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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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eindeutig eine harte Schufterei.
    Die ganze Nacht über auf den Beinen, um andere von vorn bis hinten zu bedienen – die normalerweise auch noch besoffen und abstoßend sind. Schließlich aber ist auch meine Schicht vorbei. Der letzte Gast wurde von seinem Bierglas losgeeist und zur Tür hinauskomplimentiert, das letzte Glas ist abgewaschen, und meine Beine drohen damit, sofort zusammenzusacken, weil ich hinter dem Tresen mehr gelaufen bin als Linford Christie im Training.
    »Okay, wir sind fertig.« Dot wischt sich die Hände an ihrer Schürze ab, bevor sie sie auszieht, zusammenrollt und in den Korb mit der Schmutzwäsche wirft. »Sylv und ich teilen uns ein Taxi zurück nach Islington. Sollen wir dich mitnehmen?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Nein danke. Ich muss genau in die andere Richtung. Mach dir keine Gedanken, ich komme schon heim.«
    Sylvia steckt seinen blond gefärbten Stachelkopf durch die Tür und ruft nach Dot.
    »Das Taxi ist da, Dotty, setz deinen dicken Hintern in Bewegung. Heute haben wir nämlich den schlecht gelaunten, der immer was extra berechnet, wenn wir ihn warten lassen.«
    »Das Taxi mag ja hier sein, mein Süßer, aber Ben leider nicht. Wir müssen warten, bis er kommt und abschließt.«
    »Oh, puuh!« Sylvias schelmisches Lächeln verschwindet. »Ich will nach Hause – ich bin soooo müde. Bin letzte Nacht aufgeblieben, um mir einen Spätfilm mit Gary Grant anzusehen. Ich weiß, das sollte ich nicht, aber ich liebe eben einen guten Gary Grant.«
    »Keine Sorge«, erbiete ich mich und wische meine feuchten Hände an einem Geschirrtuch ab, »geht nur, ich warte auf Ben.«
    »Wirklich?«, fragt Dot widerstrebend. »Ich finde, wir sollten dich nicht allein hier lassen, schon gar nicht an deinem ersten Abend.«
    »Wirklich, das ist gar kein Problem. Ich verspreche, dass ich mich nicht mit den Einnahmen aus dem Staub mache.«
    »Ich mache mir eher Sorgen darum, dass sich jemand mit dir aus dem Staub macht«, bemerkt Dot. »Obwohl die ganzen Kerle ja weg sind und Ben jede Minute hier sein sollte.«
    Dot sehnt sich genauso nach ihrem Bett wie Sylv nach seinem. Verständlich, wenn man bedenkt, dass sie schon gestern
    Nacht die gleiche Schicht hatte. Ich bin so fertig, dass ich auf der Stelle umfallen könnte, aber ich überlege mir, dass ich genauso gut die Gelegenheit nutzen und mit Ben sprechen könnte; mal sehen, ob ich etwas über den entwischten Eddie herausfinden kann.
    Falls Amanda wirklich in der Wohnung lauert und nach Neuigkeiten giert, dann würde ich mich sicherer fühlen, wenn ich welche hätte, um sie damit zu füttern.
    »Alles okay, wirklich. Geht ruhig.«
    »Also gut, wenn du dir ganz sicher bist, dass es okay ist. Danke, meine Liebe. Und danke für heute Abend. Du warst großartig. Wir sehen uns dann in einer Woche wieder.« An der Tür bleibt sie zögernd stehen. »Bist du sicher, dass es okay ist?«
    »Klar doch. Geh nur.«
    Dot zieht die Tür hinter sich ins Schloss. Ich streiche mir die Haare aus der Stirn und nehme meine Schürze ab, die nicht länger weiß, sondern mit Bierflecken übersät ist. Dann leere ich einen vergessenen Aschenbecher, esse drei übrig gebliebene Cocktailkirschen, bevor ich die Schale abwasche, und flehe insgeheim darum, dass Ben und sein riesiger Schlüsselbund nicht lange auf sich warten lassen. Ich spüre, wie meine Lider zufallen wollen, als ich die kleine Glasschale im Metallbecken hinter dem Tresen abspüle. Der Schlafmangel fordert seinen Tribut.
    »Na, wie war dein erster Abend?«
    Hastig und überrascht fahre ich herum und stehe dem Hausherrn höchstpersönlich gegenüber.
    Nicht Ben, sondern Eddie, der gekommen ist, um abzuschließen, falls ich die Tatsache richtig interpretiere, dass er einen großen Schlüsselbund in der Hand hält.
    »Oh, hi.«
    Plötzlich komme ich mir total linkisch und tölpelhaft vor, als hätte ich wirklich kein Recht, hier zu sein. Als wüsste er irgendwie, dass ich unter falschem Vorwand hier bin.
    »Ahm, der erste Abend, ja. War viel los, ziemlich viel.«
    »Freut mich zu hören.«
    Seit der Nacht im »Black Betty’s« vor einer Woche ist dies das erste Mal, dass ich wieder mit dem Mann spreche.
    Heute Abend ist er lässiger angezogen, in Jeans und Poloshirt, und er scheint beim Friseur gewesen zu sein – das weiche, braune Haar am Hinterkopf ist kürzer, und auch oben sind es gut zwei Zentimeter weniger. Es steht ihm. Auch er sieht so müde aus, wie ich mich fühle; dunkle Schatten liegen unter seinen

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