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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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rohes Fleisch gewittert hat. Die Erlebnisse der letzten Stunden waren einfach zu viel für ihren Körper.
    Plötzlich sah sie eine Sternschnuppe, die nur eine Sekunde brauchte, um den gesamten Himmel zu überfliegen. Sie wünschte sich, dass dieses unfreiwillig angetretene Abenteuer endlich und vor allem schnell ein gutes Ende findet.
    Hoffentlich erfüllt mir die Sternschnuppe diesen Wunsch! , dachte Carla und sank langsam neben John zu Boden. Anschließend schlief sie mit dem Kopf auf Johns Brust ein, denn die Müdigkeit war einfach stärker als ihr Wille, Wache zu schieben. John nahm ihren Kopf auf seiner Brust nicht wahr, er schlief einfach weiter.
    Die Nachtwache konnte sie nun leider nicht mehr an ihre Freunde weitergeben, doch das war ihr völlig gleichgültig.
    Das Schicksal meinte es gut mit ihnen und ließ die Nacht ohne Zwischenfälle verlaufen. Nichts Wesentliches geschah, keine Monster tauchten auf, keine Wasserwesen schwebten über den Fußboden, keine Störenfriede weckten die Freunde. Sie schliefen friedlich bis zum nächsten Morgen durch.
     
    »Hey, sofort aufwachen !«, schrie Franklyn am nächsten Morgen, als er von der Sonne, die ihm genau auf die Augenlider blendete, geweckt wurde. Wer hat die Nachtwache gemacht? Hast du sie verpennt? Du Schlafmütze, du hast die Wache nicht an uns weitergegeben«, sagte er vorwurfsvoll, bedachte Carla mit bösen Blicken, rieb sich mühsam den getrockneten Schlaf aus den brennenden Augen und versuchte, wach zu werden.
    »Was willst du von mir? Lass mich schlafen, du rücksichtsl oser Egoist. Elender Störenfried, du«, wehrte sie ihn mit einer Handbewegung ab, »es ist doch überhaupt nichts passiert. Mach dir nicht ins Hemd.«
    »Na prima, ich lege mein Leben vertrauensvoll in deinen Schoß, und du verschläfst die Wache. Du hättest ruhig einen von uns aufwecken können, damit er weiter aufpasst, bevor du einschläfst.«
    » Sei ruhig und lass mich schlafen!«, knurrte sie mürrisch.
    John wurde durch das Streitgespräch unsanft geweckt und merkte, dass jemand mit dem Kopf auf seiner Brust lag.
    »Hey, wer kuschelt sich denn hier an mich?«
    »Ich bin´s, deine Schmusekatze. Ich habe dich heute Nacht als Kopfkissen missbraucht. War es sehr schlimm ?«
    »Nein, bleib ruhig liegen«, sagte er sanft und legte seinen Arm auf ihren Bauch. Carla nahm seine Hand und steckte ihre Finger durch seine. Sie ließ ihn nicht wieder los und schlief sofort wieder ein. John gefiel, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte und krau lte mit der Linken ihr Haar. Carla gefiel dies ebenfalls, und sie brummte »Mehr! Das ist wunderschön. Mach weiter. Ich will verwöhnt werden!«
    Franklyn beobachtete dieses Spielchen eifersüchtig, traute sich aber nicht, etwas dazu zu sagen. Er versuchte schließlich, nicht hinzusehen und die beiden zu ignorieren.
    Wieso liege ich hier herum? Ich bin nicht mehr müde,, also könnte ich auch aufstehen , dachte Franklyn. Er erhob anschließend seinen ausgeruhten Körper, machte ein paar Streck- und Dehnübungen und erkundete die nähere Umgebung, die man jetzt im warmen Sonnenlicht viel besser begutachten konnte.
    Die Landschaft erschien ihm sehr fremd, denn er konnte sich an rein gar nichts erinnern, was er vor sich sah.
    »Ich muss wissen, wo wir sind«, dachte er und ging gut fünfzig Meter weit in Richtung Süden. Alles sah gleich aus: Es gab nur Steppe, kein einziger Baum stand in Sichtweite. Alles war verdorrt, trocken und staubig. Er beschloss, besser wieder zu den beiden Turteltäubchen zurückzugehen, denn in seinem Bauch machte sich ein ungutes Gefühl breit. Bei seinen Freunden fühlte er sich wesentlich sicherer und geborgener, als allein in einer dermaßen unheimlichen Gegend.
    »Hey, ihr Kuschelbären, aufwachen, der Kaffee ist schon längst fertig !«, rief er ihnen zu. »Er duftet herrlich und ist noch ganz heiß«, log Franklyn.
    »Ist ja gut, wir stehen schon auf. Es ist aber so gemütlich. Und d er frische Kaffee ist bestimmt eine dicke Lüge. Du kannst nicht gut lügen, stimmt´s, Franklyn?«
    »Woran hast du gemerkt, dass ich gelogen habe ?«, wollte er wissen.
    »Ganz einfach, hier gibt es keine Steckdosen und auch keine Kaffeefilter. Wie hättest du Kaffee kochen können ?«
    Carla stand auf und schüttelte auch John wach. Gar nicht b egeistert knurrte er und drehte sich auf den Bauch, um dem Sonnenlicht zu entgehen, das ihn mächtig blendete.
    »Ich habe bereits ein wenig in der Gegend herumgestöbert und versucht

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