Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
Vom Netzwerk:
Tür, woraufhin Thegan ihn hereinrief.
    »Baluchston weigert sich, seine Wanderer herzuschicken«, sagte der Mann.
    »Zieht morgen los und holt sie. Ich habe Boten gesandt und angekündigt, dass ihr kommen werdet. Wenn sie die Wanderer nicht herschicken, dann bringt mir den Stadtrat her.«
    Das war alles. Thegan wandte sich nun sofort Gard zu, der mit einer Liste der Vorräte wartete, die in den verschiedenen Städten, in denen sie Wanderer eingesammelt hatten, beschlagnahmt worden waren. Mit einer Kopfbewegung entließ Thegan beide. Anschließend erhoben sie sich gemeinsam und gingen in die Halle zurück, die nun, nachdem gegessen und wieder aufgeräumt worden war, leise und menschenleer dalag.
    Leof fiel nichts ein, was er hätte gefahrlos sagen können. Daher verneigte er sich lediglich und verließ Sorn ohne ein weiteres Wort. Dabei warf er einen raschen Blick auf ihr Gesicht. Doch außer ihrer normalen heiteren Gelassenheit,
von der er nun wusste, dass sie vorgetäuscht war, konnte er nichts herauslesen. Sie war wunderschön.
    Diese Schönheit bewirkte, dass sich seine Brust schmerzhaft verengte, sodass er vor den Türen der Halle stehen bleiben musste, um tief Luft zu holen und sich zu sammeln, bevor er sich der nächsten Aufgabe widmete.
    Baluchston war – noch – nicht Teil der Central Domain. Außer in Thegans Augen, wie es schien. Leof schickte Alston für diese Aufgabe, nicht Hodge. Jemand, bei dem er sich darauf verlassen konnte, dass er den Willen der Götter ausführte.
    Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, was dies bedeuten konnte.

    Leof überprüfte die Satteltaschen, die sein Reitknecht Bandy für ihn gepackt hatte. Vertraue nie anderen etwas Lebensnotwendiges an, hatte sein Vater ihn gelehrt, und zwar zu Recht, denn Bandy hatte Pergament und Tintenstein zum Versenden von Botschaften vergessen.
    Der Mann brachte vielerlei Entschuldigungen hervor und überprüfte nun noch einmal eigenhändig alles, besorgt, Leof könnte ihn zurücklassen.
    »Nun kommt schon«, sagte Leof. »Steigt auf.«
    Sie brachen sehr zeitig auf. Leof ritt ein Pferd aus der normalen Herde, einen kastanienbraunen Wallach mit zwei weißen Socken. Auf keinen Fall wollte er Arrows oder Thistles Leben in der Nähe des Sees aufs Spiel setzen, und außerdem hatten die beiden in der vergangenen Woche hart gearbeitet und brauchten eine Ruhepause. Dies war eines der Pferde, die Bramble und Gorham ausgebildet hatten, und obwohl es die sonderbare Marotte besaß, jedes Mal den Kopf zurückzuwerfen, wenn ein anderes Pferd in die Nähe kam, biss oder trat es nicht. Er führte seine Männer an, um die Wanderer
oder den Stadtrat von Baluchston zurück nach Sendat zu eskortieren und damit aller Welt zu verkünden, dass Baluchston nun zur Central Domain gehörte, ob es wollte oder nicht.
    Leof war davon überzeugt, dass den Bewohnern von Baluchston weder die eine noch die andere Alternative schmecken würde, und deshalb begleiteten ihn nun zwanzig Berittene statt der vier, aus denen die Sammeltrupps sonst bestanden.
    Er war erleichtert, als er die Festung verließ.
    Der Regen ließ noch auf sich warten, obwohl die Wolken sich zusammenballten und der Wind allmählich zunahm. Jeder, der abkömmlich war, arbeitete draußen auf den Feldern und brachte das Heu ein, bevor der Sturm zuschlug und die Ernte vernichtet wurde. Gern hätte Leof sich zu ihnen gesellen und helfen wollen, wohl wissend, welchen Unterschied zwanzig Arbeiter machen würden. Doch Thegans Anweisungen ließen keine Zeit für Verzögerungen.
    Er sandte ein Gebet zu den einheimischen Göttern, um den Regen fernzuhalten. Bestimmt würden die Familien der Bauern auf den Feldern dasselbe tun.

Saker
    Der Hof war verrammelt, wie mittlerweile jedes Gebäude in der Central Domain. Obwohl die Hofhunde am Ende ihrer Ketten wie verrückt anschlugen, als sie seine Fährte aufnahmen, blieben der Bauer und seine Familie hinter den massiven Holztüren in Sicherheit. Saker lächelte grimmig. Es war so etwas wie ein Sieg, sie dazu gebracht zu haben, sich hinter ihren Türen zu verschanzen. Aber es gestaltete sich schwieriger, Lebensmittel aufzutreiben.
    Er wünschte, er hätte gelernt, zu fischen, im Wald nach Nahrung zu suchen oder sich von dem zu ernähren, was das Land hergab. Aber das hatte nicht zu dem gehört, was Freite ihm beigebracht hatte. Sie kannte sich lediglich mit Zauberei aus.
    Vielleicht konnte er die Hunde essen. Wie man Hunde tötete, wusste er. Dank Freite wusste er, wie man

Weitere Kostenlose Bücher