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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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Grund mehr für euch gibt, Angst zu haben. Das bedeutet, dass die Verteidigungslinien der Festung eure Verteidigungslinien sind, und bei dieser Arbeit brauchen wir eure Hilfe.«
    Einige nickten, andere wirkten skeptisch. Wahrscheinlich dachten sie, dass Thegan dies so organisiert hatte, um die Kosten für Arbeitskräfte zu sparen. Nun, sollten sie doch. Es
würde sie davon abhalten, sich düstereren Gedanken hinzugeben.
    Jedem der Steinmetze und Tischler wurden Hilfskräfte aus den Reihen der Wanderer zugeteilt.
    »Lasst sie mit ihren eigenen Leuten arbeiten, wenn es möglich ist«, beschied Leof Alston. »Der Trockensteinmaurer, der große, schwere Mann aus dem Norden, der auf dem Festungswall arbeitet – weist ihm eine Gruppe von etwa zehn zu. Er verbringt die meiste Zeit damit, die Steine zu schleppen.«
    Alston nickte, zögerte dann jedoch, bevor er aufbrach. »Mein Herr … Ich wollte Euch danken. Faina und ich, wir wollten Euch danken.«
    »Wofür?«
    »Das Haus …«
    Er hatte keine Ahnung, wovon der Mann sprach, und er hatte auch keine Zeit, es jetzt herauszufinden. Ein Haus in der Stadt, Familienunterkünfte? Wahrscheinlich handelte es sich um etwas, das Sorn organisiert hatte. »Ich weiß nichts von einem Haus«, bellte er. »Macht euch an die Arbeit.«
    Als wären die Worte eine geheime Botschaft gewesen, setzte Alston ein Grinsen auf. »Natürlich, mein Lord. Natürlich!«
    Mit den zusätzlichen sechzig Leuten erinnerte Leof die Festung an sein Zuhause während eines Feldzugs gegen die Männer des Eiskönigs. In Cliffhold war es genauso gewesen; klingende Hammerschläge aus den Schmieden, wiehernde Pferde in den Appellhöfen, das Exerzieren der Eidknappen zu den Rufen ihrer Sergeants, Kinder, die herumliefen, schrien und lachten. Als er sich daran machen wollte, die Befestigungen zu inspizieren, fiel ihm auf, dass sehr viele Kinder zugegen waren, die meisten dunkelhaarig, und das beunruhigte ihn irgendwie.

    Der Maurer – wie hieß er noch gleich? Oak, das war sein Name – wirkte nicht erfreut, als Alston ihn ansprach. Allerdings wirkte er schon seit Wochen mürrisch. Tatsächlich machte er einen erschöpften Eindruck. Die Arbeiten in der Nähe des Tors waren fast abgeschlossen, doch Leof hatte den Eindruck, nachlässig gewesen zu sein, weil er dem Mann nicht schon früher Helfer zugeteilt hatte.
    Auf dem Rückweg sah er, wie Sorn und ihre Zofe Faina die Kinder in der Scheune um sich scharten. Wahrscheinlich war es Unterrichtszeit, dachte er und fragte sich, wie viele dieser Kinder überhaupt in die Schule gingen. Nun, er wusste, dass Sorn die Sache in Ordnung bringen würde. Einige dieser Wanderer waren vielleicht sogar besser dran, wenn sie ein Weilchen in der Festung leben würden. Vielleicht.
    Es war ein merkwürdiges Vergnügen, Sorn eine Weile zu beobachten, während sie seiner nicht gewahr war. Sie würde eine liebenswürdige Mutter abgeben, dachte er, als er sah, wie sie ein Kleinkind auf ihren Armen wiegte, es anlächelte und unter dem Arm kitzelte. Wenn Thegan keine Kinder zeugen kann, wird sie nie Mutter werden. Der Gedanke schlich sich heimtückisch unter der Mauer hindurch, die er zu seinem Schutz errichtet hatte. Er drehte sich abrupt um und steuerte auf die Schmieden zu. Dort fertigten sie gerade Sauspieße an, und zwar jede Menge davon. Sie würden diese dreckigen Geister auf den Boden nageln, und dann würde man ja sehen, wie sie dann kämpfen würden!

    An diesem Abend verbrachten Thegan und Leof eine Stunde damit, die Einzelheiten in Bezug auf Befestigungen, Bevorratung, Wachdienste, Fäkalienschlammsammlung und die gemeinsamen Mahle zu besprechen. Bei diesem letzten Teil der Planungen gesellte sich Sorn zu ihnen, und Leof bewunderte sie erneut wegen ihrer unauffälligen Tüchtigkeit. Es
war, als habe sie Thegans Fragen allesamt vorhergesehen und bereits Lösungen für Probleme gefunden, die andere noch gar nicht erkannt hatten, zum Beispiel wie man die Lendenschurze der Säuglinge waschen konnte. Ihre verdutzten Gesichter riefen ein sanftes Lächeln bei ihr hervor.
    »Wir sind es nicht gewohnt, uns auf einem Schlachtfeld Sorgen um Kinder zu machen«, sagte Leof.
    »Beten wir darum, dass wir es auch nie tun müssen«, erwiderte Sorn, und er hörte ein aufrichtiges Flehen aus ihrer Stimme heraus.
    Thegan nahm es nicht wahr, sondern war schlichtweg zufrieden mit ihrer beider vereinten Leistungsfähigkeit. »Gut, gut. Sorgt dafür, dass alles so getan wird.«
    Ein Bote klopfte an die

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