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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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da wie ein Prahlhans, erkennbar wütend darüber, vor den Augen seiner Männer entwaffnet worden zu sein. Bramble hatte so etwas schon oft gesehen, wann immer jemand in Wooding es gewagt hatte, die Handlung eines Gefolgsmanns des Kriegsherrn infrage zu stellen.
    Sie trat vor und legte Acton warnend die Hand auf den Arm.
    Der Sergeant zog sein Schwert und wandte sich Ash zu, wobei er Acton betont auffällig ignorierte. »Zauberer!«, sagte er. »Unterwerft Euch der Gerichtsbarkeit meines Lords.«
    »Ich bin nicht der Zauberer«, sagte Ash. »Wir stellen keine Bedrohung für Euch dar. Ruft Eure Leute zurück.«
    Der Sergeant schwenkte um und führte einen mächtigen Hieb auf Actons Schulter aus. Ohne Schwert und ohne Schild wich dieser mit dem Instinkt eines Kriegers zurück, und das Schwert durchschnitt seinen Oberarm.
    Bramble spürte die Wucht, mit der es ihn traf. Der Arm fiel sauber ab, die Bögen in seiner Hand fielen klappernd auf den Boden. Acton blieb einfach stehen. Er wirkte verblüfft. Ihr Herz blieb stehen und dröhnte dann, und als sie begriff, dass er nicht wirklich verwundet war, machte es einen Satz und beruhigte sich wieder.
    Die Männer mit den Schwertern rückten nun Ash auf den Leib; der Sergeant holte erneut mit seinem Schwert aus, dieses Mal, um Bramble niederzustrecken. Sie bereitete sich darauf vor, ihn in den Unterleib zu treten, zögerte aber dann, da sie sich an das letzte Mal erinnerte, als sie den Gefolgsmann eines Kriegsherrn getreten und dabei getötet hatte.
    »Nein!«, schrie Medric und stürzte sich auf den Sergeant, der zurückwich und sein Schwert herumriss. Acton wirbelte herum und drängte ihn mit der Schulter beiseite, doch obwohl der Hieb danebenging, traf er Medric im Nacken.
Acton ließ seine linke Hand auf den Arm des Sergeants krachen, woraufhin das Schwert umherschleuderte. Bramble trat ihn in den Unterleib und wandte sich dann Medric zu.
    Sie war voller Blut. Es war überall, auf Acton, dem Sergeant und Medric selbst. Es spritzte heraus, als sei es froh, seinen Körper zu verlassen. Er stürzte zu Boden und rang nach Luft. Bramble kniete sich neben ihn, und er streckte die Hand nach ihr aus. Sie nahm seine Hand und hielt sie fest, wohl wissend, dass es nur eine Frage von Sekunden sein würde. Um den Sergeant würde sich Acton kümmern.
    »Danke«, sagte sie zu Medric, obwohl sie einen solchen Kloß in der Kehle hatte, dass sie das Wort kaum herausbringen konnte.
    Seine Augen blickten bereits ins Leere. »Das einzig Warme«, hauchte Medric, und dann atmete er nicht mehr.
    Sie schloss seine Augen, legte seine Hände sorgfältig auf die Brust und stand mit Mordlust in den Augen und rasender Wut auf. Jedes einzelne Mal, wenn Männer des Kriegsherrn rücksichtslos über die Leute in Wooding hergefallen waren, kam ihr in Erinnerung. Jedes Mal, wenn sie sich auf die Zunge gebissen oder die Hände nur zu Fäusten geballt, nicht aber zugeschlagen hatte, weil es sonst ihre Familie in Gefahr gebracht hätte. Jedes Mal, wenn sie wütend und voller Hass zugeschaut hatte. Nun würde sie ihn töten und dafür sterben, wenn es sein musste.
    In den vergangenen Sekunden war eine Menge geschehen.
    Ash stand über einem der Schwertkämpfer und drückte ihm den Besenstil fest gegen den Hals. Baluch hielt das andere Schwert, doch der Soldat, dem es gehört hatte, flüchtete. Acton, dessen Arm nun wieder vollständig war, riss sich die Pfeile aus der Brust und drückte sie dem Sergeant unter
das Kinn, bis Blut hervorquoll. Die beiden Soldaten standen reglos da und schauten zu.
    Bramble hoffte, Acton werde die Pfeile schlichtweg in den Leib jagen und so dafür sorgen, dass das Leben aus dem Sergeant strömte, so wie es bei Medric der Fall gewesen war. Baluch warf Acton ein Schwert zu, der es mit einer Hand auffing. Er ließ die Pfeile zu Boden fallen und hielt dem Sergeant nun das Schwert an die Kehle.
    »Du hast einen meiner Männer getötet«, sagte Acton leise und wütend. Er schaute zu den Dorfbewohnern, die nach wie vor zusahen, unsicher, welche Seite sie unterstützen sollten. Dann sagte Acton vorwurfsvoll zu den Dörflern: »Und ihr habt es zugelassen.«
    Weder der Sergeant noch die Bewohner des Dorfes verstanden ihn, doch die Worte ließen Bramble erschaudern, ein unwillkommenes Echo der Vergangenheit. Sie trat einen Schritt nach vorn, und ihr glühender Zorn verrauchte und hinterließ Kälte. »Dies hier ist nicht River Bluff«, sagte sie, wobei sie die Worte hinauspressen musste.
    Im

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