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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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zusehends dunkler in der Höhle, und ein plötzlich aufkommendes Poltern begleitete ihre Worte. Es knirschte und krachte, als ob man Steine in einer Mühle zerknacken würde. Fingernägel auf der Schultafel waren ein Witz gegen dieses fiese Geräusch. Wiederum mussten sich die Freunde mit beiden Händen die Ohren zuhalten.
    Als es in der Höhle wieder leiser wurde, sagte John »Schaut mal nach oben! Ich glaube, unsere Falle löst sich gerade auf.« Über ihnen wurde der Himmel sichtbar, und John bestaunte die auftauchenden Sterne. »Die Felsen zerbröckeln, wir werden befreit!«
    Die als Wasser vermutete Flüssigkeit versank ziemlich schnell völlig spurlos im Boden. Rundherum war es plötzlich pulvertr ocken. Selbst die Kleidung der drei zeigte nicht die geringsten Spuren von Feuchtigkeit.
    »Das blaue Zeug war alles Mögliche, aber nichts, was ich kenne. Es war kein Wasser. Ich glaube, das waren die Wasserwesen in aufgelöster Form, in denen wir gebadet haben. Zum Glück sind sie jetzt verschwunden. Eine andere Erklärung habe ich nicht dafür, dass unsere Kleidung jetzt völlig trocken ist. Zudem war diese Masse ungewöhnlich warm«, stellte Franklyn fest.
    » Das klingt ziemlich plausibel. Zum Glück haben sie uns nicht wie begossene Pudel stehen lassen«, antwortete Carla. »Wir können von Glück reden, dass wir trocken sind und nicht frieren müssen.«
    Das Knirschen verstummte so schnell wie es erschienen war, und es wurde ganz leise um die drei Freunde. Draußen war es stockfinster. Nur das seichte Leuchten der Sterne erhellte jetzt die Gegend.
    »Erst platzt uns fast das Trommelfell, jetzt könnte man eine Nadel fallen hören. Aber ich glaube, ich würde die Nadel nicht hören, denn meine Ohren pfeifen wie ein Teekessel«, sagte John in flüsterleisem Ton.
    »Haben die Wesen vielleicht die nächste Attacke auf uns geplant? Vielleicht wollen sie uns jetzt außerhalb der Höhle auflauern. Ich finde, es stinkt gewaltig nach einer Falle. Was haltet Ihr von der Situation?«, bangte John.
    »Ich weiß nicht recht, mein Instinkt schlägt Alarm. Es scheint, als wollten sie uns freilassen, aber es stellt sich die Frage, warum sie so plötzlich von ihren Zielen ablassen? Ich will nicht hoffen, dass sie uns freilassen, um sich an der Jagd auf uns zu ergötzen. Es wäre dann vergleichbar mit dem Verhalten von Katzen. Opfer freilassen, laufen lassen und so lange jagen, bis es tot ist«, meinte Carla. Ihr Pessimismus machte den beiden Angst.
    »Du hast Recht, es ist viel zu ruhig hier draußen. Lasst uns s icherheitshalber von diesem Ort verschwinden. Direkt vor uns befand sich bis vor kurzem ein aktiver Vulkan und hinter uns eine fürchterliche Höhle. Wer weiß, was noch alles auf uns zukommt, falls wir hier bleiben. Und im Moment haben wir die Möglichkeit zu fliehen. Wir sollten es ausnutzen. Sollte das Unheil auf uns warten, sind wir nicht mehr da. Vielleicht bekommen wir die Gelegenheit zur Flucht niemals wieder.«
    »Wer uns quälen will, der findet uns, egal wo wir uns verst ecken« sagte Franklyn.
    »Ist mir egal, ich will hier weg !«
    Die Freunde entfernten sich so weit von diesem Ort, bis sie nicht mehr das Gefühl hatten, im Einzugsbereich einer potentiellen Gefahr zu stehen.
     
    »Der Vulkan befand sich in dieser Richtung, wenn ich mich richtig entsinne«, sagte Carla und zeigte in Richtung Norden. »Ich schlage vor, wir gehen weiter in die entgegengesetzte Richtung. Ich kann zwar keinen einzigen Berg erblicken, aber der Vulkan ist auch aus dem Nichts entstanden. Lasst uns ein wenig durch die Gegend laufen um zu begutachten, was es hier alles gibt.«
    »Du sprichst mir aus der Seele. Je mehr wir über die Umg ebung erfahren, desto besser können wir uns gegen plötzlich auftauchende Gefahren wehren«, sagte John.
    Franklyn zog ein mürrisches Gesicht, als er hörte, dass er sich bewegen soll. Weit laufen stand nicht gerade auf der Liste seiner Lieblingsbeschäftigungen.
    »Komm, Franklyn, auch wenn du nicht gern läufst. Deinem Gesicht ist genau zu entnehmen, wie du über Bewegung denkst. Hier geht es allerdings nicht um Gemütlichkeit und deine faulen Beine, sondern um unsere Sicherheit und unser Leben. Ach was, wofür muss ich mich rechtfertigen, ich glaube, du bist der erste, der das begreift, sobald es wieder heiß unter deinem Hintern wird. Stimmt´s?«
    Mit diesen Worten erzwang John ein Okay aus Franklyns Mund. Dieser setzte sich ohne zu murren in Bewegung und ging voran.
    »Folgt mir, aber

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