriff, dass sie ihn jetzt genau dort hatten, wo sie ihn von Anfang an hatten haben wollen. Mit der Grube im Rücken hatte er kaum mehr eine Chance, dem nächsten Angriff mit einer schnellen Ausweichbewegung zu entgehen. Vor seinen Augen tanzten blutige Schleier, und die Luft brannte wie Feuer in seinen Lungen.
    Aber sie hatten die Rechnung ohne Ekarna gemacht. Lexz sah aus den Augenwinkeln, wie sie den Mann beiseitestieß, mit dem sie gerade noch selbst beschäftigt gewesen war, und wie dann ein Rachekobold herangehetzt kam. Ihre tiefschwarz umränderten Augen blitzten voller Wut und Kampfeslust auf. Einer der Fellgekleideten fuhr herum und holte mit seiner Keule aus, und ein anderer tat es ihm mit seiner Steinaxt gleich. Lexz hielt unwillkürlich die Luft an und glaubte schon, mit ansehen zu müssen, wie die Raubkatze geradewegs in ihr Verderben lief.
    Doch etwas anderes geschah. Ekarna sprang auf die beiden zu, in der Rechten ihr zwar kurzes, aber robustes Bronzeschwert, und in der Linken die Steinaxt, die im Vergleich zu denen ihrer Gegner nun plötzlich beinahe elegant wirkte. Ihr Schwert zuckte vor, und der Wuschelbart, der gerade erst seine gewaltige Keule auf sie hatte niedersausen lassen wollen, taumelte zurück.
    Lexz hatte noch nicht einmal gesehen, dass Ekarnas Schwert vorgezuckt war. Dafür sah er umso genauer, dass jetzt auch von der Seite einer der Höhlenmenschen auf sie zustürmte. Zu seinem Entsetzen war er aber nicht mit einer Keule oder einer Axt bewaffnet, sondern mit einem Speer!
    Ekarna musste dies auch gesehen haben. Sie reagierte vollkommen anders, als Lexz es erwartet hatte: Die Steinspitze des Speers sauste auf sie zu, und sie blieb einfach stehen – um dann im allerletzten Augenblick noch den Oberkörper so biegsam wie eine junge Esche zurückzubiegen. Der Speer rauschte an ihr vorbei, nein … Ekarna packte ihn mit beiden Händen und riss ihn an sich heran. Ihr Kopf schnellte vor, und Lexz sah ihre Zähne aufblitzen, als sie sie in den Hals des Höhlenmenschen schlug.
    Der Mann brüllte vor Schmerz und Überraschung auf. Seine Hand fuhr nach oben, dorthin, wo augenblicklich Blut hervorsprudelte.
    Alle – Lexz, Torgon und die Höhlenmenschen – erstarrten. Ekarna sprang zur Seite und wischte sich über den blutverschmierten Mund, während ihre grünen Augen blitzten. Dabei sah sie wegen ihrer kriegerischen Bemalung so aus, als wäre sie gerade der Unterwelt entstiegen, um sich aus der Welt der Lebenden neue Opfer zu holen.
    Der Mann, den sie in den Hals gebissen hatte, rammte den Speer in den Boden, machte dann zwei, drei hilflose Schritte, drehte sich zu der Raubkatze um und zog eine Streitaxt hervor, machte wieder einen Schritt auf Ekarna zu … und brach dann ganz langsam und mit einem schrecklich gurgelnden Geräusch zusammen.
    Aus seiner Halswunde pulste nun deutlich helleres Blut hervor, erst langsam, dann immer schneller.
    Als wäre dies ein geheimes Signal, kam Bewegung in seine Kampfgefährten. Der Kerl, der Torgons Bronzehammer umklammert hielt, ließ ihn nun los, als wäre er plötzlich siedend heiß geworden, und stürzte zu dem Verletzten hin. Die anderen taten es ihm so schnell nach, dass Lexz zunächst gar nicht begriff, was hier eigentlich geschah.
    Dann packten zwei der Männer den Verletzten, zogen ihn hoch und schleppten den nach wie vor heftig Blutenden mit sich fort. Seine Füße schleiften dabei wie die eines Toten über den Boden, aus seinem Mund aber kamen noch immer schreckliche gurgelnde Geräusche.
    Lexz packte seine Waffe fester, als sich die anderen Männer zu

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